„Je mehr Modellprojekte zum Impfen in Apotheken an den Start gehen, umso eher nutzt es den PatientInnen und der gerade wieder einmal sehr unter Druck stehenden Apothekerschaft“, sagt der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann. „Wenn wir immer nur darauf warten, dass von der Berliner Gesundheitspolitik angeblich gute Vorschläge kommen, die sich dann als Flop erweisen, dann ist es sinnvoll, die Leistungspalette mit eigenen Vorschlägen auszubauen“, meint Dr. Stefan Hartmann. Die Erkenntnisse aus zahlreichen Modellprojekten sowie die guten Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass Impfungen in Apotheken insgesamt positiv bewertet würden und zudem Potenzial bieten könnten, Impfquoten zu verbessern. Zudem habe die Corona-Pandemie den Nutzen von Impfungen für die Prävention von Krankheiten vielen Menschen bewusst gemacht. Dieses Momentum sollte genutzt werden, um weitere niedrigschwellige Impfungen anzubieten. Auch Schutzimpfungen gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sollten daher zumindest allen PatientInnen angeboten werden dürfen, für die eine STIKO-Impfempfehlung vorliegt.
Die seit 2013 in fast allen Bundesländern stagnierenden oder sogar leicht rückläufigen FSME-Impfquoten stünden im Kontrast zu den sich immer weiter ausbreitenden Risikogebieten. Mehr als 400 PatientInnen erkrankten seit 2017 jährlich an FSME. Die Mehrzahl (87 bis 99%) der in diesen Jahren übermittelten FSME-Erkrankten sei gar nicht oder nur unzureichend geimpft. Eine Steigerung der Impfquoten, insbesondere in Kreisen mit hoher FSME-Inzidenz, könne einen erheblichen Teil der Erkrankungen verhindern, betont der BVDAK. Mit dem Impfangebot in Apotheken werde nicht das Ziel verfolgt, ein konkurrierendes, sondern ein ergänzendes Angebot zu Impfungen in Arztpraxen zu schaffen.
UMFRAGE ZEIGT: INTERESSE AN FSME-IMPFUNG IST GROSS
ApothekerInnen wollen gegen FSME impfen. Laut einer Umfrage des DAP (DeutschesApothekenPortal) könnten vier von fünf ApothekerInnen sich weitere Impfungen in Apotheken vorstellen, allen voran gaben die Befragten die FSME-Impfung (74,2%) an erster Stelle an! Die STIKO-Empfehlung für Risikogebiete sei breit und unkompliziert. Es gebe so gut wie keine Kontraindikationen und in der Regel würden die FSME-Impfstoffe gut vertragen. Apotheken gehörten zu den niedrigschwelligen Anlaufstellen für Gesundheitsberatungen bei Reisen, sodass FSME-Impfungen dabei mit abgedeckt werden könnten. Zudem seien FSME-Impfstoffe etabliert und seit über 40 Jahren auf dem Markt. Und einen weiteren Nutzen sieht der BVDAK-Vorsitzende: „ApothekerInnen haben beim Beratungsthema „Zecken“ viel Erfahrung und können im richtigen Moment, etwa beim Kauf von Repellentien oder Zeckenzangen auf die Impfung hinweisen und auch direkt impfen.“ Auch die dauerhafte Nutzung der für COVID geschaffenen Räumlichkeiten könnten so das ganze Jahr über genutzt werden.
BVDAK-Vorsitzender Dr. Stefan Hartmann: „Das Image der Apothekerschaft wird durch weitere fair honorierte Impfangebote signifikant steigen.“
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