Die pharmazeutische Beratung und Betreuung in deutschen Apotheken steht jeden Tag auf dem Prüfstand. Um den bestehenden hohen Standard der Arzneimitteltherapiesicherheit wissenschaftlich gestützt fortzuentwickeln, haben der Bereich Klinische Pharmazie der Universität in Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Jaehde und Dr. Oliver Schwalbe und die LINDA AG, Köln, ein gemeinsames Forschungsprojekt im Bereich „Interaktionsmanagement“ initiiert. Die ersten Ergebnisse der Pilotphase werden heute auf dem „Vorsymposium Klinische Pharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft“ in Braunschweig vorgestellt.
Ziel des Projekts ist die konzeptionelle Entwicklung, Umsetzung und laufende Evaluierung bestehender und neuer patientenorientierter Dienstleistungen zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pharmazeutischen Betreuung in LINDA Apotheken, insbesondere bezüglich der Identifikation möglicher auftretender Wechselwirkungen, Vermeidung von Kontraindikationen etc. Hierfür wurden Qualitätsstandards entwickelt, die nach der Identifizierung indikationsspezifischer Handlungspfade in patientenindividuelle Betreuungskonzepte einfließen. Die systematische Dokumentation lässt sich mittels einiger Mouse-Klicks und einem kurzen Freitexteintrag zeitökonomisch umsetzen. Die Daten werden auf einem zentralen Server abgelegt und bilden ein sogenanntes Interaktions-Register. Die professionelle Dokumentation der Beratungsleistungen im Bereich Interaktionsmanagement wird insbesondere dem Wohle des Patienten dienen und gleichzeitig die inhabergeführte Apotheke in Deutschland stärken. Die Herausforderung liegt nun auf der Ausweitung des Interaktions-Registers auf möglichst viele LINDA Apotheken.
In neun Apotheken wurden in zweieinhalb Monaten beinahe 400 Interaktionen dokumentiert. Zahlenmäßig kamen die Interaktion zwischen nicht-steroidalen Antirheumatika und Blutdrucksenkern am häufigsten vor. Nach Abschluss der Pilotphase wurden Interviews mit Apothekenleitern, Apothekern und PTAs durchgeführt, um das Interaktions-Register weiter zu verbessern. „Unsere Patienten sind begeistert. Mit dem Interaktions-Register ist ein professionelles Instrument entwickelt worden, das den Sicherheitsstandard der Arzneimitteltherapie spürbar verbessert - spürbar für den Patienten und für alle Mitarbeiter in der Apotheke. Das Instrument trifft die Grundfeste unserer `pharmazeutischen Seele´“, so ein beteiligter Pilot-Apotheker.
Für die EDV-Dokumentation wurden zunächst zehn unterschiedliche Interaktionen ausgewählt (z.B. ASS 100 mg und Ibuprofen). Den Schwerpunkt bilden Rx-OTC-Interaktionen, die in vielen Fällen nur in der Apotheke auffallen. Der Apotheken-EDV-Anbieter ADG ist in die Realisierung des Interaktions-Registers eng mit eingebunden. Laut Dr. Schwalbe ist das Interaktions-Register ein wichtiges Element der Qualitätssicherung in der Beratung: „Endlich bekommen wir einen Einblick in die ‚Blackbox‘ Apotheke. So können wir messen, was jede einzelne Apotheke konkret zur Arzneimitteltherapiesicherheit beiträgt.“
Zur LINDA AG
Die LINDA AG ist Eigentümerin der Apothekendachmarke „LINDA Apotheken“. Sie setzt sich für eine zukunftsorientierte Positionierung der selbstständigen inhabergeführten Apotheken, unter besonderer Wahrung derer Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, ein. Die LINDA Apotheken sind ein qualitätsorientierter Zusammenschluss eigenständiger Apotheker, die den kommunikativen Vorteil der Dachmarke LINDA im Dialog mit der Öffentlichkeit und den Kunden nutzen. Die LINDA Apotheken stehen für Qualität, verbraucherorientiertes Marketing und besondere Kundennähe. Mit rund 1.300 angeschlossenen Apotheken ist LINDA die deutschlandweit größte und bekannteste Premium-Apotheken-dachmarke selbstständiger Apotheker. Dies bestätigen die Ergebnisse einer in 2010 durchgeführten repräsentativen Studie eines unabhängigen Marktforschungsinstituts: Mehr als ein Drittel der Bevölkerung kennt die LINDA Apotheken, beim Anteil der Frauen sind es sogar etwa 40 Prozent.
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