Das müssen Sie beachten

Das Einmaleins der Hausapotheke 09.07.2016 07:30 Uhr

Eine Verbrennung beim Kochen oder ein Schnitt mit dem Messer beim Gemüse-Schnippeln: Manchmal ist ein Unfall schnell passiert. Daher ist es wichtig, eine Grundausstattung an Medikamenten und Verbandsmaterial vorrätig zu haben, damit bei der nächsten Verletzung erste Hilfe geleistet werden kann. Doch laut einer Umfrage besitzt ein Viertel aller Deutschen keinen Medizinschrank. Daher informieren wir Sie über die wichtigsten Dinge, die Sie bei der Erstellung und Handhabung von Hausapotheken beachten müssen.

Aufbewahrung: So müssen Medikamente gelagert werden
Viele Menschen bewahren ihre Hausapotheke im Bad oder in der Küche auf, doch das ist der falsche Platz: Arzneimittel sollten kühl, dunkel und trocken gelagert werden, zum Beispiel in einer Abstellkammer, im Flur oder im Schlafzimmer. Im Idealfall ist das Verbandsfach frei zugänglich und das Medikamentenfach abschließbar. Ist das Abschließen nicht möglich, muss der Schrank hoch genug aufgehängt werden, damit er für Kinder nicht zugänglich ist. Stabile und abschließbare Medizinschränke können Sie jedoch grundsätzlich in jeder Apotheke kaufen.

Daneben sollten Sie darauf achten, dass immer Ordnung in ihrem Medizinschrank herrscht: Denn wenn es schnell gehen muss, haben Sie nicht immer die Zeit, nach dem passenden Mittel zu suchen. Ein Überblick über die vorhandenen Medikamente ist daher wichtig.

Checkliste: Das muss im Medizinschrank drin sein
Es ist Sonntag, sie haben sich den Fuß gezerrt, aber keine Salbe da? Für den Fall, dass es zu einem derartigen Unfall kommt, können Sie im Internet recherchieren, welche Apotheke in ihrer Nähe gerade Dienst hat. Doch grundsätzlich gehören Dinge wie eine Salbe gegen Zerrungen zu den Dingen, die Sie immer im Haus haben sollten: So brauchen Sie nicht mehr an einem Sonntag nach einer Notdienstapotheke suchen. Als Orientierung hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Checkliste für die Grundausstattung, die in jeder Hausapotheke vorrätig sein sollte, erstellt:

  • Persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente, die regelmäßig benötigt werden
  • Erkältungsmittel gegen Husten und Schnupfen (Hustensaft, Nasenspray)
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Verdauungsbeschwerden
  • Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes durch Erbrechen und Durchfall
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Haut- und Wunddesinfektionsmittel und Heilsalbe
  • Salbe oder Gel gegen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen
  • Verbandsmaterial: Mull-Kompresse, Verbandschere, Pflaster und Binden, Dreieckstuch
  • Erste-Hilfe-Anleitung
  • Notfall-Rufnummern (Arzt, Krankenhaus, ärztlicher Notdienst, Apotheke, Giftnotfallzentrum,…)


Inventur: So sollten Sie mit alten und abgelaufenen Arzneimitteln umgehen
Nur wenige Deutsche überprüfen regelmäßig, ob ihre Medikamente noch haltbar sind. Doch im Idealfall sollten Sie ihre Hausapotheke mindestens ein- bis zweimal pro Jahr kontrollieren und das Haltbarkeitsdatum nachsehen: Wie dieser Artikel beschreibt, müssen alte und abgelaufene Medikamente weggeworfen werden, genauso wie solche, die schon länger als ein halbes Jahr angebrochen sind. Denn ist das Haltbarkeitsdatum erst einmal überschritten, lässt nicht nur die Wirkung der Medizin nach, sondern diese kann auch gefährlich werden: In Augentropfen und Nasensprays beispielsweise können schnell Bakterien entstehen. Deshalb müssen Sie diese sofort nach dem Ende der Behandlung entsorgen, genau wie verschreibungspflichtige Arzneimittel für eine Akutbehandlung. Auch Salben, Cremes und Gele sind empfindlich: Kommen sie mit Sauerstoff in Kontakt, kann es zu einem Oxidationsprozess kommen.

Für die Entsorgung von alten Medikamenten gibt es keine genauen Regelungen. Bei den meisten Arzneimitteln ist es jedoch möglich, sie verpackt – zum Beispiel in einer Plastiktüte – ganz einfach mit dem Hausmüll wegzuwerfen. Im Zweifelsfall können Sie sich jedoch auch an ihre Apotheke wenden und diese um Rat fragen.

Fazit
Für die Hausapotheke gilt also zusammengefasst:

  • Grundausstattung an Medikamenten und Verbandsmaterial vorrätig haben
  • Kühl, dunkel, trocken und sicher lagern
  • Mindestens ein- bis zweimal im Jahr überprüfen


Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller