CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
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Urologe und S3-Leitlinien-Autor PD Dr. Winfried Vahlensieck im Interview:

„Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei akuten und rezidivierenden Zystitiden einsetzen“

Bildrechte: T. Weidner

Eschborn -

Harnwegsinfektionen (HWI) zählen zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch1 und sind für einen hohen Anteil der Antibio­tikaverordnungen verantwortlich2. „Wegen der Resistenzproblematik sollten Antibiotika nur noch bei klar definierten bakteriellen Harnwegsinfektionen zum Einsatz kommen, bei denen keine anderen Therapiemöglichkeiten bestehen“, sagt der Urologe PD Dr. Winfried Vahlensieck, Bad Nauheim. Dies gelte vor allem für die Pyelonephritis oder Urosepsis, während für die Zystitis und die Rezidiv­prophylaxe häufig wiederkehrender Harnwegsinfektionen gut wirksame Alter­nativen zu den Antibiotika vorhanden seien. Als Co-Autor der S3-Leitlinie „Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkompli­zierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachse­nen Patienten“ befürwortet der Urologe bei akuten und rezidivierenden Harn­wegsinfektionen den Einsatz von evidenzbasierten Phytopharmaka wie der Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN®Anti-Infekt N) vor der Verwendung von Antibiotika. Dadurch könnten krankheitsauslösende Bakterien und Beschwerden von Zystitiden wirkungsvoll bekämpft sowie Rezidiven und Resistenzen entgegengewirkt werden, erklärt der Urologe. Im Interview führt Vahlensieck weiter aus, welchen besonderen therapeutischen Stellenwert er den Senfölen beimisst.

Was sind die Herausforderungen bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen?
„Die besorgniserregende Entwicklung von Antibiotikaresistenzen führt immer häufiger zu Therapieversagen sowie langwierigeren und möglicherweise bedrohlichen Krankheitsverläufen. Weltweit starben 2019 1,27 Millionen Menschen durch Infektionen mit multiresistenten Erregern. Als weitere Kollateralschäden kann es zu Verschiebungen des Mikrobioms in beispielsweise Gastrointestinal-, Harn- oder Vaginaltrakt kommen und dadurch das Auftreten von chronischen und entzündlichen Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus, Allergien, Asthma und Intoleranzen begünstigt werden.“

Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund das Potential pflanzlicher Therapieansätze, wie zum Beispiel der Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich ein?
„Senföle (Isothiocyanate), wie insbesondere Benzylsenföl, Allylsenföl und 2-Phenylethylsenföl aus Kapuzinerkresse und Meerrettich haben ein breites antimikrobielles Wirkspektrum im grampositiven und -negativen Bereich gegen klinisch relevante Erreger von Harnwegsinfektionen. Darunter befinden sich auch zahlreiche multiresistente Problemkeime wie Klebsiella spp., Proteus vulgaris, Pseudomonas aeruginosa und Vancomycin-resistente Enterokokken.3,4 Dabei ist eine synergistische Wirkung der Einzelsubstanzen zu beobachten. Die antibakterielle Wirkung fußt auf mehreren Wirkmechanismen(u.a. Veränderung der bakteriellen Membraneigenschaften sowie Veränderung der bakteriellen Kommunikation), so dass eine Resistenzentwicklung eher unwahrscheinlich erscheint. Positiv zu werten sind auch eine Verringerung der Biofilmbildung sowie der biologischen Aktivität in vorhandenen Biofilmen und eine Verringerung des intrazellulären Eindringens von Bakterien als Quelle erneuter Rezidive.5-8 Somit blockieren die Senföle Mechanismen, die direkt für häufig wiederkehrende HWI und Resistenzentwicklungen verantwortlich gemacht werden können. Darüber hinaus haben sie auch eine antiinflammatorische Wirkung9-11, die zu einem rascheren Abklingen der Entzündungsreaktion und der Beschwerden führt.“

Worin besteht die Problematik ständig wiederkehrender HWI?
„Rezidivierende HWI der Frau stellen einmal wegen der immer wieder auftretenden Beschwerden für die einzelne Patientin eine besondere Belastung dar. Außerdem entfallen dadurch zahlreiche Arbeitsstunden, so dass auch ein volkswirtschaftliches Problem vorliegt. Zwar gibt es mit der niedrig dosierten antibiotischen Langzeitprophylaxe eine sehr wirksame Therapiemaßnahme. Aber auch bei der antibiotischen Langzeitprophylaxe sind Kollateralschäden wie vor allem die zunehmende Resistenzentwicklung und Mikrobiomverände­rungen zu beachten. Neben einer Hormonsubstitution in der Postmenopause, einer Adhäsionshemmung und einer Immunisierung sind deshalb bei rezidivierenden HWI vor allem multimodal wirkende phytotherapeutische Therapieansätze zu bevorzugen. Insbesondere die Kombination von Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel hat aufgrund einer positiv verlaufenden prospektiv randomisierten, placebokontrollierten, verblindeten Studie12 in der Leitlinie zu unkomplizierten HWI von 2017 eine positive Empfehlung erhalten (Evidenzgrad Ib, Empfehlungsgrad C 1). Auch in der S2k-Leitlinie „HWI im Kindesalter“ wird der Einsatz der Senfölkombination als supportive Maßnahme bei unkomplizierten rezidivierenden Zystitiden im späten Kindes- und Jugendalter empfohlen13.“

Befürworten Sie den Einsatz der Senföle auch in der Akuttherapie und wenn ja, warum?
„Ja, auch bei der Behandlung unkomplizierter Zystitiden sollten nicht-antibiotische Therapieansätze bevorzugt zum Einsatz kommen. Aus dem Bereich der Phytotherapie gibt es effektive Therapieoptionen. Die Senfölkombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich, als Beispiel, wird bereits seit über 60 Jahren zur Therapie akuter Harnwegsinfektionen eingesetzt. Studien bestätigen die Wirksamkeit zusätzlich14,15, so dass ich den Einsatz bei unkomplizierten Zystitiden vor dem Einsatz von Antibiotika befürworte.Um ein vermehrtes Auftreten von Pyelonephritiden zu vermeiden, sollte bei der Wahl des alternativen pflanzlichen Arzneimittels die antibakterielle Wirkung im Vordergrund stehen und eine Therapie mit nur schmerzstillenden, durchspülenden oder antiadhäsiven Effekten sorgfältig abgewogen werden.“

Redaktioneller Hinweis: geschlechtsneutrale Formulierung

Ausschließlich zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Pressemeldung auf die geschlechtsspezifischeSchreibweise verzichtet. Alle personenbezogenenFormulierungen in diesem Text sind somit geschlechtsneutral zu interpretieren.

ANGOCIN®Anti-Infekt N
Anwendungsgebiete: Zur Besserung der Beschwerden bei akuten entzündlichen Erkrankungen der Bronchien, Nebenhöhlen und ableitenden Harnwege. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Kapuzinerkressenkraut 200 mg, Meerrettichwurzel 80 mg. Sonstige Bestandteile: Cellulose, Eisenoxide und -hydroxide E 172, Hypromellose, Kartoffelstärke, Macrogol, Natriumcarboxymethylstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid E 171. Gegenanzeigen: Akute Magen- und Darmgeschwüre und/oder akute Nierenentzündungen, Allergie gegen Kapuzinerkressenkraut, Meerrettichwurzel oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Häufig: Magen- und Darmbeschwerden wie Übelkeit, Oberbauchdruck, Durchfall, Blähungen oder Sodbrennen. Gelegentlich: Systemische allergische Reaktionen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (z. B. Hautrötungen mit Hitzegefühl, Hautausschlag und/oder Juckreiz). Pharmazeutischer Unternehmer: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Alt-Godshorn 87, 30855 Langenhagen.

Literatur:
Die Quellen 1-15 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden:

CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
Herr Frank Etzel

Telefon: 06196 / 77 66 – 113

E-Mail: [email protected]
Internet: www.cgc-pr.com