Ein Tool, das auch Mitarbeiter zufriedener macht 06.06.2018 08:55 Uhr
Christian Richter ist Landapotheker. Seine Apotheke hat er in Bad Wilsnack in der brandenburgischen Elbtalaue und somit im Vierländereck von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg. Der Betrieb steht einer modernen Großstadtoffizin in nichts nach – schon gar nicht im Kundenservice. Wer mit Richter spricht, spürt schnell, dass für ihn neben der Kundennähe betriebswirtschaftliche Effizienz zählt – egal ob in der Offizin oder im Backoffice. Als er sich für die Software „pflegehimidigital“ entschied, hatte das noch weitere Konsequenzen. Doch lesen Sie selbst:
Sie nutzen in Ihrer Apotheke „pflegehimidigital“. War das eine Entscheidung, die quasi vom Himmel fiel?
Richter: Nein, ich habe mir das angesehen und überlegt, wie ich den größten Nutzen daraus ziehen kann. Der erste Schritt war dann, mein Rechenzentrum zu wechseln, also zu NARZ/AVN zu gehen, um die Be- und Verarbeitung von Pflegehilfsmittelanträgen zu vereinfachen. Denn das war bei meinem vorherigen Rechenzentrum sehr aufwendig.
Hat sich das gelohnt?
Richter: Aber ja. Bis dahin war eine Mitarbeiterin mehrere Tage pro Monat mit der Bürokratie rund um die Pflegehilfsmittel beschäftigt. Das ist seit dem Einsatz von „pflegehimidigital“ wesentlich einfacher – dank Datenbankpflege und Übernahme der Daten von Monat zu Monat.
Lässt sich die Einsparung beziffern?
Richter: Ja, der Aufwand reduzierte sich fast um den Faktor zehn. Das bedeutet, dass diese Mitarbeiterin, übrigens eine Pharmazieingenieurin, sich verstärkt wieder anderen Aufgaben widmen kann.
Also Patienten und Kunden beraten kann?
Richter: Genau. Doch das ist noch nicht alles. Die Einführung von „pflegehimidigital“ hat auch zur Mitarbeiterzufriedenheit beigetragen. Der bürokratische Aufwand, nämlich handschriftlich die notwendigen Dokumente für die Belieferung von Pflegehilfsmitteln auszufüllen, wurde eher als frustrierende Tätigkeit angesehen.
Und wie läuft das jetzt?
Richter: Der Kunde oder ein Angehöriger kommt und erklärt, dass er aus seinem Pflegehilfsmittelbudget etwas abholen möchte. Daraufhin ruft die Mitarbeiterin den Vordruck auf und aktualisiert die Daten. Währenddessen sagen die Kunden, was sie benötigen – Bettenschutzeinlagen, Handschuhe oder was auch immer. Das wird in eine Art Fakturierungssoftware übertragen, und direkt danach kann der Kassenvorgang abgeschlossen werden. Aus diesen Daten erstellen wir am Monatsende eine Abschlussrechnung, die wir an NARZ/AVN schicken. Das versendet dann die Anforderungen an die jeweiligen Pflegekassen.
Über welche Größenordnung sprechen wir?
Richter: Ich habe weit über hundert Kunden, die Pflegehilfsmittel abrechnen. Da jeder über ein Budget von etwas über 40 Euro pro Monat verfügt, ist man schnell bei einigen tausend Euro.
Ist diese Regelung, dass die Pflegekassen Hilfsmittel erstatten, allgemein bekannt?
Richter: Viele Menschen, die zu Hause einen Angehörigen pflegen, wissen nicht, dass sie dieses Geld ohne größere bürokratische Hürden bekommen. Hier leisten wir Aufklärungsarbeit.
Und in welchem Sinne beraten Sie dann?
Richter: Wenn der Kunde kommt, haben wir seine Daten auf dem Monitor vor Augen. So lässt sich feststellen, ob er von bestimmten Hilfsmitteln noch einen genügenden Vorrat hat oder ob der Verbrauch höher als erwartet ist. Insofern helfen wir ihm bei der Steuerung seiner Vorratshaltung und raten durchaus dazu, das Budget nicht unbedingt auszuschöpfen.
Würden Sie Kollegen empfehlen, dieses Programm zu übernehmen?
Richter: In jedem Fall, denn es ist ein sehr empfehlenswertes Programm.
Das Interview führte Jürgen R. Draxler