Ab heute beinhaltet Heilmittelwerbung einen neuen Pflichttext, dank einer Änderung von § 4 des Heilmittelwerbegesetzes: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ Angelini Pharma Deutschland hat sich seit über zwei Jahren aktiv für die Änderung eingesetzt, um Frauen im Gesundheitssystem sichtbarer zu machen.

Realität nicht widergespiegelt
Der neue Pflichttext ersetzt den jahrzehntelang gesetzlich vorgeschriebenen Text im generischen Maskulinum. Denn dessen Formulierung hat Frauen im Gesundheitssystem unsichtbar gemacht und das, obwohl die Realität ganz anders aussieht: fast die Hälfte aller Ärzt:innen und über 70 Prozent der Apotheker:innen sind weiblich.^1,2,3

„Wir sind begeistert, dass die Diskussionen der vergangenen Jahre zu einer Gesetzesänderung geführt haben. Damit haben wir wieder einen kleinen Schritt in Richtung Inklusion geschafft. Uns ist wichtig, dass die Frauen, die sich täglich für die Gesundheit der Menschen einsetzen, gesehen werden. Wertschätzung findet auch in unserer Sprache statt. Daher wird sich Angelini Pharma auch weiterhin für mehr Gleichberechtigung engagieren“, so Daniela Sommer, Business Unit Head CHC bei Angelini Pharma Deutschland.

Angelini Pharma engagiert sich seit 2021
Als erstes Unternehmen hat Angelini geschlechtergerechte Sprache in der Arzneimittelwerbung verwendet. Anstelle des gesetzlich vorgeschriebenen „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ sendete es „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre(n) Arzt/Ärztin oder Apotheker/Apothekerin.“
Damit wurde die öffentliche Diskussion zum Gendern im Sprachgebrauch angeregt, die Kampagne vielfach aufgegriffen.

Um nicht nur Aufmerksamkeit, sondern die Gesetzesänderung zu erlangen, ist Angelini noch weitergegangen und hat zusätzlich eine Petition zur Anpassung des Pflichttexts eingereicht. Auch zahlreiche weitere Akteure haben sich für die Anpassung eingesetzt, zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.⁴

_{Quellenangabe
¹ Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)
² Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158852/umfrage/anzahl-der-aerztinnen-nach-taetigkeitsbereichen/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)
³ Statista. Abrufbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76221/umfrage/anteil-der-weiblichen-apotheker-in-deutschland-seit-2000/?locale=de (letzter Zugriff am 05.12.2023)
⁴ Dpa via Apotheke Adhoc (27.12.2022). Abrufbar unter: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/lauterbach-unterstuetzt-gender-pflichttext/ (letzter Zugriff am 05.12.2023)}