Myrrhe und Kamille in Myrrhinil-Intest® stabilisieren Darmbarriere durch Regulation der Tight Junctions 10.12.2013 09:58 Uhr
Aktuelle Untersuchungen an der Charité Berlin zeigen, dass das Phytotherapeutikum Myrrhinil-Intest® aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle die Darmbarriere unter entzündlichen Bedingungen stabilisieren kann.(1) „Die Ergebnisse bestätigen die schon lange bekannte anti-inflammatorische Wirkung der Pflanzenkombination und sprechen für ihren Einsatz bei der Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarm“, erläutert Studienleiter Professor Jörg-Dieter Schulzke, Charité Berlin. Denn Störungen in der Darmbarriere-Funktion werden heute als entscheidender Schritt bei der Entstehung von verschiedenen Darm- und extraintestinalen Erkrankungen gesehen.
Entzündliche Prozesse der Darmschleimhaut, bei denen das proinflammatorische Cytokin TNFalpha involviert ist, resultieren in einer verminderten Barrierefunktion des Darmepithels. Entscheidend hierfür sind die Tight Junction-Proteine. „Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die verminderte Barrierefunktion durch eine Herabregulation oder Umverteilung der abdichtenden Tight Junction-Proteine wie Claudin-1 und eine verstärkte Expression des porenbildenden Tight Junction Proteins Claudin-2 bedingt ist“, erklärt Schulzke.
Myrrhe und Kamille stabilisieren Tight Junctions
An der Charité Berlin wurden jetzt die regulatorischen Effekte von Myrrhinil-Intest® und der Einzelkomponenten Myrrheharz und Kamille auf die Barrierefunktion des Darmes an Modellen von etablierten epithelialen Zellkultur-Systemen des Darms untersucht. Dabei zeigte sich ein barrierestabilisierender Effekt von Myrrheharz und Myrrhinil-Intest® in TNFalpha behandelten Zell-Monolayern. Das Myrrheharz und die Pflanzenkombination konnten den TNFalpha induzierten epithelialen Widerstandsabfall inhibieren bzw. auf einem Niveau von etwa 75-80% des Ausgangswiderstands stabilisieren. „Dies ist auf eine Hemmung der Proteinexpression des porenbildenden Claudin-2 zurückzuführen“, so Schulzke. Zudem konnte beobachtet werden, dass das Myrrheharz die Umverteilung von Claudin-1 verhindert und somit dieses abdichtende Claudin in der Tight Junction stabilisiert.
Sowohl Myrrheharz, Kamillenblüten als auch Myrrhinil-Intest® induzieren außerdem einen Anstieg des epithelialen Widerstands in Dünndarmartig-differenzierten Caco-2-Zell-Monolayern. „Die Beobachtungen belegen den anti-inflammatorischen Wirkungsmechanismus von Myrrhinil-Intest®, der auf einer Barrierestabilisierung des Darmepithels unter entzündlichen Bedingungen beruht, und sprechen für den Einsatz der Pflanzenkombination bei der Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarm“, erläutert Schulzke.
Studien der Universität Leipzig und der Kliniken Essen-Mitte
bestätigen Wirksamkeit
Untersuchungen an der Universität Leipzig ergaben 2012 außerdem, dass Myrrhe auch Darmkrämpfe lindert und somit einen wirksamen Langzeitbegleiter für Patienten mit chronischen Darmerkrankungen darstellt, die unter Krämpfen im Unterleib und krampfartigen Durchfällen leiden.(2) Darüber hinaus konnte in einer Mitte Juli 2013 veröffentlichten Studie der Kliniken Essen-Mitte gezeigt werden, dass das Phytotherapeutikum Myrrhinil-Intest® bei Colitis ulcerosa zur Remissionserhaltung vergleichbar wirksam war wie die Therapie mit dem Goldstandard Mesalazin.(3) „Wir freuen uns, dass wir mit der aktuellen Studie den erfahrungsmedizinisch bewährten Einsatz der Pflanzenkombination nun auch wissenschaftlich untermauern konnten“, erklärte Studienleiter Professor Dr. Jost Langhorst, Essen. Denn um mit der Langzeittherapie verbundene Nebenwirkungen und gesundheitliche Risiken zu minimieren, sind pflanzliche Arzneimittel gerade bei der Therapie chronischer Erkrankungen von besonderem Interesse.
Kombiniert mit Kaffeekohle und Kamille wird die Myrrhe in Tablettenform (Myrrhinil-Intest®) schon seit mehr als fünfzig Jahren erfolgreich zur Unterstützung der Magen-Darm-Funktion eingesetzt. Das Phytotherapeutikum ist das einzige in Deutschland erhältliche Arzneimittel, das Myrrhe in einer peroralen Applikationsform enthält und außerdem in Kombination mit Kaffeekohle und Kamille beinhaltet.
Literatur:
1. Schulzke JD et al., Study on intestinal barrier effects of Myrrhinil-Intest® under basic conditions and after cytokine challenge, unveröffentlichte Ergebnisse
2. Vissiennon C et al., Calcium antagonistic effects of ethanoli myrrh extract in inflamed smooth muscle preparations; Posterpräsentation anlässlich des Phytokongress 2013, 8.-10. März 2013 in Leipzig
3. Langhorst J, Varnhagen I, Schneider SB, Albrecht U, Rueffer A, Stange R, Michalsen A, Dobos GJ. Randomised clinical trial: a herbal preparation of myrrh, chamomile and coffee charcoal compared with mesalazine in maintaining remission in ulcerative colitis - a double-blind, double-dummy study. Aliment Pharmacol Ther. 2013 Jul 4. doi: 10.1111/apt.12397.