Superfood für die Gesundheit? 19.04.2016 09:00 Uhr
Acai-Beeren gelten als modernes Superfood. Entscheidenden Anteil daran hat laut dem Stern, dass die prominente US-Moderatorin Opra Winfrey in ihrer Talkshow von der Kraft der Beeren schwärmte. Dies löste einen regelrechten Boom in den USA aus. Mittlerweile sind die Beeren aus Brasilien auch hierzulande Gesprächsthema.
Dabei sind Acai-Beeren bei uns in aller Regel nicht frisch, sondern in Form von Tabletten, Pulver oder Saft erhältlich – und das zu saftigen Preisen. Ein Grund mehr sich mit der vermeintlichen Wirkungskraft der Beeren und ihren Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen.
Die Herkunft von Acai-Beeren
Acai-Beeren stammen aus Brasilien. Sie werden eigentlich „Assai“ ausgesprochen, genauso wie der Baum, von dem die Früchte stammen, die Acai-Palme. Sie sind etwa ein bis zwei Zentimeter groß und von einer dunkelblauen Farbe, die der von Blaubeeren ähnelt. Bevor sie gegessen werden, wird der Kern entfernt, der bis zu 90 Prozent der Frucht ausmacht und nicht genießbar ist.
Ob Acai-Beeren gut schmecken, darüber gehen die Meinungen auseinander. Mit frischen Brombeeren können sie wohl nicht mithalten. In ihrer Heimat werden die Beeren seit vielen Jahrhunderten in der Küche benutzt, um Speisen zuzubereiten.
Inhaltsstoffe
Auch wenn die Meinungen über Acai-Beeren auseinandergehen, Einigkeit herrscht darüber, dass die trendigen Beeren eine Reihe gesunde Inhaltsstoffe aufweisen:
- Vitamine (A, C und E)
- Mineralien
- Essenzielle Fettsäuren
- Antioxidantien
Der Ruf der Acai-Beeren gründet sich vor allem auf ihren Gehalt an Antioxidantien. Dabei handelt es sich um Stoffe, die freie Radikale im menschlichen Körper abfangen. Dies beugt dem Entstehen von Krankheiten vor und wirkt außerdem Alterungsprozessen entgegen. Bei Acai-Beeren handelt es sich in diesem Fall laut Informationen auf acai-beere.de um sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane. Die Forschung konnte bisher eine krebshemmende Wirkung von Antioxidantien jedoch nicht bestätigen.
Wer sich für Extrakte aus Acai-Beeren interessiert, sollte vor allem zwei Dinge beachten:
- Die Konzentration der Inhaltsstoffe macht einen entscheidenden Unterschied.
- Heimische Beeren wie Kirschen weisen einen ähnlich hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen auf. Ihr Vorteil: Anders als die importierten Acai-Beeren, die nur etwa 36 Stunden nach dem Ernten genießbar bleiben, können sie frisch verzehrt werden.
Wirkung
Wie den meisten Lebensmitteln, die als Superfood gehandelt werden, entfaltet auch die Acai-Beere eine ganze Reihe an Wirkungen, glaubt man ihren Anhängern. Demnach soll sie
- Entzündungen hemmen
- Krankheiten vorbeugen – unter anderem Krebs
- Den Stoffwechsel ankurbeln
Letzteres möchten sich besonders Menschen zunutze machen, die Gewicht verlieren möchten. Skeptiker weisen darauf hin, dass es keine wissenschaftlichen Studien gäbe, die einen entsprechenden Effekt der Acai-Beeren belegen. Ähnliches gilt für ihre gesundheitsfördernde Wirkung.
Dass es nichts schaden kann, Vitamine und Antioxidantien aufzunehmen, steht außer Fragen. Inwieweit die Antioxidantien der Acai-Beere im menschlichen Körper effektiv Krankheiten vorbeugen, lässt sich allerdings zum heutigen Stand der Forschung nicht sagen. Eine gesunde Ernährung lässt sich mit den Beeren sicher unterstützen. Die Alternativen in Form heimischer Obst- und Gemüsesorten sind jedoch deutlich billiger – und wohl nicht weniger effektiv.
Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen
In aller Regel ist es wohl unbedenklich, Acai-Beeren zu sich zu nehmen – in einer vernünftigen Dosis. Wer gleichzeitig Medikamente einnimmt, sollte vorher allerdings einen Arzt konsultieren. Außerdem haben diverse Forscher darauf hingewiesen, dass die Beeren einen hohen Mangangehalt aufweisen. Dieser wiederum kann die Aufnahme von Eisen behindern. Aus diesem Grund sollten Acai-Beeren niemals unter dem Motto „Viel hilft viel“ konsumiert werden.
Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller