Ubiquinol hilft bei Statin-induzierter Mitochondriopathie

Eine placebo-kontrollierte Doppelblindstudie¹ hat ergeben, dass eine Statin-induzierte Mitochondriopathie durch Ubiquinol teilweise reversibel ist. Der Mikronährstoff ist essenziell für die Energiegewinnung in den Mitochondrien. Ziel war es, ein Modell für subklinische mitochondriale Dysfunktion zu entwickeln, mit dem man die Wirkung neuer Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel frühzeitig untersuchen kann.

Gesunde Probanden erhielten acht Wochen lang täglich 40 mg Simvastatin. Dieses Statin ruft eine mitochondriale Dysfunktion hervor, die zumindest teilweise auf einem Ubiquinol-Abbau beruht. Da der Bildungsweg von Cholesterin und Ubiquinol im Körper über einige Stufen identisch ist, hemmen Statine auch die körpereigene Ubiquinol-Synthese. Nach vier Wochen nahmen die Teilnehmer randomisiert täglich zusätzlich entweder 300 mg Ubiquinol oder ein Placebo ein. Die Mitochondrienfunktion wurde anhand der Regenerationszeit von Phosphokreatin (τ-PCr) mittels 31P-Magnetresonanzspektroskopie beurteilt. Vor Studienbeginn betrug diese Zeit im Schnitt 31,22 s. Nach vierwöchiger Statinbehandlung verlängerte sie sich signifikant auf 35,96 s, was auf eine mitochondriale Funktionsstörung hindeutet. In der Placebo-Gruppe verlängerte sich die τ-PCr nach acht Wochen weiter auf 37,27 s, während sie sich in der Ubiquinol-Gruppe wieder verkürzte und keinen statistisch signifikanten Unterschied zur Ausgangssituation zeigte.

Es gibt immer mehr Belege dafür, dass Mitochondriopathien bei altersbedingten Erkrankungen wie Parkinson und Sarkopenie eine Rolle spielen. Da die Mitochondrien vor allem für die Energiebereitstellung zuständig sind, äußern sich diese Krankheiten meist durch Muskelschwäche und Müdigkeit. Eine Nahrungsergänzung mit Ubiquinol gilt als vielversprechend in der mitochondrialen Medizin.

[¹] van Diemen MPJ: Validation of a pharmacological model for mitochondrial dysfunction in healthy subjects using simvastatin. Eur J Pharmacol. 2017 Nov 15;815:290-297.