Sprühgranulation: Medikamente und deren Eigenschaften gezielt verbessern 19.12.2016 14:15 Uhr
Die Sprühgranulation erfreut sich bei der Herstellung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln einer steigenden Beliebtheit. Granulate, die durch Sprühgranulation hergestellt werden, sind gut dosierbar, staubfrei und rieselfähig. Das entstehende Granulat hat eine kompakte und feste Struktur. Darüber hinaus kann das konkrete Produktdesign bei diesem Verfahren beeinflusst werden. Insbesondere Medikamente und deren Eigenschaften lassen sich beispielsweise durch die Sprühgranulation bei STERNMAID gezielt optimieren. Das Unternehmen gehört zu den führenden Lohnherstellern in Europa und hat sich mit seinen Wirbelschicht-Anlagen auf die Herstellung von hitzeempfindlichen Produkten spezialisiert.
Was versteht man unter „Sprühgranulation“?
Als Sprühgranulation wird ein Verfahren bezeichnet, das dazu dient, aus Flüssigkeiten fließfähige Granulate zu gewinnen. Die Methode kommt in verschiedenen Industrien zum Einsatz, da sich die Eigenschaften eines Produkts durch individuelle Konfigurationen und Parameter auf vielfältige Weise bestimmen lassen. Die durch die Sprühgranulation erzeugten Granulate können dank der runden Form gut weiterverarbeitet werden und eignen sich zum Beispiel für die Tablettierung oder das Coating.
Funktionsweise des Verfahrens
Beim Sprühgranulieren werden Flüssigkeiten, die feststoffhaltig sind, in eine Wirbelschicht-Anlage gesprüht. Geeignet sind zum Beispiel:
- Suspensionen
- Schmelzen
- Lösungen
In der Wirbelschicht-Anlage kommt es zu einem hohen Wärmeaustausch. Die organischen oder wässrigen Lösemittel verdampfen daraufhin sofort, während die Feststoffe zurückbleiben. Sie bilden kleine Teilchen und dienen als Trägerkerne. Anschließend werden sie mit weiteren Flüssigkeiten benetzt, die erneut verdunsten. Dadurch entsteht ein fester Mantel um den Trägerkern. Dieser Ablauf wird im Wirbelbett mehrfach wiederholt. Auf diese Weise wachsen die Granulate Schicht um Schicht und erhalten einen zwiebelartigen Aufbau.
Besonderheiten und Vorteile der Sprühgranulation
Die nachfolgende Liste zeigt die wichtigsten Vorteile der Sprühgranulation im Überblick:
- Geringe Temperaturschädigung
- Die Endaktivität der Produkte ist hoch
- Gute Rieselfähigkeit
- Optimale Dosierbarkeit
- Gut in Flüssigkeiten dispergierbar
- Das entstehende Granulat ist für die Tablettierung geeignet
- Abriebfeste und staubfreie Granulate
- Einzelkomponenten werden nicht entmischt
- Hohe Schüttdichte
- Enge Verteilung der Korngrößen
Ein großer Vorzug der Sprühgranulation besteht darin, dass die Verweildauer der Rohstoffe anders als bei der Sprühtrocknung frei bestimmbar ist. Deshalb eignet sich die Sprühgranulation für Produkte, die temperaturempfindlich sind, weil sie sich bei niedrigen Temperaturen durchführen lässt. Auch die Restfeuchte und die Korngröße lassen sich individuell festlegen.
Die Struktur der Granulate ist kompakt und rund. Sie haben eine optimale Rieselfähigkeit, eine enge Korngrößenverteilung und eine hohe Schüttdichte. Die Beschaffenheit der Granulate kann nach Belieben bestimmt werden, wodurch sie sich einfacher weiterverarbeiten lassen. Zudem sind die Granulate staubfrei. Das ist wichtig, wenn mit reizenden Wirkstoffen gearbeitet wird, wie etwa mit Enzymen. Durch die Staubfreiheit wird die Gesundheit der Mitarbeiter bei der Weiterverarbeitung der Granulate bestmöglich geschützt.
Ideal für Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
Es gibt viele industrielle Anwendungen, bei denen es erforderlich ist, flüssige Substanzen in eine stabile Form zu bringen, die über ganz bestimmte Eigenschaften verfügt. Einer großen Beliebtheit erfreut sich die Sprühgranulation vor allem bei der Herstellung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Der Grund: Auch thermisch empfindliche Produkte wie Mikroorganismen, Proteine oder Enzyme lassen sich durch dieses Verfahren entsprechend behandeln. Oftmals werden die entstehenden Granulate noch weiterverarbeitet. Sie eignen sich sowohl für das Coating als auch für die Tablettierung.
Fazit
Die Sprühgranulation ist ein bedeutendes und modernes Verfahren bei der Herstellung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Da die Granulate beim Sprühgranulieren in einzelnen Schichten entstehen, sind sie äußerst dicht. Zudem hat die Sprühgranulation noch weitere Vorteile: Die Restfeuchte, der Feststoffgehalt und die Korngröße der entstehenden Granulate können individuell beeinflusst werden. So lassen sich die Medikamente und ihre Eigenschaften gezielt verbessern. In vielerlei Hinsicht ist die Sprühgranulation daher die perfekte Lösung, um flüssige Ausgangsstoffe in eine feste Produktform umzuwandeln.
Für den Inhalt verantwortlich ist Stefan Schulz.