Im Einsatz im Deutschen Haus in London 09.08.2012 14:25 Uhr
Dr. Anja Scheiff arbeitet im Deutschen Haus in der Apotheke der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Sie ist auf Anti-Doping-Fragen spezialisiert und berät in London Sportler, Betreuer, Ärzte und Gäste.
Wie müssen wir uns Ihren Tagesablauf vorstellen?
„Die Apotheke der NADA und ABDA öffnet gemeinsam mit dem Deutschen Haus um 16 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt kommen auch schon die ersten Mitarbeiter aus dem Deutschen Haus, um sich Rat und Medikamente bei mir zu holen. Abends ab etwa 19 Uhr beginnen hier meist die Feierlichkeiten, und bei dieser Gelegenheit bittet mich dann auch der ein oder andere Gast um meine pharmazeutische Beratung. Die Apotheke ist gleich vom Eingang aus sehr gut zu sehen, so dass wir einen recht guten Zulauf haben. Gegen 23 Uhr treffen in der Regel die Sportler im Deutschen Haus ein, und die Medaillen werden gefeiert. Um 1 Uhr schließt das Deutsche Haus.“
Wie ist die Stimmung im Deutschen Haus?
„Natürlich ist die Stimmung immer besonders gut, wenn die Sportler Medaillen gewinnen. Dann gibt es abends ein großes ‚Hallo‘ und eine schöne Feier. Generell merkt man den Athleten die Erleichterung an, wenn sie ihre Wettkämpfe hinter sich haben. Dann nehmen sie sich auch die Zeit und gehen in Ruhe durch das Deutsche Haus und schauen auch in der Apotheke vorbei.“
Wer kommt denn im Deutschen Haus zu Besuch?
„Neben den Athleten und ihren Angehörigen, Trainern, Betreuern und Funktionären gibt es natürlich immer einen großen Auflauf an Prominenten. Ich habe hier beispielsweise schon unseren Gesundheitsminister Bahr, Innenminister Friedrich und Verteidigungsminister de Mazière gesehen. Aber natürlich trifft sich hier auch die sportliche Prominenz, wie beispielsweise Lothar Matthäus, Boris Becker oder Felix Neureuther.“
Wo wird Ihre Hilfe am meisten benötigt?
„Die meisten Patienten klagen derzeit über Erkältungsbeschwerden. Das wechselhafte britische Wetter und die Klimaanlagen tragen hier natürlich dazu bei. Einige Patienten leiden auch unter Augenentzündungen, Kopf- oder Gelenkschmerzen. Im Endeffekt ist so gut wie jedes Medikament, das ich hier in der Apotheke auf Vorrat habe, schon nachgefragt worden. Meine Patienten sind jedoch weniger die Sportler, sondern eher die Mitarbeiter aus dem Deutschen Haus, also beispielsweise aus dem Gastronomiebereich, sowie viele Gäste des Deutschen Hauses. Besonders freut es mich, dass viele Patienten nach ein paar Tagen nochmals bei mir vorbei kommen und sich für meine Hilfe bedanken, wenn sie wieder gesund sind. Zudem habe ich bereits einige interessante Gespräche mit Ärzten, Betreuern und Gästen des Deutschen Hauses über die Aufgaben und Ziele der NADA und die Kooperation zwischen ABDA und NADA führen können.“
Wie unterstützt Sie die Apothekenmanagementsoftware IXOS von PHARMATECHNIK bei Ihrer Arbeit?
„Es gab bereits einige interessante Fälle, bei denen mir IXOS sehr hilfreich gewesen ist. Gerade wenn Patienten ein bestimmtes Medikament einnehmen, das ich nicht vorrätig habe, kann ich via IXOS auf die ABDA-Datenbank zugreifen und den Wirkstoff recherchieren, um so ein vergleichbares Medikament zu finden, das in englischen Apotheken erhältlich ist. Zudem kam IXOS erst kürzlich zum Einsatz, als ein Mannschaftsarzt weitere Informationen zu den Nebenwirkungen eines Arzneimittels haben wollte. Hier hat uns die Fachinformation weiter geholfen, die ja mehr Informationen enthält als die Packungsbeilage.“