Endlich Schwanger? 16.09.2016 10:33 Uhr
Für viele Paare ist es ein lang ersehnter Herzenswunsch, endlich ein gemeinsames Kind zu bekommen. Andere jedoch fühlen sich dazu noch nicht bereit. In solchen Fällen können schnell Unsicherheiten entstehen, wenn mal ein Kondom geplatzt ist oder die Regelblutung schon einige Zeit überfällig ist.
Ab wann muss also mit einer Schwangerschaft gerechnet werden? Und was ist zu beachten, wenn sie tatsächlich eingetreten ist?
Im Grunde gibt es zahlreiche Anzeichen einer Schwangerschaft. Einige Symptome wie Morgenübelkeit oder Heißhunger auf Dinge, die sonst nicht gegessen werden, dürften den meisten vom Hörensagen geläufig sein. Sollten mehrere Anzeichen zusammen kommen und die Periode schon überfällig sein, sollte sich vorerst mit Alkohol und anderen Sachen, die für den Embryo schädlich sein könnten, zurückgehalten werden.
Ein Schwangerschaftstest aus der Apotheke liefert ab etwa 14 Tagen nach der Befruchtung der Eizelle ein sicheres Ergebnis. Bei einer ungewollten Schwangerschaft ist es oft hilfreich sich einer Schwangerschaftsberatung zu unterziehen. Hier erfahren Betroffene, welche Unterstützungsmöglichkeiten und Optionen sie haben. Fragen rechtlicher und finanzieller Natur werden geklärt. Desweitern wird oftmals auch eine psychosoziale Beratung angeboten.
Wird sich für die Schwangerschaft entschieden, müssen einige Verhaltensregeln eingehalten werden, damit das Baby später gesund zur Welt kommen kann. So schadet Alkohol und Rauchen der Entwicklung des Kindes und ist daher strikt zu meiden.
Zudem ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung entscheidend. Ein Mangel an Nährstoffen kann zu verschiedene Fehlentwicklungen des Embryos führen. So ist nachgewiesen, dass ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft zu einer Frühgeburt und einer Fehlentwicklung des Rückenmarks (Spina bifida) führen kann. Diese Fehlbildung wird auch als offener Rücken bezeichnet, da beim Neugeborenen die Ausstülpung des Rückenmarks und der Rückenmarksvorhaut nach außen gut sichtbar ist. Die Fehlbildung geht in der Regel mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen einher.
Aber auch die Gefahr durch Keime in Lebensmitteln muss beachtet werden. Eine Salmonelleninfektion durch rohe Eier oder rohes Fleisch kann zu einer vorzeitigen Geburt oder einer Infektion des Kindes mit Salmonellen führen. Daher sind Speisen mit rohem Ei wie Tiramisu und Gerichte mit rohem oder nicht komplett gegartem Fleisch zu vermeiden. Ebenso geht von rohem Fleisch und Rohmilchprodukten die Gefahr einer Listerien-Infektion aus. Diese kann auf den Embryo übergehen und verläuft in den meisten Fällen tödlich für das Ungeborene.
Ein weiterer Aspekt sind verwendete Medikamente während der Schwangerschaft. Die meisten Medikamente verfügen über Hinweise, ob sie während einer Schwangerschaft eingenommen werden können oder nicht. Gerade bei Schmerzen und leichten Infekten während der Schwangerschaft stellt sich die Frage, was ohne Bedenken genommen werden darf und welche Mittel gemieden werden sollten. Als Analgetikum darf das Präparat Paracetamol während der Schwangerschaft genommen werden. Es ist bekannt, dass der Wirkstoff, wie die meisten anderen Medikamente auch, durch die Plazenta gelangt. Dennoch konnte bisher kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nachgewiesen werden.
Allerdings gibt es dennoch Studien, die darauf hinweisen, dass der Wirkstoff einen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben könnte. Dazu wurden über 2000 Neugeborene auf Lageanomalie des Hodens untersucht. Diese kann möglicherweise zu einer späteren Unfruchtbarkeit der Söhne führen. Besonders zwischen der sechsten und zwölften Schwangerschaftswoche ist Vorsicht mit Medikamenten geboten, da sich in diesem Zeitraum die Organe des Kindes entwickeln.
Medikamente, die keinesfalls angewendet werden sollten, sind Benzodiazepine und ACE-Hemmer. Hier wurde bei Verwendung von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft eine Muskelschwäche bei Neugeborenen festgestellt. ACE-Hemmer, die den Blutdruck senken sollen, führen beim Kind zu Nieren- und Leberschäden. Ebenso können Antibiotika die Gesundheit des Kindes auf Dauer beeinträchtigen. So ist für Kanamycin und Gentamycin bekannt, dass sie das Gehör des Kindes schädigen. Soweit möglich, sollte daher während der gesamten Schwangerschaft auf Arzneimittel verzichtet werden.
Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller