Erster COVID-19-Antigen-Selbsttest vor EU-Zulassung 22.01.2021 10:08 Uhr
Wichtiger Durchbruch: Voraussichtlich Ende Februar soll der erste COVID-19-Antigen-Selbsttest seine europäische Zulassung bekommen. Mehrere unabhängige Stellen, unter anderem das Paul-Ehrlich-Institut, bescheinigen dem Test des chinesischen Herstellers BOSON eine hohe Qualität. Verantwortlich für den europaweiten Vertrieb ist das österreichische Medizintechnik-Unternehmen technomed. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat sich per Rahmenvertrag Zugriff auf bis zu 16 Millionen Testkits pro Monat gesichert, um die Versorgung mit Schnelltests im Land sicherzustellen.
Schon jetzt sind Antigen-Schnelltests ein wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Anti-COVID-Strategie, weil sie zuverlässig innerhalb von 15 Minuten Aufschluss liefern, ob eine Person zum Testzeitpunkt mit SARS-CoV-2 infiziert ist und somit andere Personen anstecken könnte. Bislang muss die Probenentnahme für hierzulande zugelassene Schnelltests allerdings tief im Nasen-Rachen-Raum vorgenommen werden und darf nur durch medizinisch geschultes Personal erfolgen.
Selbsttests bringen Freiheit zurück
Das ändert sich mit der Zulassung des BOSON-Selbsttests. Der Hersteller hat das Testverfahren so weiterentwickelt, dass auch Proben aus den weiter vorn im Mund- und Nasen-Rachen-Raum gelegenen Regionen aussagekräftige Ergebnisse liefern. Das macht die Probeentnahme einfacher, weniger unangenehm und auch für den Laien durchführbar. „Corona-Schnelltests sind ein wirkungsvolles Element zur Unterbrechung der Infektionskette und im Angesicht der neuen Mutationen wichtiger denn je, um die Pandemie einzudämmen“, so Dr. Moritz Bubik, Geschäftsführer von technomed. „Mit den Selbsttests kann demnächst jeder vor einem Treffen mit anderen Menschen überprüfen, ob er aktuell infiziert ist. Das dürfte eine wichtige Hilfe dabei sein, den Weg zu einer verantwortungsvollen Normalität zu finden.“
Vereinbarung mit dem BMG
Davon ist auch das Bundesgesundheitsministerium überzeugt und sicherte sich über eine zunächst bis Juni 2021 laufende Rahmenvereinbarung den Zugriff auf 16 Millionen Schnelltests pro Monat. Damit soll die allgemeine Versorgungssicherheit gewährleistet werden.
Geplant ist, dass die Tests für Endverbraucher überall dort erhältlich sein sollen, wo es Medizinprodukte gibt, also zum Beispiel in Apotheken und Drogeriemärkten. Entsprechende Listungsgespräche laufen bereits.
Die technomed GmbH mit Sitz in Graz verfügt über rund 40 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und im Vertrieb medizintechnischer Produkte.