ratiopharm senkt die Preise

Rund 950 ratiopharm Arzneimittel von der Zuzahlung befreit

Ulm -

ratiopharm hat seine Preise zum Januar 2008 erneut gesenkt. Dadurch sparen Patienten für ratiopharm Arzneimittel die ansonsten in der Apotheke fällige Zuzahlung zwischen fünf und zehn Euro. Dies gilt für nahezu 950 Medikamente aus fast allen Anwendungsgebieten.

Die Krankenkassen legen für bestimmte Arzneimittel Preisgrenzen (Festbeträge) fest, bis zu deren Höhe sie die Kosten erstatten. Zum Jahresbeginn haben sie die Festbeträge erneut abgesenkt. Obwohl die Kassen dadurch deutlich weniger für die betroffenen Medikamente erstatten, müssen Patienten dennoch die gesetzliche Zuzahlung von mindestens fünf Euro leisten. Nur Arzneimittel mit Preisen von 30 Prozent und mehr unterhalb des Festbetrags können von der Zuzahlung befreit werden.

Das Ulmer Pharmaunternehmen sorgt mit seiner Preissenkung und der damit verbundenen Zuzahlungsbefreiung für ratiopharm Arzneimittel dafür, dass tatsächlich auch bei den Patienten eine finanzielle Entlastung ankommt.

Dirigistische Sparpolitik der Kassen schadet Patienten und der Industrie

Die Preisentscheidung von ratiopharm im Sinne der Verbraucher darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krankenkassen mit Festbetragsabsenkungen, die sie zusätzlich zu Rabattverträgen einsetzen, sowohl dem Patienten als auch der Industrie in Deutschland schaden. Werden 2008 erneut Festbeträge gesenkt, ist fraglich, ob die von Patienten und Krankenkassen weiterhin erwartete Zuzahlungsbefreiung zukünftig noch gewährleistet werden kann. Diese Einschätzung haben die Verbände der Arzneimittelhersteller bereits Ende letzten Jahres den Spitzenverbänden der Krankenkassen in einem eindringlichen Appell mitgeteilt.

Die politische Zusage der großen Koalition, das Festbetragssystems zu beenden, wenn die Rabattverträge wirken, bestätigte zuletzt auch der Leiter des Referats Arzneimittelversorgung im Bundesministerium für Gesundheit Ulrich Dietz anlässlich des Dritten Round Table zu "Systembedingten Schwächen im Gesundheitsbereich". Inzwischen sind die Rabattverträge längst etabliert: Über 200 Krankenkassen haben derzeit rund 7.500 Rabattverträge abgeschlossen, ca. 60 Arzneimittelhersteller sind beteiligt, mehr als 20.000 Arzneimittelpackungen sind einbezogen.

Der Verzicht auf Festbetragssenkungen 2008 ist ein essentieller Beitrag für den Erhalt einer leistungsfähigen Pharmaindustrie und einer Wettbewerbslandschaft, die dem deutschen Gesundheitswesen auch weiterhin hohe Einsparerträge durch Generika garantiert. 2007 haben Generika das deutsche Gesundheitswesen um rund 6,4 Milliarden Euro entlastet. Ohne Generika wäre der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen um 0,6 Prozentpunkte höher gewesen.

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