Erkältungen bei älteren Menschen lassen sich oft gut mit rezeptfreien Medikamenten behandeln. Aber nicht immer ist eine Selbstmedikation möglich oder das vom Patienten gewünschte Präparat individuell geeignet, belegt eine bundesweite Studie der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Arzneimittelbezogene Probleme sind bei Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen besonders verbreitet. "Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Pro Tag lösen die Apotheker allein in der Selbstmedikation mehr als 300.000 arzneimittelbezogene Probleme oder führen sie einer Lösung zu", so Prof. Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA.
Bei einigen Erkältungsmitteln ist im Alter und bei chronischen Erkrankungen Vorsicht geboten. Zum Beispiel ist der hustenstillende Wirkstoff Dextromethrophan nicht geeignet bei chronischen Atemwegserkrankungen. Bei grünem Star (Glaukom) oder Prostataerkrankungen kann die Anwendung von abschwellenden Nasensprays kritisch sein. Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen sollten bei einer Dauertherapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) zeitlich versetzt eingenommen werden. Im Alter verringert sich unter anderem das Durstgefühl, der Mund ist oft trocken. Flüssige Präparate oder überzogene Arzneiformen wie Pellets sind dann leichter einzunehmen als große Tabletten. Da ältere Menschen oft ohnehin schon mehrere Medikamente einnehmen, sollten sie Erkältungsmedikamente mit nur einem Wirkstoff Kombinationspräparaten vorziehen. So können Wechselwirkungen reduziert werden. Ältere Menschen sollten bereits im Herbst ihre Abwehrkräfte gezielt stärken. Allen Menschen ab 60 Jahren wird zudem eine Impfung gegen Grippe und Pneumokokken empfohlen.
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