Harnwegsinfekte ohne Antibiotika therapieren 19.04.2018 09:00 Uhr
Unkomplizierte Harnwegsinfekte können sehr gut pflanzlich therapiert werden. Der Extrakt der Bärentraubenblätter (z.B. in Cystinol akut® Dragees) wird in der aktuellen S3-Leitlinie empfohlen1.
Blasenentzündungen werden vor allem bakteriell verursacht. Zur Behandlung von Harnwegsinfekten muss dennoch nicht zwingend auf Antibiotika zurückgegriffen werden. In der neuen S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie wurden Aspekte wie die nicht-antibiotische, symptomatische Therapie gestärkt und die nicht-antibiotische Rezidivprophylaxe als wesentliche Neuerung aufgenommen. Speziell Phytopharmaka wurden in diesem Zusammenhang neu bewertet und in die Empfehlung integriert. Eine der Leitlinien-Empfehlungen für pflanzliche Alternativen wurde für harndesinfizierende Präparate aus Bärentraubenblättern ausgesprochen1. Ein Trockenextrakt der Bärentraubenblätter ist in Cystinol akut® enthalten. Daher ist das Präparat eine gut verträgliche, pflanzliche Alternative zu Antibiotika. Das Arzneimittel wirkt antibakteriell und harndesinfizierend, antiphlogistisch und beschleunigt den Heilungsverlauf ohne die Gefahr der Resistenzbildung.
Aktuelle Untersuchung bestätigt antibakterielle Wirkung des Extraktes aus Bärentraubenblättern (Uvae ursi folium)
In einem in-vitro-Model wurde die antibakterielle Wirksamkeit des in Cystinol akut® enthaltenen Uva-ursi-Extraktes im Vergleich zu Cotrimoxazol und Gentamicin gegenüber den Harnwegsinfekte verursachenden Bakterien E. coli und Staphylococcus saprophyticus untersucht.2 Die Ergebnisse bestätigen: Der Extrakt aus Bärentraubenblättern ist eine wirksame, pflanzliche Alternative bei der Therapie von Harnwegsinfekten.
Für die gezielte Empfehlung in der Praxis sprechen überdies die positiven Nutzen-Risiken-Bewertungen der Bärentraubenblättern durch die Monographien verschiedener Gremien.3,4,5,6
Bei rezidivierenden Harnwegsinfekten: Echtes Goldrutenkraut
Bei jeder 4. Frau, die schon einmal an einem Harnwegsinfekt erkrankt ist, tritt dieser rezidivierend auf. Das Echte Goldrutenkraut kann bei wiederholten Harnwegsinfekten langfristig eingenommen werden. Cystinol long® enthält einen Trockenextrakt des Echten Goldrutenkrauts. Die Heilpflanze fördert durch seine diuretische Wirkung die Durchspülung des Harntraktes, sodass potentielle Erreger ausgespült werden und nicht in die Blase aufsteigen können. Weiterhin wirkt die Goldrute antiphlogistisch und spasmolytisch. Ihre Inhaltsstoffe helfen, weiteren Harnwegsinfekten vorzubeugen. Cysytinol long® ist zudem geeignet, Harnsteinen und Nierengrieß vorzubeugen.
Cystinol akut® Dragees, Wirkstoff: Bärentraubenblätter-Trockenextrakt. Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält 238,7–297,5 mg Trockenextrakt aus Bärentraubenblättern (3,5–5,5 : 1) entsprechend 70 mg Hydrochinonderivate, berechnet als wasserfreies Arbutin (Photometrie Ph. Eur. 1998), Auszugsmittel: Ethanol 60 % (V/V). Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, langkettige Partialglyceride, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Chinolingelb E 104, Indigocarmin E 132, Titandioxid E 171. Anwendungsgebiete: entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegen Bärentraubenblätter oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Schwangerschaft und Stillzeit. Kinder unter 12 Jahren. Nebenwirkungen: selten bei magenempfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen). Sehr selten allergische Reaktionen. Warnhinweis: enthält Lactose. Packungsbeilage beachten.
Stand 11/14
Cystinol long® Kapseln, Wirkstoff: Trockenextrakt aus Echtem Goldrutenkraut. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält: 424,8 mg Trockenextrakt aus Echtem Goldrutenkraut (5–7 : 1), Auszugsmittel: Ethanol 30 % (m/m). Sonstige Bestandteile: Cellulosepulver, Magnesiumstearat, Siliciumdioxid, Siliciumdioxid (methyliert), Stärke; Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Indigocarmin E 132, Titandioxid E 171, Eisenoxide E 172. Anwendungsgebiete: zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß. Zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und Nierengrieß. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegen Echtes Goldrutenkraut oder einen der sonstigen Bestandteile. Hinweis: keine Durchspülungstherapie bei Wassereinlagerungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit. Nebenwirkungen: sehr selten allergische Reaktionen (Hautausschlag, Schwellung und Juckreiz). Stand 06/14
1 Interdisziplinäre S3 Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Langversion 1.1-2, 2017 AWMF Registernummer: 043/044, www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043 -044l_S 3_Harnwegsinfektionen.pdf.
2 Nicken P, Kraemer K, Degen J, Appel K, Henneicke-von Zepelin H-H, Nolte KU, Uva-ursi Extrakt versus Antibiotika: In-vitro-Vergleich der antibakteriellen Wirksamkeit gegenüber Staphylococcus ssp. Und E. coli, ZPT – Zeitschrift für Phytotherapie (38, Supplement 1), (2017), 39.
3HMPC: Community herbal monograph on Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng., folium; EMA/HMPC/573460/2009 Rev 1; Committee on Herbal Medicine Products (HMPC), (2012).
4 Kommission E: Monographie; Uvae ursi folium (Bärentraubenblätter); BAnz (1994), Nr. 46, 109.
5 WHO: Folium Uvae ursi, Monographs on selected herbal plants, (2004), Vol. 2, 342-351.
6 ESCOP: Uvae ursi folium (Bearberry leaf), ESCOP Monographs, online series, (2012).