Den Geheimnissen der Natur auf der Spur

Frankfurt -

Ob Weidenrinde gegen Rückenschmerzen, eine Kombination aus Efeu und Thymian gegen Bronchitis oder Johanniskraut gegen Depressionen: die Anwendung pflanzlicher Inhaltsstoffe ist groß. Neben der Pharmaindustrie haben nun auch die Nahrungsergänzungsmittel- und Lebensmittelindustrie das Potenzial der pflanzlichen Rohstoffe erkannt. Der vielfältige Einsatz von pflanzlichen Inhaltsstoffen macht eine Einordnung in spezielle Produktgruppen schwierig. Auf der EUROFORUM-Konferenz „Botanicals“ am 2. und 3. September 2008 in Frankfurt am Main informieren Wissenschaftler, Unternehmer und Juristen branchenübergreifend über den rechtssicheren, europaweiten Umgang mit Naturextrakten sowie Qualitätssicherung und Risikobewertung beim Einsatz von pflanzlichen Inhaltsstoffen.
( www.euroforum.de/adhoc-botanicals08 )

Der Phytopharmaka-Markt boomt
Pflanzliche Arzneimittel sind gefragt: „Immer mehr Patienten, Ärzte und Apotheker erkennen die Vorteile von Phytopharmaka, die hochwirksam, aber im Gegensatz zu chemisch-synthetischen Medikamenten weniger Nebenwirkungen verursachen“, erklärt Prof. Michael Popp, Inhaber und Vorstandsvorsitzender des mittelständischen Familienunternehmens Bionorica. (Handelsblatt, 11.03.2008) Der deutsche Marktführer pflanzlicher Arzneimittel spricht auf der Konferenz über Zulassung und Vertrieb von Botanicals in Europa.

Der Beweis der Wirksamkeit
Die Pharmaindustrie erforscht die Wirkstoffe pflanzlicher Inhaltsstoffe bereits seit Jahrzehnten. Dennoch ist nur ein kleiner Teil der existierenden Pflanzenarten auf seine Möglichkeiten zur Nutzung durch den Menschen bisher untersucht worden. Ebenso schwierig ist der Nachweis der Wirksamkeit. Das Arzneimittelgesetz enthält einige Sonderregelungen für die Pflanzenmedizin. Je nach Indikation und Präparat sind zum Teil weniger strenge Tests als bei herkömmlichen Medikamenten vorgeschrieben. Daher kann bei verschiedenen Produkten mit gleichem pflanzlichem Inhaltsstoff die Dosis schwanken. Prof. Andreas Hahn (Universität Hannover) spricht über die rechtlichen Anforderungen und naturwissenschaftlichen Möglichkeiten, ernährungsphysiologische Wirkungen nachzuweisen.

Julia Batzing
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