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Azithromycin mindert Asthma Symptome 13.04.2016 08:59 Uhr

Asthma gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen. Gemäß dem Global Asthma Report 2014 leiden aktuell circa 330 Millionen Personen weltweit unter Asthma. Zur Therapie werden klassischerweise Beta-2-Sympathomimetika oder Glukokortikoide eingesetzt. Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zeigen nun auch positive Effekte beim Einsatz von Azithromycin.

Verkürzte Symptomperiode bei Kindern
Aus einer randomisierten, Placebo kontrollierten, Doppelblind-Versuchsgruppe wurden Kinder zwischen
ein und drei Jahren ausgewählt, die immer wiederkehrende, asthmaähnliche Symptome aufwiesen. Die Teilnehmer stammen aus einer Geburtenkohorte aus Kopenhagen und Zealand (2010).

Zwischen 2010 und 2014 wurden 158 asthmaähnliche Beschwerden bei 72 Kindern randomisiert. Jeweils 50 Prozent dieser erhielten entweder Placebo oder Azithromycin. Bei Einsatz von Azithromycin betrug die durchschnittliche Dauer, an denen sich Symptome zeigten, circa drei bis vier Tage.

Im Gegensatz dazu traten diese circa sieben Tage lang bei Kindern auf, die Placebo erhielten. Damit verkürzte der Wirkstoff diese Zeit signifikant um 62 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich die Effektgröße, wenn die Mittel zu einem frühen Zeitpunkt verabreicht wurden. In diesem Fall
verkürzte sich die Beschwerdedauer um 83 Prozent.

Auswertung von 3 Jahren Tagebuchaufzeichnungen
Während der Durchführung wurde bei den Probanden ein minimales Zeitfenster von drei Tagen der anhaltenden Asthma Beschwerden randomisiert. Während diesem erhielten die Kleinkinder Azithromycin. Die Dosierung entsprach 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Eine randomisierte Gruppe erhielt anstelle des Wirkstoffes Placebo. Im Voraus der Behandlung unterzog sich jedes Kind einer gründlichen kinderärztlichen Untersuchung.

Mithilfe einer computergestützten Randomisierung wurden die entsprechenden Behandlungseinheiten unabhängig von der vorausgegangenen Versorgung festgelegt. Randomisierungslisten von jeweils 10er-Nummerblöcken kamen hierfür zum Einsatz.

Während der Datenvalidierung als auch der Datenanalyse wurden Studienorganisatoren als auch alle teilnehmenden Kleinkinder maskiert, bis das jüngste von ihnen drei Jahre alt wurde.

Als primärer Endpunkt diente bei dieser Studie die Atemfolge im direkten Anschluss an die Behandlung. Mithilfe von Tagebüchern wurde diese fortlaufend dokumentiert und im Anschluss daran mithilfe von Poison Regression ausgewertet. Grundsätzlich erfolgten alle Analysen dieser Doppelblind-Studie mithilfe von Protokollen aller randomisierten Teilnehmer.

Folgende Ausschlusskriterien wurden definiert: Makrolid-Allergie, Erkrankungen von Leber, Herz, Nieren oder neurologischer Art als auch ein oder mehrere klinische Anzeichen für Lungenentzündung (kurz vor Studienbeginn).

Linderung der Symptome auch unter Erwachsenen
Eine weitere randomisierte, Placebo kontrollierte Doppelblind-Studie wurde mit 12 wöchentlichen Dosen von Azithromycin bei 97 erwachsenen Männern und Frauen durchgeführt. Dabei wurde ein Follow-up von bis zu einem Jahr nach der Randomisierung realisiert. Messwerte erfassten vorrangig typische Asthma Symptome, aber auch die Lebensqualität von Asthmatikern (AQL) und die entsprechende Asthmakontrolle.

38 der Patienten ihnen erhielten Azithromycin, 37 Erwachsene wurden mit Placebo randomisiert. 22 Personen nahmen an einer OL Behandlung teil – sie wussten über Gabe des Wirkstoffes bescheid. Letztere wiesen im Ergebnis stärkere Beschwerden eines persistierenden Asthmas auf.


Nach einem Jahr wies die Experimental-Gruppe einen leicht erhöhten, jedoch
statistisch kaum relevanten, AQL Wert ( >=1) in Bezug auf die Baseline auf. Dem gegenüber wiesen
OL Teilnehmer im Vergleich zur Placebo Gruppe signifikante Verbesserungen bei allen Asthma Symptomen (P = .0196) (AQL (P= .0006), Asthmakontrolle (P = .0148)) auf. Dennoch zeigten sich dadurch
klinische Verbesserungen für 15 % aller Experimental-Gruppen-Teilnehmer. OL Patienten hingegen beschrieben nach der Behandlung eine erhebliche Besserung bei allen untersuchten Messwerten.

Antibakterielle Wirkung von Azithromycin
Der gleichnamige Wirkstoff Azithromycin hindert bakterielle Infektionen an der Verbreitung. Hierfür greift er die Erregerproteine an, verhindert deren Produktion und zerstört das Bakterium.

Azithromycin eignet sich zur Behandlung von Infektionen bakterieller Art im Bereich der unteren als
auch oberen Atemwege wie Asthma, Mandelentzündungen, Rachenentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen sowie anderen Bronchien- oder Lungen-Erkrankungen. Darüber hinaus kommt das Antibiotikum vorrangig bei Hautinfektionen sowie Infektionen von Geschlechtsorganen durch Chlamydien oder Tripper-Erreger zum Einsatz.

Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller