Harndrang: Was Sie dagegen tun können 13.12.2019 13:03 Uhr
Harndrang: Was Sie dagegen tun können
Harndrang ist ein unangenehmes Phänomen, von dem vor allem Menschen im mittleren und höheren Lebensalter betroffen sind. Frauen leiden durchschnittlich etwas häufiger an Harndrang als Männer, doch auch viele Herren kennen den Drang, ständig die Blase leeren zu müssen. Harndrang kann vorübergehend auftreten, dann sind oftmals Erkrankungen ursächlich. Nach einer erfolgreichen Therapie verschwindet die Inkontinenz wieder. Andere leiden dauerhaft an einem übermäßigen Harndrang, der sich vor allem nachts äußerst. Und auch eine Belastungsinkontinenz kann im Alltag beschwerlich sein. Dann löst sich beim Husten oder Niesen unkontrolliert Urin. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn der Betroffene dringend Wasser lassen muss. Auch beim Hüpfen oder schnellen Treppensteigen kann die Inkontinenz auftreten.
Dem unkontrollierten Harndrang vorbeugen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Harndrang entgegenzuwirken. Ist eine Erkrankung Ursache der Inkontinenz, sollte sie vorrangig behandelt werden. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Dieser wird Sie zu einem Urologen überweisen. Bei Frauen ist der Gynäkologe für die Behandlung einer Inkontinenz verantwortlich. Bei Erkrankungen der Nieren oder der Harnwege werden aber auch Frauen an einen Urologen überwiesen.
Physiotherapie oder Operation als Maßnahmen
Kann eine akute Erkrankung ausgeschlossen werden, müssen andere Therapien angewendet werden, um den unkontrollierten Harndrang in den Griff zu bekommen oder wenigstens abzumildern. Ein Beckenbodentraining unter Anleitung eines Physiotherapeuten kann helfen, die Muskeln und Bänder zu stärken. Auf diese Weise kann sich eine Inkontinenz deutlich bessern. Wenn alle Maßnahmen keine Besserung bringen, ist für einige Patienten die Operation ein letzter Ausweg.
Mit einer Inkontinenz leben
In der Gesellschaft ist Inkontinenz immer noch ein Tabuthema. Nur wenige Menschen sprechen außerhalb der Arztpraxis oder des Krankenhauses darüber. Oftmals wissen nicht einmal enge Freunde Bescheid. Dabei ist das Phänomen keineswegs selten. Studien zufolge sind von einer vorübergehenden oder chronischen Inkontinenz etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland betroffen. Doch da diese sich oft scheuen, zum Arzt zu gehen, bleibt die Erkrankung in vielen Fällen unbehandelt.
Das Leben mit einer Inkontinenz kann so gestaltet werden, dass die Erkrankung den Alltag und die Gewohnheiten nicht allzu stark beeinträchtigt. Mit viel Sport, ausreichend Bewegung und gezieltem Training können Frauen und Männer den Beckenboden stärken und so den Folgen der Erkrankung entgegenwirken. Slipeinlagen in verschiedenen Stärken können helfen, die Auswirkungen der Inkontinenz im Alltag erträglicher zu machen. Die speziellen Einlagen sind auf die Anatomie des Mannes bzw. der Frau abgestimmt. Sie sind angenehm zu tragen und so saugfähig, dass auch bei sportlicher Betätigung und hoher Bewegungsfreude keine Einschränkungen hingenommen werden müssen.
Offen mit der Erkrankung umgehen
Offenheit kann helfen, die psychischen Begleiterscheinungen der Erkrankung besser zu verarbeiten. Wenn Sie sich einem nahestehenden Menschen anvertrauen, erfahren Sie nicht selten, dass Ihr Gegenüber ähnliche Probleme hat. Brechen Sie Ihr Schweigen, werden Sie erfahren, dass Sie mit der Erkrankung keinesfalls allein sind. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich Ihrem Arzt anvertrauen und keine Scham haben. Ihnen kann nur geholfen werden, wenn Sie Ihre Probleme darstellen und aktiv an einer Therapie mitarbeiten.