Hevert-Arzneimittel startet mit der Pflanzenverarbeitung im neuen Produktionstrakt am Firmensitz in Nussbaum. In einem separaten Raum werden zukünftig Frischpflanzen und getrocknete Pflanzenteile (Drogen) zerkleinert, bevor sie in den GMP-Bereich der Herstellung eingeschleust werden.
„Das ist ein weiterer Meilenstein in der Weiterentwicklung unserer Herstellungskompetenz im Bereich pflanzlicher Wirkstoffe“, so Vukan Divljan, Leiter Supply Chain Management bei Hevert. „Der Raum wurde entsprechend der Anforderungen an die Aufbereitung der Pflanzen gefliest. Er ist besonders einfach sauber zu halten und gut belüftet.“ Eine große Absauganlage dient zusätzlich dem Schutz der Mitarbeiter. Sie verhindert, dass freiwerdende, leicht flüchtige Bestandteile in die Raumluft gelangen.
„Die Frischpflanzen werden von unseren Vertragsanbauern häufig direkt vom Feld geliefert“, erklärt Pia Schmidt, Produktionsleiterin bei Hevert. „Im neuen Bearbeitungsraum können wir die Frischpflanzen von Erde und unbrauchbaren Teilen trennen und zerkleinern.“ Frischpflanzen werden gehäckselt, angelieferte Drogen zermahlen. Erst nach diesem ersten Verarbeitungsschritt werden die zerkleinerten Pflanzenteile in Edelstahlgebinden gesammelt und gelangen über Schleusen in das GMP-Umfeld der Herstellung, wo ihnen Ethanol zugegeben wird. „Durch den eigenen Aufbereitungsraum erhalten die Pflanzen eine neue Wertigkeit in der Wertschöpfungskette unserer Arzneimittelherstellung“, so Schmidt.
Nachdem schon einige getrocknete Pflanzenteile in dem neuen Raum bearbeitet wurden, erfolgte nun auch die offizielle Einweihung mit einer frischen Pflanze. Fast 500 kg frischer Löwenzahn (Taraxacum officinales) wurden im Mai zerkleinert.
Der einheimische Löwenzahn ist sowohl in der Phytotherapie als auch in der Homöopathie beliebt, wo er vor allem wegen seiner leberstärkenden Wirkung geschätzt wird. Bei Hevert wird Löwenzahn unter anderem in den Verdauungspräparaten Pankreaticum-Hevert und Hepar-Hevert eingesetzt.