Orthokin-Therapie

Orthokin: Gute Erfahrungen mit individueller Therapie 19.07.2017 09:11 Uhr

Die individuelle Orthokin-Therapie zeigt gute Ergebnisse bei Arthrose und anderen orthopädischen Erkrankungen

Arthrose – ein Volksleiden
Immer mehr Menschen leiden an Arthrose. In den Industrieländern ist die Arthrose die häufigste Ursache für Bewegungseinschränkungen. Es handelt sich um eine sogenannte Gelenkerkrankung: Im betroffenen Gelenk finden Abbauprozesse statt, durch die das Gelenk weniger gut funktioniert. An Arthrose Erkrankte leiden teilweise unter starken Schmerzen. Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit können stark beeinträchtigt sein. Die am häufigsten betroffenen Gelenke sind das Knie sowie das Hüftgelenk, aber auch die Fingergelenke können beispielsweise betroffen sein.

Ursachen der Arthrose
In unserem Körper finden ständig Auf- und Abbauprozesse statt, so auch in den Gelenken. Die Knorpelflächen, die die Gleit- und Stoßdämpferfunktion in den Gelenken übernehmen, sind hier besonders betroffen. Im gesunden Zustand halten sich Auf- und Abbau der Knorpelsubstanz in den Gelenken die Waage. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kann es zu Arthrose kommen: Der Knorpel wird abgebaut und der Körper reagiert darauf mit Verknöcherung des jeweiligen Gelenks. Da die natürliche Pufferung und Gleitfunktion durch die Knorpelflächen fehlt, kommt es zu Bewegungseinschränkungen und teilweise starken Schmerzen. Wichtige Ursachen für eine Störung des empfindlichen Gleichgewichts im Gelenk sind beispielsweise Verletzungen, Übergewicht, höheres Alter und Entzündungen.

Behandlung der Arthrose
Die klassische Behandlung der Arthrose besteht darin, die Beschwerden im Gelenk zu lindern. Erst, wenn solche Behandlungsmethoden nicht mehr zum Erfolg führen, greift man zum letzten Mittel: einer Operation zum Einsatz eines künstlichen Gelenks.

Erstes Ziel ist es immer, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wieder zu erhöhen. Längerfristig geht es dann darum, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten oder zu verlangsamen und möglichst zu verhindern, dass eine Gelenkprothese notwendig wird. In der Regel versucht man, die Beschwerden zunächst mit Physiotherapie und dann mit einer Kombination aus Physiotherapie und Medikamenten in den Griff zu bekommen.

Arthrose-Medikamente
Klassische Medikamente bei Arthrose sind zum einen Entzündungshemmer und zum anderen Schmerzmittel, die jeweils als Pillen eingenommen werden. Eine Alternative sind Spritzen direkt in das betroffene Gelenk. Diese haben den grundsätzlichen Vorteil, dass nicht der gesamte Körper belastet wird, sondern dass die Wirkstoffe direkt dort ankommen, wo sie wirken sollen. Hierbei kommen oft entweder Kortikosteroide (Kortison) oder Hyaluronsäure zum Einsatz. Kortikosteroide wirken entzündungshemmend, die Wirkung lässt aber leider meist schnell wieder nach. Hyaluronsäure kommt schon natürlicherweise im Gelenk vor und wirkt dort als Schmiersubstanz. Eine Injektion von zusätzlicher Hyaluronsäure soll diese Wirkung verstärken.

Ein grundsätzlich anderer Behandlungsansatz ist die Injektion spezieller Präparate, die individuell aus dem Blut des Patienten hergestellt werden. Sie sind besonders reich an körpereigenen Botenstoffen, die den Körper dabei unterstützen sollen, die Entzündung in Schach zu halten und Reparaturprozesse zu starten. Ein besonders vielversprechendes Beispiel für solche Präparate zur Arthrosetherapie ist Orthokin.


Die Orthokin-Therapie

Wie funktioniert die Orthokin-Methode?

Die Orthokin-Spritze
Das zentrale Element der Orthokin-Therapie ist ein Medizinprodukt, das vom Hersteller als EOTII-Spritze bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich eigentlich nicht um eine Spritze, sondern eher um ein spezielles Blutprobenröhrchen. Der Orthopäde nimmt dem Patienten wie bei einer normalen Blutprobe Blut ab, das in der „EOTII-Spritze“ gesammelt wird. Die EOTII-Spritzen werden unter sterilen Bedingungen und mit strengen Qualitätssicherungsmaßnahmen in Deutschland hergestellt.

Nach der Blutabnahme werden die gefüllten EOTII-Spritzen für einige Stunden im Wärmeschrank bei Körpertemperatur gelagert. Sie enthalten Kügelchen aus medizinischem Glas mit einer speziell behandelten Oberfläche. Diese Glaskügelchen regen die Blutzellen des Patienten jetzt dazu an, in großer Menge Signalmoleküle abzugeben, und zwar solche, die das gestörte Gleichgewicht im zu behandelnden Bereich wiederherstellen sollen. Es handelt sich zum einen um entzündungshemmende Proteine, welche die Entzündungsreaktion abschwächen sollen, und zum anderen um wachstumsfördernde Proteine, welche die Reparatur des geschädigten Gewebes fördern oder zumindest den Abbau des Gewebes aufhalten sollen. Nach Ablauf der Zeit im Wärmeschrank werden die Blutzellen in einer Zentrifuge von den flüssigen Bestandteilen des Bluts abgetrennt – übrig bleibt eine Proteinlösung, das sogenannte Serum. Dieses enthält jetzt große Mengen der gewünschten entzündungshemmenden und wachstumsfördernden Proteine.

Dieses Blutserum wird jetzt als Orthokin-Serum oder einfach Orthokin bezeichnet. Es wird in Einzelportionen beim Arzt gelagert. Bei jedem Behandlungstermin spritzt der Arzt dem Patienten in der Regel eine dieser Portionen in den erkrankten Bereich, also beispielsweise in das von Arthrose betroffene Kniegelenk.

Eigenblutbehandlung?
Bei Orthokin handelt es sich um speziell aufbereitetes, eigenes Blut des Patienten ohne weitere Zusätze. Insofern kann man die Orthokin-Therapie von beispielsweise Arthrose als Eigenblutbehandlung bezeichnen. Üblicherweise versteht man unter „Eigenblutbehandlung“ allerdings ein völlig anderes Verfahren, oft vom Heilpraktiker durchgeführt. Hierbei wird das Blut des Patienten – entweder unverändert oder speziell behandelt – in die Haut oder Muskulatur gespritzt. Die Wirkung soll dann darin bestehen, dass die Blutzellen im Gewebe vom Körper als „fremd“ erkannt werden und eine Immunreaktion auslösen, wodurch wiederum die Abwehrkräfte des Patienten gestärkt werden sollen.

Orthokin dagegen soll gerade keine Immunreaktion auslösen, und Immunreaktionen gegen Orthokin sind wirklich sehr unwahrscheinlich, weil die Blutkörperchen, also die Blutbestandteile, auf die das Immunsystem besonders empfindlich reagiert, bei der Aufbereitung entfernt wurden.

Nebenwirkungen der Orthokin-Therapie
Für Orthopäden gehört das Verabreichen einer Spritze zur normalen Praxisroutine. Das bei jeder Spritze bestehende – äußerst geringe – Risiko für eine Infektion wird durch den Einsatz eines Sterilfilters noch einmal verringert. Da es sich bei Orthokin um körpereigenes Serum handelt, sind allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen sehr unwahrscheinlich.

Was sagen Ärzte zur Orthokin-Therapie?
Immer mehr Orthopäden setzen die Orthokin-Therapie in ihrer Praxis ein und berichten von Erfolgen bei verschiedenen Beschwerdebildern. Anfänglich war die Orthokin-Therapie der Kritik von Teilen der Fachwelt ausgesetzt, da zur Wirksamkeit von Orthokin zwar Erfahrungsberichte vorlagen, aber aufgrund der Neuartigkeit noch kaum klinische Studien veröffentlicht waren, die die Wirksamkeit wissenschaftlich nachwiesen. Mit der wachsenden Zahl an klinischen Studien zu Orthokin nimmt diese Kritik immer weiter ab.

Was sagen die Krankenkassen zur Orthokin-Therapie?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Orthokin-Therapie bisher nicht, es handelt sich also um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Je mehr Studien die Wirksamkeit der Therapie belegen, desto größer ist die Chance, dass sie in Zukunft auch von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird.

Die Kostenübernahme durch private Krankenkassen ist abhängig von der jeweiligen Krankenkasse und von Anlass und Begründung der Behandlung. Für die mögliche Übernahme der Kosten von Orthokin durch die Beihilfe gilt Entsprechendes.

Kosten der Orthokin-Therapie
Die Kosten der Orthokin-Therapie setzen sich zusammen aus dem Preis für die EOTII-Spritzen, den Arbeitskosten zur Aufbereitung des Orthokin-Serums, den Kosten für die Injektionen sowie Kosten für weitere gegebenenfalls erforderliche Schritte der Arztbehandlung. Sie lassen sich daher nur ganz grob schätzen. In Erfahrungsberichten nennen Patienten Kosten im höheren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich.


Orthokin-Therapie: Wirkung in Studien bestätigt

Erfahrungen mit der Orthokin-Therapie
Schon Ende der 1990er Jahre wurde Orthokin von Orthopäden zur Behandlung von Patienten eingesetzt. Der erste Erfahrungsbericht in einer Fachzeitschrift über die Orthokin-Behandlung von rund 1000 Patienten mit Arthrose im Knie erschien im Jahr 2003 (Baltzer AWA et al. 2003, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 54 (6), 209-211). Drei Monate nach der Behandlung gaben etwa drei Viertel der Patienten eine Schmerzbesserung um 50 bis 100 % an. Selbst nach 3,5 Jahren traf dies noch für ein gutes Drittel der Patienten zu.

Inzwischen sammeln Orthopäden positive Erfahrungen mit der Orthokin-Therapie bei weiteren Beschwerdebildern, bei denen entzündungshemmende und wachstumsfördernde Schutzproteine hilfreich sein können, beispielsweise bei Arthrose der Hüfte, bei Meniskusriss oder auch bei manchen Bandscheibenvorfällen.

Erfahrungsberichte von Patienten zur Orthokin-Therapie findet man in verschiedenen Foren im Internet.

Klinische Studien mit Orthokin
Immer mehr klinische Studien liefern die wissenschaftliche Bestätigung der guten Erfahrungen, die Orthopäden mit dem Einsatz von Orthokin bei ihren Patienten machen.

Beispielsweise bestätigte eine wissenschaftlich hochklassige klinische Studie, eine sogenannte randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie, die guten Erfahrungen bei Kniearthrose (Baltzer AWA et al. 2009, Osteoarthritis and Cartilage 17, 152-160). Hierzu waren über 350 Patienten mit Kniearthrose zufällig („randomisiert“) in drei Gruppen eingeteilt worden. Während die erste Gruppe drei Wochen lang mit Orthokin im Knie behandelt wurde, erhielt die zweite Gruppe Injektionen mit Hyaluronsäure. Die dritte Gruppe erhielt als Kontrollgruppe Injektionen mit Kochsalzlösung („Placebo-Gruppe“). Die Patienten und der sie untersuchende Arzt wussten nicht, in welche Gruppe sie eingeteilt waren und was ihnen injiziert wurde („doppelblind“). Nach 7, 13 und 26 Wochen füllten die Patienten mehrere Fragebögen aus, mit denen die Entwicklung ihrer Beschwerden überprüft wurde.

Mit Hyaluronsäure behandelte Patienten zeigten dabei keine stärkere Verbesserung als Patienten, die mit Placebo behandelt worden waren. Die mit Orthokin behandelten Patienten jedoch hatten zu allen drei Zeitpunkten weniger Arthrosebeschwerden und weniger Schmerzen als die mit Placebo behandelten Patienten. Eine Nachbeobachtung zwei Jahre nach der Behandlung ergab, dass dieser Effekt immer noch erhalten geblieben war.

Auch zur Orthokin-Therapie bei anderen Anwendungsgebieten wurden klinische Studien durchgeführt. Sie zeigen durchgehend, dass mit Orthokin behandelte Patienten nach der Behandlung weniger Schmerzen hatten. Die Erholungszeit von Sportlern nach Muskelverletzungen war deutlich verkürzt, bei Hüftarthrose erlaubte die bessere Funktionsfähigkeit der Hüfte eine effektivere Physiotherapie und Rehabilitation, bei einer Schädigung des Meniskus verbesserte sich die Funktionsfähigkeit des Knies und bei Rückenschmerzen (aufgrund von Nervenwurzelkompression) war die Behandlung so wirksam wie eine Behandlung mit dem hierfür häufig eingesetzten Entzündungshemmer Triamcinolon.

Unter dem folgenden Link finden Sie einen weiteren aufschlussreichen Artikel über Orthokin: Hier klicken!

Verantwortlich für den Inhalt ist Michael Mayer aus Hamburg