Online-Shopping

Online-Shopping in Online-Apotheken - alles nur Abzocke?

In der Online-Apotheke gelten ähnliche Spielregeln wie im Online-Versandhandel. Das bedeutet auch: Wer online Medikamente kauft, sollte den Anbieter prüfen, Preise vergleichen, in puncto Zahlungsmethoden auf Nummer sicher gehen und nur Daten bekanntgeben, die zur Abwicklung der Transaktion nötig sind. Quelle: pixabay.com © Tumisu (CC0 Public Domain) pixabay.com © Tumisu (CC0 Public Domain)

Berlin -

Die Welt wird zunehmend digitaler und diese Entwicklung macht auch vor der Pharmabranche nicht halt. Ab Januar können Arzte zugelassene Gesundheits-Apps sogar per Rezept verordnen. Ein Nebeneffekt der Digitalisierung ist jedoch auch die Unsicherheit, die mit jeder weiteren digitalen Option wächst. Nach wie vor beschleicht auch den einen oder anderen ein mulmiges Bauchgefühl, wenn es um die Online-Apotheke geht. Wie viel Gefahrenpotential dahinter steckt, verrät dieser Beitrag.

In Online-Apotheken gelten dieselben Spielregeln wie im Online-Versandhandel

Online-Apotheken sind in vielen Punkten den klassischen Onlinehändlern ähnlich, was auch bedeutet, dass dieselben Regeln gelten – ganz egal, ob die Verbraucher Kleidung, Schuhe, Möbel, Elektroartikel oder eben Medikamente online ordern. Wer die Vorzüge des Online-Einkaufs uneingeschränkt nutzen möchte, sollte sich mit Empfehlungen von Betrugsexperten rund ums Thema Sicherheit beim Online-Shopping auseinandersetzen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Online-Apotheken sind in puncto Preisgestaltung ein Glücksspiel

Online-Apotheken haben dasselbe Manko wie viele andere Online-Händler: Sie haben eine vergleichsweise undurchsichtige Preisgestaltung, was auch bedeuten kann, dass Preise sich rasend schnell ändern. Die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet von einem Test der Verbraucherzentrale Brandenburg, bei dem heraus kam: Regelmäßige Preisanstiege um die Preise anschließend werbewirksam wieder senken zu können, sind bei Online-Apotheken ganz normal – und natürlich für den Verbraucher mehr als ärgerlich. Die Verbraucherschützer fanden auch heraus, dass die Preiserhöhung und -senkung immer an einem bestimmten Tag erfolgte.

Damit kann an eben dieser Stelle die Frage durchaus bejaht werden, ob in der Online-Apotheke eine Abzocke passiert. Ja, in puncto Preisgestaltung ist das oft der Fall bzw. trifft vor allem jene, die davon ausgehen, dass in der Online-Apotheke die Preise grundsätzlich günstiger sind als in öffentlichen Apotheken. Dass muss nämlich nicht der Fall sein.

So sieht sie aus – die Apothekenlandschaft von heute

Ende 2017 belief sich die Zahl der öffentlichen Apotheken auf 19.748, was auch bedeutet, dass die Anzahl der öffentlichen Apotheken seit langer Zeit wieder unter die 20.000er-Marke gerutscht ist (1990: 19.898, 1995: 21.119). In eben diesen öffentlichen Apotheken kamen im Jahr 2017 rund eine Milliarde Patientenkontakte zustande. 88 Prozent derjenigen, die regelmäßig Arzneimittel konsumieren, schwören auf ihre Stammapotheke; 83 Prozent der Bürger sprechen von einer Vertrauensbasis zu ihrem „Stamm-Apotheker“.

Im Schnitt liegt die Apothekendichte im Deutschland-Vergleich bei 24. Das Saarland kommt auf die höchste Apothekendichte mit einem Wert von 30, Bremen bildet mit einer Apothekendichte von 21 das Schlusslicht. Die Apothekendichte in Europa liegt bei 31, was bedeutet, dass 31 Apotheken rein rechnerisch 100.000 Einwohner versorgen. An der Spitze im Europa-Vergleich ist Griechenland mit einer Apothekendichte von 87, Dänemark bildet das Schlusslicht mit einer Apothekendichte von 8.

Vor wenigen Tagen ist in Wertheim in Baden-Württemberg das erste eRezept eingetroffen. Die Möglichkeit, online Medikamente zu ordern besteht jedoch schon länger. Dabei gesellen sich immer neue Zahlen in den Datenreport der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Im Bereich rezeptpflichtiger Arzneimittel lagen Absatz und Umsatz der Versandapotheken im Jahr 2017 zwischen 1,0 und 1,1 Prozent. Deutlich stärker ist der Versandhandel im Bereich von Nichtarzneimittel vertreten. Hier lag der Absatz des Jahres 2017 bei 13,2 Prozent, der Umsatz sogar bei 17 Prozent.

Verantwortlich für den Inhalt ist Frau Julia Himmel.