Beratung in der Apotheke wird wieder wichtiger 01.04.2021 09:12 Uhr
Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie das Leben der Menschen grundlegend verändert. An Stelle von Nähe sind weitreichende Schutzmaßnahmen gerückt – ein Aspekt, der auch die tägliche Arbeit in der Offizin beeinflusst. Denn Maske und Spuckschutz erschweren die persönliche Beratung enorm. Das weiß auch Apotheker Benjamin Leuffen. Doch trotz aller Widrigkeiten setzt er gemeinsam mit seinem Team unverändert auf eine intensive Beratung. Zu Recht, wie Leuffen findet – denn gerade diese Zeiten würden zeigen, wie wertvoll für Kunden die Apotheke vor Ort als Ansprechpartner sei.
Die Corona-Pandemie ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Sie bringt eine neue Realität mit sich, die viele Menschen beunruhigt. Und das wirkt sich auch auf den Apotheken-Alltag aus: „Vor allem während der ersten Welle haben wir gemerkt, dass Unsicherheit alles bestimmt hat – sowohl bei den Patienten als auch bei uns und unserer täglichen Arbeit. Mittlerweile haben wir dazu gelernt“, fasst Benjamin Leuffen, Inhaber der Mühlenbusch Apotheke in Dormagen, die vergangenen Monate zusammen. „Dazu gehören auch jegliche Sicherheitsmaßnahmen, die zwar eine persönliche Beratung einerseits erschweren, andererseits glücklicherweise aber auch überhaupt erst wieder möglich machen.“
Leidensdruck der Patienten im Blick haben
Dabei weiß Leuffen auch, wie wichtig es ist, dass Kunden einen direkten Ansprechpartner haben – gerade in den Monaten der eigentlichen Erkältungszeit. Zwar sind die Zahlen der üblichen viralen Infekte rückläufig, treten aber dennoch weiterhin auf. Entsprechend verunsichert sind viele Menschen, wenn es jetzt zu Erkältungssymptomen kommt: Weist etwa der Husten auf einen einfachen Atemwegsinfekt oder eine Covid-19-Infektion hin? Eine Frage, die auch Leuffen häufig gestellt bekommt: „Wir versuchen in diesem Zusammenhang immer zuerst, die Faktenlage zu klären. Kommt der oder die Betroffene etwa aus dem Ausland, hatte er oder sie Kontakt zu Covid-19-Patienten? Bei der geringsten Unsicherheit empfehlen wir immer einen Test und verweisen an den Arzt als Ansprechpartner.“
Dennoch entlassen der Apotheker und sein Team Patienten, die unter möglichen Symptomen leiden, nicht ohne eine Empfehlung. Denn unabhängig von der Genese leide der Kunde unter Symptomen. Der erste Schritt sei es dann stets, diese zu lindern: „Während der Zeit der Abklärung ist Nichtstun aus meiner Sicht keine Lösung. Vielmehr sollte man auch weiterhin versuchen, frühzeitig einzugreifen und den Leidensdruck der Patienten zu lindern. Denn nicht jeder Husten ist eine Covid-19-Infektion“, erklärt der Apotheker. Aus diesem Grund empfiehlt er seinen Patienten auch weiterhin Halspastillen zur Befeuchtung sowie entzündungslindernde und abschwellende Präparate für die oberen Atemwege. Im Falle eines Erkältungshusten greift Leuffen – auch bei Erwachsenen – gerne auf leitliniengerechte Phytopharmaka wie Prospan® zurück.
Empathisch beraten trotz Trennwand
Eine Behandlungsempfehlung sei – vor allem in Zeiten einer Pandemie – jedoch nur ein Teil der Beratung. Vor allem gehe es darum, dem Kunden Angstgefühle zu nehmen. Und das sei, so Leuffen, in der aktuellen Situation gar nicht so einfach. „Schutzwand und Mundschutz schaffen im ersten Moment Distanz. Aber sie geben letztlich auch das gute Gefühl, sich austauschen und die Zeit nehmen zu können, auf die Bedürfnisse des Kunden gezielt einzugehen“, sagt Leuffen. Und das spüren diese auch. „Die Beratung in der stationären Apotheke hat nach meiner Erfahrung wieder stark an Bedeutung gewonnen. Die Kunden wissen zu schätzen, wenn sie einen Ansprechpartner haben, dem sie vertrauen können.“
Das komplette Interview finden Sie hier.