Interdisziplinäres Expertengremium empfiehlt Isothiocyanate als First-Line-Therapie 14.05.2013 10:00 Uhr
Ein interdisziplinäres Expertengremium empfiehlt Ärzten, bei akuten unkomplizierten Zystitiden sowie zur Prophylaxe von rezidivierenden Blasenentzündungen Isothiocyanate aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) als Mittel der Wahl einzusetzen. Um der aktuellen Resistenzproblematik entgegenzuwirken sollten die Senföle als First-Line-Therapie in die entsprechende S3-Leitlinie zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen aufgenommen werden. Das ist der Konsens von Experten aus Klinik und Praxis, die Ende 2012 in Frankfurt am Main die Anforderungen an eine effiziente und patientengerechte Therapie von akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen diskutierten. Blasenentzündungen könnten so wirksam und nebenwirkungsarm behandelt werden. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit der Senföle ist in mehreren klinischen Studien sowie in in-vitro Studien belegt, auch zur Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfektionen[1-6]. Für die Isothiocyanate konnte eine Resistenzentwicklung gegenüber Bakterien bisher nicht beobachtet werden[1-6]. Das Konsensuspapier kann ab sofort kostenlos bei der Repha GmbH bestellt werden unter [email protected].
„Antibiotikaresistenzen stellen Ärzte aus Klinik und Praxis vor immer größere Herausforderungen, denn Antibiotika, die einstigen „Wunderwaffen gegen Bakterien“, versagen immer häufiger“, sagte Dr. med. Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie und Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. Infolgedessen gilt, bei einfachen bakteriellen Infektionen, wie zum Beispiel unkomplizierten Harnwegsinfektionen, auf wirksame pflanzliche Präparate wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (ANGOCIN® Anti-Infekt N) auszuweichen. Dadurch könnten hocheffektive Antibiotika für ernste und bedrohliche Erkrankungen aufgespart und Antibiotikaresistenzen indirekt reduziert werden.
Hohe Resistenzraten bei urologisch relevanten Bakterien
Es müssen dringend neue Antibiotika bereitgestellt werden“, betonte Prof. Uwe Frank, Mikrobiologe, Leiter der Sektion Krankenhaus- und Umwelthygiene, Universitätsklinikum Heidelberg. Doch Neuentwicklungen bleiben vor allem in dem Bereich aus, in dem sie besonders dringend benötigt werden: bei den urologisch relevanten Bakterien. Während synthetische Antibiotika gegenüber diesen uropathogenen Erregern immer häufiger wirkungslos bleiben[7], zeigten die Isothiocyanate in Laboruntersuchungen selbst gegen antibiotikaresistente Spezies, wie zum Beispiel den gramnegativen E. coli oder Klebsiella pneumoniae, eine ausgeprägte bakteriostatische und bakterizide Wirkung[4,5,6].
Nach Einschätzung von Prof. Andreas Michalsen, Internist, Chefarzt Immanuel Krankenhaus, Berlin, werden synthetische Antibiotika noch immer zu häufig unkritisch eingesetzt. „Obwohl die meisten Leitlinien zu unkomplizierten Infektionen eine zurückhaltende Verordnung von Antibiotika nahelegen, wird dieser Empfehlung noch zu wenig Beachtung geschenkt“, so der Experte. Vor dem Einsatz eines synthetischen Antibiotikums müsse zunächst sorgfältig abgeklärt werden, ob überhaupt eine bakterielle, antibiotikabedürftige Infektion vorliegt. „Durch die Verwendung von wirksamen pflanzlichen Alternativen, wie z. B. Isothiocyanate, als First-Line-Therapie bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfekten lassen sich große Mengen Antibiotika einsparen“, bekräftigte PD Dr. med. Winfried Vahlensieck, Facharzt für Urologie, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Urologie an der Reha-Klinik Wildetal in Bad Wildungen. Denn bedenke man, dass Harnwegsinfektionen mit einer Inzidenz von ca. 5% und, je nach Altersgruppe, ansteigender Prävalenz bis zu 50% eine Volkskrankheit ähnlich Diabetes oder Hypertonie darstellen, werde deutlich, welchen Beitrag die Isothiocyanate zur „Entschärfung“ des Resistenzproblems leisten könnten, führte Vahlensieck aus.
Rezidivierende Harnwegsinfektionen mindern die Lebensqualität
„Besonders rezidivierende Zystitiden können mit einer massiven Belastung der Lebensqualität einhergehen“, sagte der Urologe Dr. Andreas Lucas aus Dietzenbach. Auffallend häufig seien vor allem weibliche Patienten mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen, aufgrund der mit einer häufigen Antibiotikagabe verbundenen Nebenwirkungen, offen für alternative Therapieansätze.
Dies bestätigte Dr. med. Dorothee Struck, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Ärztin für Naturheilverfahren aus Kiel: „Viele Patientinnen fragen bei häufigen Harnwegsinfektionsrezidiven von vornherein gezielt nach einem pflanzlichen Präparat als First-Line-Therapie.“ Durch die Senföle kämen viele ihrer Patientinnen um ein Antibiotikum herum, so die Erfahrung der Gynäkologin.
Dank der guten und schnell eintretenden Wirksamkeit bei zugleich geringer Nebenwirkungsrate sowie der passiven Reduktion der Antibiotikaresistenz lautet daher die Empfehlung des interdisziplinären Expertengremiums an die Kollegen in der Praxis:
„Setzen Sie das Senfölgemisch bei akuten unkomplizierten Zystitiden als First-Line-Therapie ein!“
Das Konsensuspapier kann ab sofort kostenlos bei der Repha GmbH bestellt werden unter [email protected].
Literatur:
Die Quellen 1-7 können auf Wunsch unter folgendem
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