Migräne

Medikamente gegen Migräne 15.05.2018 10:53 Uhr

Rasende Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Lärmsensibilität, die gefürchtete Aura… Wenn eine Migräneattacke im Anmarsch ist, greifen die Betroffenen zu den verschiedensten Medikamenten. Was Sie über frei verkäufliche Mittel wissen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Migräne – so sollen Medikamente helfen
In den meisten Fällen kündigt sich eine Migräne an. Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, unerklärliche Müdigkeit oder auch Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel können Vorboten sein. Spätestens jetzt setzt die medikamentöse Therapie an. Für Migränepatienten teilt sie sich jedoch in zwei verschiedene Strategien:

  • vorbeugende Medikation
  • Medikation im Akutfall


In beiden Fällen kommen sowohl rezeptfreie Medikamente wie ASS oder Paracetamol zum Einsatz, als auch verschreibungspflichtige Mittel wie die meisten Triptane. Sie sollen die Schmerzen lindern und schneller wieder abklingen lassen. Einige Patienten entscheiden sich außerdem für begleitende Naturheilverfahren wie die Blutegeltherapie.

Freiverkäufliche Migräne-Medikamente im Akutfall

Die Migräne teilt sich in mehrere Phasen:

  • Prodromalphase oder Vorbotenphase
  • Aurabildung
  • Kopfschmerzphase
  • Rückbildungsphase
  • Erholungsphase


Um eine möglichst gute Wirksamkeit frei verkäuflicher und damit weniger starker Medikamente zu garantieren, müssen diese schon in der ersten, also der Prodromalphase, eingenommen werden. So haben sie ausreichend Zeit, ihre Wirkung voll zu entfalten.

Vor allem Patienten mit eher leichten bis mittelschweren Symptomen profitieren von Schmerzmitteln aus dieser Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika und der Nichtopioid-Analgetika. Zu diesen Medikamenten zählen die folgenden, in der Apotheke erhältlichen, Wirkstoffe:

  • Acetylsalicylsäure oder ASS
  • Diclofenac
  • Ibuprofen
  • Naproxen
  • Paracetamol


Diese Mittel kommen bei Erwachsenen je nach Bedarf, Verträglichkeit und entfalteter Wirkung zum Einsatz. Nicht jeder verträgt jedes Mittel gleich gut und mitunter können einzelne Wirkstoffe bei verschiedenen Patienten höchst unterschiedliche Wirkungsgrade erreichen.

Bei Kindern ist der Einsatz von Medikamenten gegen die Migräne in der Regel auf Ibuprofen und Paracetamol beschränkt.

Einfluss auf die Wirksamkeit eines Migräne-Medikaments hat nicht nur der Einnahmezeitpunkt. Auch die Darreichungsform in Kombination mit dem Wirkstoff erreicht unterschiedliche Wirkungsgrade. So haben sich bei den meisten Wirkstoffen Brausetabletten und Kautabletten als die Form erwiesen, die am schnellsten vom Körper resorbiert wird. Bei Paracetamol hingegen sind Zäpfchen die schnellste und effektivste Form für ein Medikament gegen Migräne.

Häufig ist ein Migräneanfall mit Übelkeit verbunden. In diesem Fall helfen Mittel gegen die Übelkeit, sogenannte Antiemetika. Und zwar nicht nur gegen dieses Symptom – sie verbessern auch die Übernahme der eingenommenen Schmerzmittel in die Blutbahn. So beschleunigen sie den Transport der Wirkstoffe zum Bestimmungsort und verbessern deren Wirkung.

Allerdings ist bei freiverkäuflichen Medikamenten gegen Migräne Vorsicht geboten: Sie sollten nicht mehr als zehn Tage pro Monat eingenommen werden. Andernfalls droht eine kontraproduktive Nebenwirkung: Kopfschmerzen.

Bei sehr starker Migräne oder wenn die freien Medikamente nicht optimal wirken, bringen im Regelfall rezeptpflichtige Mittel Erleichterung.

Migäne – Medikamente zur Prophylaxe
Leiden Patienten unter sehr häufigen Attacken oder unter besonders heftigen Schmerzen, ist eine prophylaktische Behandlung sinnvoll. Im Gegensatz zu den sofort wirksamen Schmerzmedikamenten, entfalten Mittel für die Prophylaxe ihre Wirkung erst im Verlauf von etwa sechs bis acht Wochen.

Ärzte setzen in der Regel bei Migräne auf rezeptpflichtige Medikamente. Es können jedoch auch rezeptfreie Medikamente zum Einsatz kommen. Die sollten dann aber ebenfalls in Rücksprache mit dem Arzt ausgewählt werden.

Selbsthilfe bei Migräne im Alltag
Um die Frequenz und die Intensität von Attacken zu mindern, helfen bei Migräne aber nicht nur Medikamente. Mit einem Kopfschmerztagebuch können mögliche Auslöser identifiziert und künftig nach Möglichkeit gemieden werden.

Auch Strategien wie Akupunktur, Entspannungstechniken, Ausdauersportarten oder Stressreduktion im Alltag können Erleichterung bringen und außerdem die Wirksamkeit einer medikamentösen Migräneprophylaxe unterstützen. Medikamente gegen Migräne sind deshalb immer nur ein Baustein im vorbeugenden Therapieplan.

Schlägt die Migräne zu, helfen vor allem Ruhe – im Idealfall Schlaf – und das eine oder andere Hausmittel. Neben den Migräne-Medikamenten haben deshalb viele Patienten zusätzliche Strategien wie Minz-Öl auf den Schläfen, kühle Tücher oder ein Abdunkeln des Raumes auf Lager.

Verantwortlich für den Inhalt ist Michael Mayer aus Hamburg