Gesundheitsreform verändert Inkontinenzversorgung 13.02.2008 15:00 Uhr
Vor einer dramatischen Qualitätsverschlechterung bei der Versorgung inkontinenter Patienten hat TENA, der Weltmarktführer von aufsaugenden Inkontinenzprodukten, heute (12.) in Hannover gewarnt. Zwar seien Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich eine mögliche Form, die die jüngste Gesundheitsreform de facto vorschreibt, um zu Versorgungsverträgen mit den Krankenkassen zu kommen. Allerdings dürfe nicht allein der Preis entscheidend für den Zuschlag sein. Die Freiheit der Versicherten und der stationären Pflegeeinrichtungen, Leistungserbringer und Produkt selbst zu wählen, und die wohnortnahe Versorgung, dürfe bei Ausschreibungen nicht unzumutbar eingeschränkt werden, betonte Dieter Wedell, Sales Director Institutions Germany der SCA Hygiene Products GmbH, auf der Messe „Altenpflege+ProPflege 2008“.
Der TENA-Sprecher erklärte, das Unternehmen erkenne die Notwendigkeit zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen durchaus an. Daher stehe TENA Ausschreibungen auch nicht prinzipiell ablehnend gegenüber. „Vielmehr werden wir alle Ausschreibungen und Verträge von Krankenkassen prüfen. Von Fall zu Fall entscheiden wir über unser Vorgehen und legen fest, ob wir als Bieter, als Unterauftragnehmer oder als Produktlieferant auftreten“, so Wedell.
TENA stelle jedoch grundsätzlich die Qualität der Versorgung in den Vordergrund seiner Bewertungen, denn eine qualitativ höherwertige Versorgung senke in der Regel die Folge- und damit auch die Gesamtkosten. Dies gelte es Krankenkassen und Politik deutlich zu machen. „Innovative Inkontinenzprodukte wie TENA Flex und TENA Pants dürfen nicht aus dem Angebot für Versicherte herausfallen, sondern müssen - möglicherweise über Aufzahlungen - weiterhin erhältlich bleiben“, sagte der Vertriebschef. TENA sei daher offen für Kooperationen mit allen Beteiligten, die dies unterstützen.
„Die derzeitigen Ausschreibungen fokussieren jedoch eindeutig auf den günstigsten Preis“, kritisierte Stefan Berner-Böhnig, National Sales Manager Accounts der SCA Hygiene Products GmbH. Bei den ersten Ausschreibungen hätten Anbieter mit Monatspauschalen, die deutlich unter dem derzeitigen Niveau liegen, den Zuschlag erhalten. Wie mit solchen Beträgen eine ordnungsgemäße Versorgung von Menschen garantiert werden soll, die meist drei Mal pro Tag Vorlage oder Windelhose wechseln müssen, sei vielen Marktteilnehmern ein Rätsel. Im Vergleich dazu koste eine Babywindel im Supermarkt derzeit etwa das Doppelte. Zusätzlich müsse noch eine persönliche Erstberatung des Patienten, die Lieferung frei Haus, die Abrechnung mit der Krankenkasse und eine Verrechnung der Zuzahlung sichergestellt werden.
TENA versuche diesem drohenden Qualitätsabbau gegenzusteuern. „Wir haben uns bereits vor zwei Jahren auf den sich abzeichnenden Wechsel zu einem Vertragssystem in der Hilfsmittelversorgung eingestellt und das Service-Team Krankenversicherung gegründet“, erklärte Berner-Böhnig. Das Team stünde Krankenkassen und Leistungserbringern bei allen Fragen rund um die Versorgung inkontinenter Menschen und der abgestimmten Zusammenarbeit zur Verfügung. Darüber hinaus arbeite TENA unmittelbar mit den Krankenkassen zusammen: Etabliert und bewährt habe sich das Versorgungskonzept „TENA direkt“. „Versicherte - aber auch deren Angehörige - können sich über eine gebührenfreie Hotline rund um das Thema Blasenschwäche und die dafür benötigten Hilfsmittel informieren“, erläuterte Berner-Böhnig. „Auf dieses Angebot weisen die kooperierenden Krankenkassen ihre Versicherten gezielt hin.“
In der Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Händlern und anderen Marktteilnehmern sieht Dieter Wedell Vorteile für alle Beteiligten: Krankenkassen und Versicherte profitierten von dem spezifischen Know-how der kooperierenden Parteien. Die Kooperationspartner selbst hätten größere Chancen, die Ausschreibung zu gewinnen. Wedell: „TENA sucht den Dialog mit allen Beteiligten: mit den gesetzlichen Krankenkassen, dem Gesetzgeber, den Pflegeeinrichtungen, den Versicherten und den Leistungserbringern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen wird es gelingen, die Vorteile der bisherigen Inkontinenzversorgung mit den Chancen des neuen Vertragssystems zu kombinieren.“
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