Kooperationsgipfel des BVDAK e.V.

Der Branchentreff im Apothekenmarkt 09.02.2012 10:39 Uhr

Am 2. und 3. Februar 2012 fand in München der 4. Kooperationsgipfel im Apothekenmarkt statt. Neben den meisten Apothekenkooperationen waren fast alle Softwarehäuser, pharmazeutischen Großhandlungen und fast die gesamte OTCIndustrie zum Erfahrungsaustausch vertreten. Weitere namhafte Dienstleister zeigten sich interessiert. Über 230 maßgebliche Entscheider aus dem Apothekenmarkt konnten sich daher bei insgesamt 15 Vorträgen über aktuelle Entwicklungen im Apothekenmarkt informieren. Die Mitglieder des BVDAK e.V. verabschiedeten während ihrer Mitgliederversammlung einstimmig eine Resolution zur Problematik der Retaxationen.


Verbandsvorsitzender Dr. Stefan Hartmann wies in seinem Vortrag darauf hin, dass der Zusammenschluss, der Aufbau und die Nutzung von Netzwerkstrukturen in Kooperationen den Apotheken im sich weiter verschärfenden Wettbewerb helfen kann.


In gleichem Maße, wie sich die Apothekenlandschaft verändert und Spezialisten

hervorbringt, verändert sich auch der Verbändebereich. Zur Novellierung der

Apothekenbetriebsordnung waren bereits 10 maßgebliche Apothekenverbände ins Bundesgesundheitsministerium geladen, um ihre Sichtweisen darzulegen und ihre Stellungnahmen einzubringen, so Verbandspräsident Dr. Stefan Hartmann.


Der BVDAK e.V. wünscht sich nachdrücklich eine starke und souveräne Standesführung, die offen und konstruktiv mit den verschiedenen Strömungen, die sich seit 2004 etabliert haben, umgeht. Wenn dies nicht gelingen sollte, oder nicht gewünscht ist, droht eine weitere, unerwünschte Zersplitterung.


Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Frau Ulrike Flach wünschte sich eine andere Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Für den engagierten Input bei der Neufassung der Apothekenbetriebsordnung seitens des BVDAK bedankte sich Frau Flach namens des Bundesgesundheitsministers. Am Vortag hatte das Bundeskabinett die neue Fassung der ApoBetrO verabschiedet – darin zahlreiche Änderungen des ursprüngliche Entwurfs, die der BVDAK dem Bundesgesundheitsministerium nahegelegt hatten.


Auch in anderen wichtigen Fragen zeigte Frau Flach eine entschiedene Haltung: „Ich erwarte von den Krankenkassen“, so die Staatssekretärin, „dass sie Schluss machen mit den überzogenen Retaxationen!“ Und auch beim Thema Pick-up versprach sie: „Wir sind an Ihrer Seite“.


Der BVDAK sagte Unterstützung in diesen Fragen zu, unter der Voraussetzung, dass die Politik den begrüßenswerten Ankündigungen – wie bei der Apothekenbetriebsordnung – auch diesmal Taten folgen lässt.

 

Die Mitglieder des BVDAK e.V. verabschiedeten am 1.2.2012 zur Problematik der Retaxationen einstimmig folgende Resolution:

  • Der BVDAK bittet das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesversicherungsamt nachdrücklich darum, sich dieser Gesamtproblematik ernsthaft anzunehmen und entsprechend einzuschreiten – unabhängig von bestehenden Lieferverträgen oder der BtMVV.
  • Nullretaxationen wegen (meist kleiner) Formfehler, Retaxationen, die teilweise Jahre zurückliegen und Retaxationen, die nur der Geldbeschaffung zugunsten der Krankenkassen diesen, sind umgehend zu unterbinden.
  • Eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung setzt eine gegenseitige Verlässlichkeit zwischen Krankenkassen und Apotheken voraus.


Zusammenfassend bleibt festzuhalten:

  • Der Apothekenmarkt und die Apothekenkooperationen entwickeln sich weiter.
  • Die Auswirkungen des AMNOG werden durch den entstehenden Rohertragsverlust zu einer Konsolidierung im Apothekenmarkt führen.
  • Die Apothekerschaft benötigt eine starke und souveräne Standesführung.