Autoabgase

Schadstoffe in Autoabgasen - Was können Verbraucher im Alltag tun?

Berlin -

In Deutschland sind täglich Millionen Autos auf den Straßen unterwegs, dementsprechend ist der Schafstoffausstoß hierzulande vor allem in Ballungsgebieten mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen groß. Was können Verbraucher gegen eine erhöhte Schadstoffaufnahme durch Autoabgase im Alltag tun? Antworten liefert der folgende Artikel.

Wie setzen sich Autoabgase zusammen?
Die Abgase aus konventionellen Verbrennungsmotoren sind ein Gemisch aus mehreren hundert für Mensch und Umwelt schädlichen Substanzen. Grundsätzlich gibt es wenig gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Aufnahme von Autoabgasen zu größeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Es lässt sich jedoch sagen, dass eine erhöhte Schadstoffkonzentration nicht förderlich für die Gesundheit ist. Vor allem Stickoxide und Feinstäube sind wichtige Faktoren: Erstere begünstigen das Auftreten von Atemwegserkrankungen, letztere fördern die Entwicklung von Lungenkrebs. Zu den unerwünschten Nebenprodukten des Verbrennungsprozesses zählen die folgenden Schadstoffe:

  • Kohlenstoffmonoxid (CO): Hierbei handelt es sich um ein farbloses und geruchloses Gas, das hochgiftig ist. Kohlenstoffmonoxid beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Körpers, eine erhöhte Konzentration des Schadstoffs kann zu innerer Erstickung führen.
  • Zu den unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) zählen zahlreiche unterschiedliche Verbindungen. Ihre Entstehung wird z.B. durch einen zu hohen Kraftstoffanteil im Brenngemisch oder zu niedrige Temperaturen an den Wänden, die die chemischen Reaktionen während des Verbrennungsprozesses beeinträchtigen, begünstigt. Im Falle einer hohen Konzentration an HC können Reizungen der Schleimhaut, Atemnot oder Asthma die Folge sein.
  • Stickstoffoxide (NO und NO2) entstehen aus dem Stickstoff in der Luft, dieser reagiert bei hohen Temperaturen im Zuge einer motorischen Verbrennung mit Sauerstoff. In hoher Konzentration sind Stickstoffoxide gefährlich, sie tragen zur Geruchsbelästigung und in geringem Ausmaß auch zur globalen Erwärmung (Treibhauseffekt) bei.
  • Rußpartikel lagern sich in der Lunge ab. Je kleiner die Partikel, desto tiefer können diese in die Atemwege eindringen. Diese Schadstoffe können zu Bronchitiden und Lungenkrebs führen. Abgaspartikel können sowohl in fester als auch in flüssiger Form auftreten. Die kleinsten Partikel sind in den meisten Fällen flüssige Tröpfen, die größeren bestehen aus einem festen Kern aus Ruß, worauf sich Kondensate ablagern. Hierunter fallen kleine Anteile von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, Schwefelsäure und zahlreiche andere Kohlenwasserstoff-Verbindungen.
  • Aus der Gruppe der polyzyklischen Aromaten nehmen Stoffe wie Formaldehyd oder Benzol eine besondere Rolle ein. Benzol kann zu einer Veränderung des Blutbildes führen und Leukämie verursachen. Formaldehyd und ähnliche Stoffe reizen die Nasen- und Augenschleimhäute und sollen potenziell Krebs hervorrufen.

Was können Autofahrer gegen eine erhöhte Aufnahme von Autoabgasen tun?
Während des Autofahrens kann die Aufnahme von Schadstoffen durch einige grundlegende Verhaltensweisen reduziert werden. Da die Abgase des voranfahrenden Fahrzeugs durch die Lüftung in den Innenraum eingesogen werden, sollte insbesondere während einer Ampelphase nicht zu dicht aufgefahren werden. Zudem sind die Fenster an Ampeln zu schließen, da sich Schadstoffe aus Autoabgasen vor allem im Innern eines Fahrzeugs ansammeln. Dies gilt besonders für Schadstoffe, die aus dem Tank und Motorraum durch Verdunstung freigesetzt werden und im Innenraum des Fahrzeugs in erhöhter Konzentration auftreten. Dies trifft beispielsweise für Benzol zu. Während einer längeren Haltephase empfiehlt es sich, die Lüftung auszuschalten. Bei einer Einfahrt in einen Tunnel sind die Fenster ebenfalls zu schließen, nach dem Verlassen des Tunnels sollte kräftig durchgelüftet werden.

Was können Anwohner einer viel befahrenen Straße tun?
Wer an einer viel befahrenen Straße wohnt, sollte am besten nur am frühen Morgen vor dem Beginn des Berufsverkehrs lüften, damit möglichst wenig Autoabgase ihren Weg in die Wohnung finden. Des Weiteren ist es der Frankfurter Rundschau zufolge ratsam, bei Regen oder Nebel zu lüften, da Feuchtigkeit den Feinstaub auf den Boden drücke. Wenn kräftig Wind weht, sollten die Fenster hingegen möglichst geschlossen bleiben.

Ferner empfehle es sich, während der Stoßzeiten nicht auf dem Balkon zu sitzen, dies gelte insbesondere dann, wenn wenig Wind und hohe Ozonwerte herrschen. Über die Gefahr hoher Ozonwerte für den Menschen informiert das Deutsche Ärzteblatt an dieser Stelle.

Anschaffung eines Fahrzeugs mit einer besseren Öko-Bilanz
Eine wesentliche Rolle für die Höhe der Emissionen im Verkehr spielt der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge. Abhängig vom Typ des Automotors und von der Art des Kraftstoffs, den das jeweilige Auto benötigt, ist das ausgestoßene Schadstoffgemisch unterschiedlich zusammengesetzt. Neuere Automodelle sind häufig sparsamer im Kraftstoffverbrauch, sie stoßen demnach weniger Schadstoffe durch Abgase aus.

Mehr Neuzulassungen bei Gebrauchtwagen als im Vorjahr

Laut Experten hat es im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Neuzulassungen einen Anstieg um fünf Prozent gegeben. Insbesondere auf dem Privatmarkt sei das Angebot groß. Viele Autohändler locken mit hohen Rabatten auf viele neue Autos, wenn sie den Gebrauchten nicht in Zahlung nehmen müssen. Aus diesem Grund versuchen viele Autofahrer ihren Gebrauchten vor der Anschaffung eines Neuwagens privat zu verkaufen.

Das Inserieren von gebrauchten Autos auf Online-Portalen hat den Vorteil, dass die Anbieter ihr Fahrzeug in der Regel ohne Zwischenhändler offerieren können. Dieser Prozess kann trotzdem mühsam sein, da sich die Portale aus dem eigentlichen Geschäft meistens heraushalten. Sie bringen die beiden Seiten lediglich zusammen.

Um eine erste Auskunft über den Restwert des zu verkaufenden Fahrzeugs zu bekommen, trägt der Verkäufer die wichtigsten Daten für eine kostenlose Fahrzeugbewertung ein. Im Anschluss wird ein Termin vor Ort vereinbart, hier werden die einzelnen Fahrzeugkomponenten vor Ort umfassend begutachtet. Basierend auf dieser Prüfung wird dem Verkäufer ein Angebot unterbreitet. Wird das Geschäft erfolgreich abgewickelt, übernimmt der Ankäufer die Abmeldung bei der Zulassungsstelle.

Abgasnorm Euro 6 gilt ab September 2015
Ab dem 01. September 2015 müssen alle neu zugelassenen Autos nach Angaben der Augsburger Allgemeine die Euro-6-Abgasnorm erfüllen. Die Einhaltung dieser Schadstoffklasse geht einher mit einer deutlichen Reduzierung des Schadstoffausstoßes und einer verringerten Emission von Rußpartikeln. Seit Herbst 2014 gilt diese neue Regelung bereits für neue Modellreihen, ab September erfolgt nun die Erweiterung auf alle neu zugelassenen Fahrzeuge.

Trotz der immer sparsameren Fahrzeuge und der neuen politischen Regelungen sind die Schadstoffe in Autoabgasen in erhöhter Konzentration nach wie vor schädlich für die Gesundheit, eine erhöhte Aufnahme im Alltag sollte vermieden werden.

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