Kürzlich informierte sich das Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages Dietrich Monstadt (CDU) bei der Deutschen Blisterunion (DBU) über die patientenindividuelle Verblisterung und die damit verbundenen Einsparpotenziale für das Gesundheitswesen. Beim Gedankenaustausch ging es neben dem regionalen Konzept einer individuellen Arzneimittelversorgung vor allem um den Nutzen dieser Versorgungsform für Patienten, die mehr als fünf Medikamente dauerhaft einnehmen müssen.
Mit der patientenindividuellen Portionierung erhält die Einnahmetreue eine neue Qualität. Denn genaue Einnahmezeitpunkte helfen den Patienten, ihre Medikamente regelmäßig in der richtigen Dosierung einzunehmen. Als Folge der verbesserten Einnahmetreue lassen sich die sekundären Gesundheitskosten senken. „Laut einer wissenschaftlichen Studie von Prof. Neubauer können so Einspareffekte von bis zu 1.400 Euro pro Patient und Jahr erzielt werden“, führt DBU-Geschäftsführer Martin Halm aus. Auch der Arzneimittelmüll lässt sich verringern, da die Arzneimittel tablettengenau abgegeben und so Über- oder Restbestände reduziert werden. Apotheker Halm sieht in der Gesundheitsgesetzgebung jedoch an einigen Stellen Anpassungs- und Änderungsbedarf, um die innovative Arzneimittelversorgungsform in Deutschland weiter entwickeln zu können.
Von den hohen Qualitätsstandards bei der Herstellung der patientenindividuellen Versorgungsform konnte sich Monstadt direkt vor Ort bei der Besichtigung des Blisterzentrums Nord überzeugen, das seit 2009 im Auftrag von Apotheken sogenannte Blisterschläuche herstellt. Das sind aneinandergereihte Medikamententüten, die die erforderlichen Dauerarzneimittel pro Einnahmezeitpunkt und Patient in der richtigen Dosierung zusammenstellen.
„Es freut mich sehr, wenn mecklenburgische Unternehmen im Gesundheitsland Nummer 1 für frische Ideen im deutschen Gesundheitssystem sorgen. Das Konzept der patientenindividuellen Verblisterung ist sehr überzeugend, deshalb möchte ich mich für die Weiterentwicklung des Themas im gesundheitspolitischen Rahmen einsetzen und in die Ausschussarbeit einbringen“, fasst Monstadt (CDU) seinen Besuch in Schwerin zusammen.
Die DBU ist ein deutschlandweit agierendes Fachnetzwerk für die patientenindividuelle Verblisterung und besteht derzeit aus über 30 regional organsierten Blisterzentren und -Apotheken. Seit seiner Gründung 2008 hat sich das Netzwerk zu einem zentralen Ansprechpartner für Dienstleister, Patienten und Krankenkassen entwickelt. Das Blisterzentrum Nord ist Mitglied in der DBU und beliefert derzeit rund 20 Apotheken und Pflegeheime im Umkreis von 100 Kilometern.