Meinungsaustausch mit Dr. Philipp Rösler 05.02.2010 09:00 Uhr
Am 21.Januar 2010 traf sich die Vereinigung Liberaler Ärzte (VLÄ) mit dem Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler in Berlin zu einem ersten Meinungsaustausch. Dr.Stefan Hartmann als Vorstandsmitglied der VLÄ hatte dabei Gelegenheit die Apotheker zu vertreten.
Als Arzt zeigte der Bundesgesundheitsminister viel Verständnis für die Sorgen der Patienten, aber auch für die der Ärzte und Apotheker. Er warb um Verständnis dafür, dass ein grundlegender Umbau des komplexen Systems nur schrittweise erfolgen könne. Zunächst werde Ende März eine Regierungskommission gebildet, die sich der Finanzierungsseite annehmen solle. Ziel sei es dabei, die Einnahmeseite unter Berücksichtigung eines Sozialausgleichs gerechter zu gestalten.
Seitens der VLÄ wurde vorgebracht, dass insbesondere die Entwicklung durch die Selektivverträge bedenklich sei, da sie zur Gefährdung einer gewünschten flächendeckenden und qualitativ hochwertigen wohnortnahen Versorgung führen würden. Das Kollektivvertragsrecht ist grundsätzlich weniger bürokratisch und dient einer persönlichen Patientenversorgung und -betreuung.
Dr. Rösler bekräftigte seine klare Position für den Erhalt der Selbstständigkeit und Freiberuflichkeit der Ärzte und Apotheker. Die Regierung steht klar zum bestehenden Fremd- und Mehrbesitzverbot im Apothekenbereich. Die Übernahme der ambulanten Versorgung durch Gesundheitskonzerne sah er kritisch. Er trete dafür ein, dass MVZ´s nicht nur unter der Leitung, sondern grundsätzlich auch mehrheitlich im Besitz von Ärzten stehen sollten. „Der Maßstab, nach dem die Bevölkerung die Gesundheitspolitik bewertet, ist die Möglichkeit, im Krankheitsfall wohnortnah Ärzte und Apotheker ihres Vertrauens wählen und finden zu dürfen“.
Thematisiert wurde auch der Medikamentenhandel: Auswüchse im Versandhandel (Pick-up-Stellen in Supermärkten) müssten unterbunden werden.
Angesprochen wurde auch das Thema Prävention. Dr. Rösler sprach sich dafür aus, dass sich alle Freiberufler für die Integration von Präventionsmaßnahmen stark machen sollten.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Dr. Rösler kennt die Sorgen und Nöte der Patienten. Als Arzt weiß er, dass für die Patienten das persönliche Vertrauensverhältnis und die Gewähr, im Krankheitsfall überall kompetente und unabhängige Ärzte und Apotheker zu finden, an aller erster Stelle stehen. Es wird eine große Aufgabe sein, das Gesundheitswesen im Sinne der Patientenbedürfnisse und unter Berücksichtigung der Interessen der Leistungserbringer weiter zu entwickeln.
Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen e.V.
Dr. Stefan Hartmann
1.Vorsitzender des BVDAK e.V.
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