CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
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Armoracia rusticana – Heilpflanze des Jahres 2021

Aktuelle In-vitro-Studie bestätigt die antibakterielle Wirkung des Meerrettichs gegen uropathogene Erreger

Eschborn -

Eine aktuelle, 2019 veröffentlichte internationale In-vitro-Studie belegt erneut die antibakterielle Wirkung des Meerrettichs (Armoracia rusticana) gegenüber uropathogenen Keimen[1]. Bei allen elf in der Publikation untersuchten Erregern, darunter die häufigsten Auslöser für Infektionen der Harnwege E. coli, K. pneumoniae sowie P. mirabilis, bewirkte Meerrettich ausgeprägte inhibitorische Effekte. Die antiinfektive Wirkung des Meerrettichs bei der Therapie von respiratorischen Infektionen und Zystitiden wird seit Jahrhunderten in der Erfahrungsmedizin geschätzt. Das traditionsreiche Kreuzblütengewächs wurde nun aufgrund seiner bereits in zahlreichen weiteren Studien belegten antibakteriellen[2-10], antiviralen[11-13] sowie antiphlogistischen[14-22] Wirkung vom Theophrastus e.V. zur Heilpflanze des Jahres 2021 gewählt[23]. Die volatilen Inhaltsstoffe aus dem Meerrettich, die Senföle (Isothiocyanate, ITC), zählen zu den pharmakologisch am besten untersuchten Pflanzensubstanzen. Ein Phyto­the­rapeutikum aus Meerrettich in Kombination mit der ebenfalls ITC enthaltenden Kapuzinerkresse wird seit 1958 erfolgreich in der Therapie von akuten und häufig wiederkehrenden Infektionen der Atemwege (Bronchitis und Sinusitis) und der Harnwege eingesetzt. Studien belegen eine synergistische Wirkung der ITC[3,4]. Das heißt durch die Kombination der ITC-Komponenten von Kapuzinerkresse und Meerrettich resultiert ein gegenüber den Einzelstoffen erweitertes Wirkspektrum.

Meerrettich ist ursprünglich in Südrussland und der östlichen Ukraine heimisch, gelangte um 1000 n. Chr. nach Mitteleuropa und wird aufgrund seiner antibiotisch wirkenden Inhaltsstoffe, den ITC, schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt. Für Allyl-ITC aus dem Meerrettich ist eine deutliche bakterizide Wirksamkeit vor­wiegend im gramnegativen Spektrum beschrieben. Das ebenso in Meer­­rettich enthaltene 2-Phenylethylisothiocyanat weist eine starke Hemmwir­kung im grampositiven Bereich auf[3,4]. Die
in der Erfahrungsmedizin gesammel­ten positiven Erkenntnisse zum therapeutischen Einsatz des Meerrettichs (in Kombination mit Kapuzinerkresse, in ANGOCIN®Anti-Infekt N) bei akuten und häufig rezidivierenden Infektionen der Harn- und Atemwege, konnten in den letzten Jahren erfolgreich in mehreren Studien wissenschaftlich bestätigt werden[24-27]. Eine 2019 publizierte unabhängigen Forschungsarbeit der Universität Majmaah/Saudi-Arabien liefert einen weiteren Beleg für das antiinfektive Potenzial der traditionsreichen Heilpflanze[1]. Die Wissenschaftler untersuchten 15 verschiedene Pflanzen auf ihre antibakterielle Wirkung gegen HWI-relevante Pathogene. Darunter zählte der Meerrettich zu den vier effizientesten Arten, so ein Ergebnis der Analyse.

„Heilpflanze des Jahres 2021“ mit umfangreichem antiinfektiven Wirkprofil

Der Theophrastus e.V. kürt seit 2003 jährlich die Heilpflanze des Jahres. Mit der Initiative möchte der Naturheilverein Informationen zu heilenden Wirkungen von wertvollen Pflanzen vermitteln und auf die Bedeutung der Phytotherapie in der Medizin aufmerksam machen. Meerrettich habe als Heilpflanze ein großes und bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial, begründet der Theophrastus e.V. die Wahl[23]. So liegen für den Nachweis der antibakteriellen[2-10], antiviralen[11-13] und antiphlogistischen[14-22] Wirkung der in Meerrettich sowie auch in der Kapuzinerkresse enthaltenen Isothiocyana­te bereits eine Vielzahl von Publikationen vor. Darunter sind auch zahlreiche internationale unabhängige Untersuchungen sowie zwei umfangreiche Metaanalysen aus den Jahren 2015 und 2017, die die antibakteriellen Eigenschaften und Wirkmechanismen der ITC anhand von jeweils mehr als einhundert Forschungsarbeiten analysiert und zusammengefasst haben[5,6].

Weitere Studien belegen, dass die ITC die Bildung von komplexen, widerstandfähigen bakteriellen Biofilmen hemmen[28-31]. Bakterielle Biofilme sind häufig die Ursache von schwer zu bekämpfenden und rezidivierenden Infektionen, bei denen Antibiotika nahezu unwirksam sind. Konsequenterweise wird daher in der 2017 aktualisierten S3-Leitlinie zur Therapie von unkomplizierten Harnwegsinfektionen nun auch der Einsatz von Meerrettich und Kapuzinerkresse als phytotherapeutische Option bei häufig rezidivierender Zystitis empfohlen[32]. Im Hinblick auf die zunehmende Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen ist zudem von besonderer Relevanz, dass bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen die ITC auf Grund der multimodalen Wirkansätze dieser Pflanzenstoffe deutlich erschwert wird[5,8].

Meerrettich enthält noch weitere antiphlogistisch wirksame Substanzen

Bei Infektionserkrankungen wie zum Beispiel respiratorischen Infektionen
und Zystitiden ist die Inflammation primär für die Beschwerdesymptomatik verantwortlich. Daher sollten bei Infektionen der Harnwege nicht nur die bakteriellen Erreger beseitigt, sondern begleitend auch die entzündliche Reaktion bekämpft werden[33]. Eine In-vitro-Studie der Universität Freiburg belegt, dass neben den bisher bekannten Isothiocyanaten noch weitere Inhaltsstoffe des Meerrettichs eine antientzündliche Wirkung besitzen[14]. Die Freiburger Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die durch einen Meerrettichwurzel-Extrakt – welcher keine Isothiocyanate enthielt – induzierte antientzündliche Wirkung in mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMC) auf die Wirkung anderer Bestandteile aus dem Meerrettich zurückzuführen ist. In nachfolgenden Untersuchungen sollen diese therapeutisch relevanten Substanzen identifiziert werden.

Literatur:
Die Quellen 1-33 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden:

CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
Herr Frank Etzel

Telefon: 06196 / 77 66 – 113

E-Mail: [email protected]
Internet: www.cgc-pr.com

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