Digitale Geschäftsprozesse, künstliche Intelligenz, Social Media und Co.: Laut einer aktuellen Erhebung von aposcope, sehen Apotheker:innen und PTA noch Nachholbedarf bei der Digitalisierung des Apothekenwesens. Die Chancen einer Digitalisierung von Prozessen wollen die Teams nutzen und erhoffen sich dadurch Arbeitserleichterungen. Nötige Weiterbildungen bleiben angesichts von Personalmangel und Überlastung derzeit oft auf der Strecke.
Während die Debatte um und über das E-Rezept anhält, hat die Digitalisierung auf vielen Ebenen längst Einzug in die deutschen Apotheken gehalten. Rund 82 % der befragten Apothekeninhaber:innen gaben an, eine Website für ihre Apotheke zu verwenden; viele bieten außerdem einen Online-Shop an oder sind per Apotheken-App präsent. Bereits 38 % der Apotheken nutzen Social Media Plattformen zur Werbung von Kund:innen. Dass dies jedoch nur die ersten Schritte eines längeren digitalen Wegs sind, wird klar, wenn man einen Blick auf die sonstigen Anforderungen wirft, mit denen die Apotheken in diesem Themengebiet konfrontiert werden. Besonders bei digitalen Geschäftsprozessen, wie dem Management von Rezepten, Dokumenten und Kommissionierungen, setzen die Inhaber:innen auf digitale Lösungen. Online-Serviceportale und E-Mail-Kontakt sind die beliebtesten digitalen Kontaktwege zu Herstellern.
“Apothekenteams sind technischen Neuerungen gegenüber fast traditionell aufgeschlossen. Denn die Beratung und Begleitung von Patient:innen und Kund:innen in der Apotheke wird gerade vor dem Hintergrund knapper Personalressourcen dadurch langfristig erleichtert”, sagt Thomas Bellartz, Geschäftsführer der EL PATO Medien GmbH und Herausgeber von aposcope.
Digitalisierungspotenzial schlummert in vielen Bereichen des Apothekenalltags: Laut 78 % der Befragten werden Rechnungen noch überwiegend auf Papier ausgestellt, beim Couponing sieht es ähnlich aus. Auch im Botendienst verzichtet fast die Hälfte auf digitale Hilfsmittel wie Tourplanungssoftware, EC-Hardware oder Temperaturüberwachung. Aus diesen Gründen geben die Apotheker:innen und PTA dem Status Quo in den Apotheken nur die Schulnote von 3,6 – die Digitalisierung ist nicht nur Chance, sondern auch Herausforderung.
Von den meisten digitalen Anwendungen verspricht man sich in der Apotheke Unterstützung und Arbeitserleichterung. Mehr Digitalisierung bedeutet jedoch besonders in der Anfangsphase auch oft mehr Arbeitsaufwand für die Apothekenteams. Lediglich ein Viertel der Befragten sieht aktuell eine ausreichende personelle Kompetenz für die weitere Digitalisierung. Aus diesem Grund sind die Apotheken bei vielen Themen auf externe Unterstützung von IT-Unternehmen angewiesen. Regelmäßige Weiterbildungen der eigenen Mitarbeitenden erhofft, gestalten sich in Zeiten von Personalmangel und ohnehin hohem Arbeitspensum als schwer umsetzbar.
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Hinweis zur Methodik
Für die aposcope-Studie „Status Quo 2023: Digitalisierung in der Apotheke“ wurden vom 23. Februar bis 02. März 2023 insgesamt 501 verifizierte Apotheker:innen und PTA online befragt. Dabei beantworteten die Teilnehmenden mehr als 50 Fragen zu verschiedenen Themen. Alle Informationen zur Studie gibt es hier.
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Wir erheben und analysieren Daten von Apotheker:innen und PTA. Ein eigenes Online-Panel ermöglicht Unternehmen und Organisationen, die am Apothekenmarkt interessiert sind, die Perspektive des pharmazeutischen Personals einzunehmen. aposcope vertieft das Verständnis für den Zielmarkt und hilft, effiziente Entscheidungen zu treffen. aposcope ist ein Marktforschungsangebot der EL PATO Medien GmbH, die in Berlin mit mehr als 70 Mitarbeitenden Medien und andere Formate für den deutschsprachigen Gesundheitsmarkt betreibt.
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