Das neue E-Rezept: Kommt es jetzt? 19.01.2022 11:34 Uhr
Das neue E-Rezept: Kommt es jetzt?
Beim Banking kennen wir papierlose Transaktionen schon lange. Aus Sicherheitsgründen ist das Gesundheitssystem aber zu großen Teilen noch eine Zettelwirtschaft. In Apotheken und selbst einer Online-Apotheke erhalten wir verschreibungspflichtige Medikamente nur, wenn wir im Gegenzug das Original-Rezept einreichen.
Nachdem aufgrund der Pandemie immer mehr Videosprechstunden entstanden sind, hat dazu ein entsprechendes Pendant gefehlt. Das Bundesministerium für Gesundheit hat sich entschieden, dem ein Ende zu machen. Ab dem 01.01.2022 wollten sie das E-Rezept verpflichtend einführen.
Wie funktioniert das E-Rezept?
Dank der Aktualisierung des Patientendaten-Schutzgesetzes (Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur) vom 20.10.2020 wurde die Einführung des E-Rezepts möglich. Nun haben elektronische Medikamentenrezepte die passende abgesicherte Infrastruktur, um in der Praxis anwendbar zu sein. Die sogenannte Telematikinfrastruktur ist das im Gesundheitswesen verwendete Informations- und Kommunikationsnetz.
Patienten können die Rezepte in einer dafür entwickelten App auf dem Smartphone empfangen und anwenden. Alternativ gibt es die Möglichkeit, die Daten für die Einlösung eines E-Rezeptes auf einem Ausdruck zu erhalten, falls man die technischen Voraussetzungen nicht bieten kann.
Gibt es das E-Rezept jetzt überall?
Ursprünglich hätten alle Vertragsärzte und -ärztinnen bereits seit zwei Wochen das E-Rezept nutzen sollen. Aber dann wurde die Verpflichtung auf unbestimmte Zeit verschoben. In der Praxis ist das nämlich erst dann umsetzbar, wenn alle lokalen Systeme die technischen Voraussetzungen erfüllen.
Und genau an dieser technischen Umsetzung hakt es noch. Mindestens bis dahin erhalten die Patienten auch weiterhin ein Papier-Rezept, um die Versorgung mit Medikamenten zu gewährleisten. Bisher sind die E-Rezepte größtenteils noch Inhalt von Modellvorhaben, die das System erproben.