Deutschland kann sich bald vom Quecksilber befreien - und wird dadurch sicherer und sauberer. In der Woche vom 6. bis 11. Oktober 2008 können Apothekenkunden ihr altes, quecksilberhaltiges Fieberthermometer gegen ein neues, digitales Exemplar auszutauschen. Gegen einen Vorzugspreis, der im Ermessen der jeweiligen Apotheke liegt, können sich die Verbraucher somit nicht nur auf die kommende Erkältungszeit vorbereiten, sondern Deutschland auch nachhaltig von einer latenten Gesundheits- und Umweltgefahr befreien. Bei einer vergleichbaren Aktion im letzten Jahr wurden in den österreichischen Apotheken eine Million Quecksilberthermometer eingesammelt.

Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ruft alle 21.500 Apotheken in Deutschland auf, sich an der Aktionswoche „Behalten ist Quecksilber - Tauschen ist Gold!“ zu beteiligen. Renommierte Kooperationspartner konnten bereits gewonnen werden, dazu zählt beispielsweise der Deutsche Naturschutzring (DNR). Auch die Paul Hartmann AG, die eine ähnliche Aktion vor knapp einem Jahr bereits in Österreich umgesetzt hat, zählt zu den Unterstützern.

Werbung in BILD und auf Bahnhöfen
Begleitet wird die Aktionswoche von intensiver bundesweiter Presse- und Kampagnenarbeit. Am 18. September liegt der PZ ein Aktionsplakat bei, das alle teilnehmenden Apotheken vor und während der Aktionswoche aushängen können. Zeitgleich wird auf www.abda.de ein Kundenflyer zum Download online gestellt. Kooperationen mit Apothekenzeitschriften sind bereits geplant. Die ABDA und ihre Mitgliedsorganisationen werden Pressemitteilungen schon im Vorfeld der Aktionswoche verbreiten. Zum Start der Aktion wird es am 6. Oktober eine Anzeigenschaltung in der BILD-Zeitung geben. Zusätzlich werden vom 30. September bis 13. Oktober 1.250 ICE-, IC-, RE- und S-Bahnhöfe in 250 Städten bundesweit mit Aktionsplakaten im Format DIN A1 bestückt.

Die teilnehmenden Apotheken können sich während dieser Woche als Gesundheitsberater und Verbraucherschützer positionieren: Kunden kommen mit ihren alten Quecksilberthermometern in die Apotheken. Sie sammeln potenziell gesundheitsgefährdendes Quecksilber ein, das dann ordnungsgemäß entsorgt wird. Deshalb ist es wichtig, dass genau diese Frage in der Apotheke sorgsam, beispielsweise mit dem Lieferanten der Thermometer, geklärt wird. Verschiedene Hersteller bieten im Rahmen solcher Aktionen auch die fachgerechte professionelle Entsorgung gesammelter Thermometer an.

EU-weites Quecksilber-Verbot
Zugleich können Apotheken-Teams dem Patienten erklären, wie, wann und wo man am genauesten Fieber misst und welche Werte kritisch sind. Ab 2009 ist der Verkauf von Quecksilberthermometern laut der EU-Richtlinie 76/769/EWG „Beschränkung des Inverkehrbringens gewisser quecksilberhaltiger Messinstrumente“ in jedem Fall verboten.

Quecksilber ist ein silberweißes, flüssiges Schwermetall, das in reiner Form oder als chemische Verbindung u.a. in Fieberthermometern, Glühbirnen und Amalgam-Zahnfüllungen vorkommt. Ein besonderer Nachteil von Quecksilberthermometern ist die Zerbrechlichkeit der Glashülle. Freigesetztes Quecksilber kann Gesundheitsschäden verursachen. Schätzungen gehen davon aus, dass es in Deutschland noch Millionen Quecksilberthermometer gibt.

Weitere Informationen zur Aktionswoche „Thermometer-Tausch“ vom 6. bis 11. Oktober 2008 finden Apotheker und Apothekerinnen in den kommenden Wochen unter www.abda.de oder bei Ihren Kammern und Verbänden.

ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
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