Bei etwa 70 Prozent aller gesunden Erwachsenen findet man Pilze im Darm, vorwiegend Candida albicans. Über die pathogenetische Bedeutung einer verstärkten intestinalen Candidabesiedelung bei gesunden Erwachsenen bestehen immer noch kontroverse Auffassungen. Vielfach werden Allergien, Hauterkrankungen, Depressionen und gastrointestinale Erkrankungen mit einem übermäßigen Pilzbefall in Zusammenhang gebracht. “Eine Pilzbelastung beim symptomatischen Patienten ist immer behandlungsbedürftig“, erklärt Dr. Kai Lühr, Köln. Zur Initialbehandlung des Darmbefalls könnten Antimykotika, aber auch pflanzliche Arzneimittel wie das Kombinationspräparat Myrrhinil-Intest® aus Myrrhe, Kaffeekohle und Kamille zur Unterstützung der Magen-Darm-Funktion zum Einsatz kommen, so der Experte. Eine intakte Magen-Darm-Funktion trage maßgeblich zur Bekämpfung der Pilze bei. Ohne Stabilisierung der Darmbarriere seien Rückfälle vorprogrammiert.
Candida albicans-Stämme gehören generell zu den fakultativ pathogenen Hefen. Bei mehr als der Hälfte der erwachsenen Bevölkerung lässt sich Candida im Stuhl mit einer Häufigkeit von 102 bis 104 KBE/g Stuhl nachweisen. Es hängt von der Stabilität der wirtseigenen Infektionsbarrieren ab, ob sich eine intestinale Candida-Besiedlung zu einer Candidose ausweitet. Indikationen mit dem engsten Bezug zur intestinalen Besiedelung sind das Reizdarmsyndrom und bestimmte allergische Reaktionen.(1) Diarrhöen können durch eine Antibiotikabehandlung und möglicherweise durch die damit assoziierte Candidavermehrung bedingt sein.(2)
„Der Einsatz von Antimykotika zerstört zuverlässig die intestinalen Hefen, hat darüber hinaus aber keine positiven Wirkungen auf die gestörte Darmflora, wodurch Rückfälle möglich und wahrscheinlich sind“, so Lühr. Ein wichtiges Ziel bei der Therapie von Pilzinfektionen sei nicht nur die Bekämpfung der Pilze, sondern auch die Wiederherstellung der natürlichen Darmbarriere. Das pflanzliche Kombinationspräparat Myrrhinil-Intest® aus Myrrhe, Kaffeekohle und Kamille kann die Magen-Darm-Funktion unterstützen und so dazu beitragen, die natürliche Barrierefunktion der Schleimhaut wiederherzustellen.
Zahlreiche Heilpflanzen wie Myrrhe, Kaffeekohle oder Kapuzinerkresse besitzen darüber hinaus auch pilzhemmende Eigenschaften. Laboruntersuchungen belegen zum Beispiel deutliche wachstumshemmende Effekte von Myrrhe und Kaffeekohle auf die im Darm vorherrschenden Hefepilz-Arten.(3) Eine Anwendungsbeobachtung an 60 Patienten zeigt außerdem bereits nach vierwöchiger Behandlung mit einem pflanzlichen Kombinationspräparat eine deutliche Verringerung des Pilzbefalles und der vorliegenden Symptomatik.(4) Somit stellt die Initialtherapie intestinaler Mykosen mit pflanzlichen Arzneimitteln einen vielversprechenden Ansatz dar. Da Hefepilze sich von Kohlenhydraten ernähren, ist eine begleitende Diät empfehlenswert. Um dem Pilz die Nahrung zu entziehen, sollte der Patient auf Zucker und Weißmehl-Produkte verzichten und sich möglichst ballaststoffreich ernähren.
Literatur:
1. Schulze, J. und Sonnenborn, U.: Pilze im Darm – von kommensalen Untermietern zu Infektionserregern, Dtsch Ärztebl Int 2009; 106 (51-52); 837-42.
2. Empfehlung des Robert Koch-Instituts: Pathogenetische Bedeutung der intestinalen Candidabesiedelung, Bundesgesundheitsbl_ Gesundheitsforsch_Gesundheitsschutz 2004; 47: 587-600.
3. Beckmann, G. et al.: Experimentelle Untersuchungen zur antimykotischen Wirksamkeit eines Myrrhe, Kamillenextrakt und Kaffeekohle enthaltenden Arzneimittels, Erfahrungsheilkunde 1996; 11: 842-847.
4. Lühr, K.: Initialtherapie intestinaler Mykosen mit Myrrhe, Kaffeekohle und Kamillenblüten – eine Praxisstudie, Erfahrungsheilkunde 1996; 6: 368-373.
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