Liberalisierung im Apothekenmarkt: Die Branche bringt sich in Stellung 27.11.2007 09:00 Uhr

Der Kampf um die Anteile am Apothekenmarkt ist eröffnet: Das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs unter Krankenkassen (GKV-WSG) forciert nicht nur Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen, Branchenbeobachter sehen es auch als Vorbote einer möglichen Liberalisierung. Der Umbruch in der Apothekenlandschaft könne noch beschleunigt werden, wenn das Fremd- und Mehrbesitzverbot kippt: In acht bis zehn Monaten will der Europäische Gerichtshof (EuGH) entscheiden, ob es Pharmazeuten künftig erlaubt sein soll, mehr als vier Apotheken gleichzeitig zu führen. Erste Experten prognostizieren nach Informationen der Financial Times Deutschland bereits das Aus von 4000 bis 6000 der insgesamt 21.500 deutschen Apotheken. Die Hälfte der Apotheken könnte zudem im Falle einer Liberalisierung bald in Ketten organisiert sein. (Quelle: FTD.de, 9.10.2007)

Welche Chancen Apotheken haben, ihre Marktanteile zu verteidigen, zeigen Branchenvertreter auf der PTI-Konferenz „Apothekenmarkt 2008“: Apotheker, Großhändler und Vertreter aus Pharmaindustrie und Regierung bilanzieren, wie Rabattverträge den Vertrieb von Arzneimitteln bislang verändert haben und erörtern das mögliche Ausmaß an Filialisierung und Apothekenketten. Dabei widmen sie sich der Frage, ob sich Apotheker durch gezielte Marketingkooperationen und Strategien zur Kundenbindung gegen Apothekenketten behaupten können. Konferenzveranstalter ist das Pharmaceutical Training Institute (PTI), ein Geschäftsbereich des Kongress- und Seminaranbieters IIR Deutschland.

Silke Baumann vom Bundesministerium für Gesundheit gibt einen Überblick über die neuen gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und ordnet das deutsche Fremd- und Mehrbesitzverbot in einem Vergleich mit anderen europäischen Grundfreiheiten ein.

Die Gewinner und Verlierer der gesundheitspolitischen Neuregelungen wird Susanne Eble, Leiterin Gesundheitsmanagement bei der Berlin Chemie AG, in ihrem Konferenzbeitrag identifizieren. Zudem erläutert sie die Folgen der Rabattverträge auf Arzneimittelversorgung und Volkswirtschaft und zeigt, wie sich Versorgungsbeziehungen künftig ändern werden.

Der Doc-Morris-Berater Arnt T. Brodtkorb (Sempora Consulting) fand durch eine Befragung von mehr als 118 Apotheken und 42 Pharmaherstellern heraus, dass die Branche einen weiteren Verdrängungswettbewerb im Apothekenmarkt erwartet. So schätzten die Befragten, dass die Zahl der deutschen Apotheken innerhalb der kommenden fünf Jahre um 4000 zurückgehe. Dagegen würden Apothekenkooperationen nach Aussage der Befragten zunehmen, ebenso die Bedeutung des Arzneiversandhandels. Welche Chancen er Apothekenketten in Deutschland einräumt und was Apotheken vom bereits liberalisierten norwegischen Apothekenmarkt lernen können, erläutert Brodtkorb in seinem Konferenzbeitrag.

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Romy König
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