Fünfte SEMPORA-Studie zum Apothekenmarkt in Deutschland

Kurz vor der Entscheidung: Fällt das deutsche Fremdbesitzverbot?

Bad Homburg -

Der deutsche Apothekenmarkt ist aktuell im Fokus der Öffentlichkeit. Einer der Gründe hierfür ist das am 19. Mai zu erwartende Gerichtsurteil zum deutschen Fremdbesitzverbot durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Der Generalanwalt des EuGH, Yves Bot, hat am 16. Dezember 2008 in seinem Schlusskommentar dafür plädiert, das Fremdbesitzverbot in Deutschland nicht aufzuheben. Dieser Kommentar gilt in den meisten Fällen als richtungweisend für das Urteil.

Vor diesem Hintergrund führte SEMPORA Consulting zum fünften Mal eine Befragung durch, um die Meinungen von 88 Apothekern, 45 Entscheidern aus herstellenden Pharmaunternehmen sowie 173 privaten Konsumenten einzuholen. Die Befragung fand nach dem Plädoyer des Generalanwaltes statt.

Die Mehrheit der befragten Apotheker und Pharmaunternehmen erwarten eine negative Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Aufhebung des Fremdbesitzverbots im Jahr 2009. Nichtsdestotrotz gehen die meisten Befragten mittelfristig von einer Aufhebung der Regulierung aus. Deshalb werden nach Einschätzung von Apothekern und Industrie innerhalb der nächsten fünf Jahre rund 2.500-3.000 Apotheken vom Markt verschwinden.
60% der befragten Apotheker gehen davon aus, dass es zukünftig schwieriger wird Apothekenpersonal zu gewinnen bzw. zu halten. Darüber hinaus erwarten 35% der befragten Apotheker steigende Gehälter. Jeder siebte Apotheker gab an, seine Apotheke in der Zukunft verkaufen zu wollen, immerhin jeder dritte Apotheker prüft Verkaufsoptionen für seine Apotheke.

Durch einen zukünftig verstärkten Wettbewerb im Apothekenmarkt erwartet die Mehrheit der befragten Hersteller und Apotheker sinkende Preise für nicht-rezeptpflichtige Medikamente. Die Apotheker gehen im laufenden Jahr von einer durchschnittlichen Absenkung des OTC-Preisniveaus um ca. 14% aus. 85% der Hersteller rechnen mit sinkenden Margen für ihr OTC-Geschäft. Außerdem erwartet die Mehrheit der Hersteller steigende Kosten durch vermehrte Marketingausgaben.

„Unabhängig von dem Gerichtsurteil erwarten wir auch zukünftig einen verstärkten Wettbewerb. Insbesondere gut positionierte Versandapotheken und Apothekenkooperationen werden zu den Gewinnern am Markt gehören“, so Tobias Brodtkorb, Managing Partner der Strategieberatung SEMPORA Consulting.


Die vollständige Studie kann für eine Schutzgebühr von 250€ bei SEMPORA Consulting bezogen werden.

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Jan Reinfrank
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