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Pressemitteilung

Arzneimittel-Lieferengpässe: Das Chaos wird schlimmer

Berlin -

„Die Lage hat sich, Gott sei Dank, deutlich entspannt.“ Mit dieser Aussage wollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Patientinnen und Patienten beruhigen. Eine aktuelle Umfrage in den Apotheken zeigt aber, dass der Minister die Lage falsch einschätzt. Im Web-TV-Format APOTHEKE LIVE (heute 20.00 Uhr) beleuchten Expert:innen die Lage.

Die abflauende Erkältungswelle hat die Lieferengpässe in den Apotheken nicht verbessert. Wie eine aktuelle Befragung von aposcope zeigt, sehen 97 Prozent der Befragten die Versorgungslage mit Antibiotika beeinträchtigt. Im Dezember waren es 95 Prozent. Die Lieferfähigkeit ist demnach weiterhin schlecht (86 Prozent) und die Lager in den Apotheken erschöpft (80 Prozent). Auch bei Fiebersaft und -zäpfchen sowie Hustenmitteln ist die Versorgungslage nach wie vor dramatisch.

Lauterbach hatte zuletzt von einer Entspannung der Versorgungslage gesprochen. Das liege auch daran, dass die Krankenkassen für Kinderarzneimittel wie Paracetamol und Antibiotika mehr bezahlen dürften, so dass mehr Anbieter, die zuvor ins Ausland verkauften, nun auch nach Deutschland lieferten. Nicht bedacht wurde, dass mit dem Auslaufen der Sars-Cov-2-Arzneimittelversorgungsverordnung am 7. April sowohl die Festbeträge als auch die „normalen“ Abgaberegelungen wieder in Kraft treten.

Deshalb rechnen 72 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA nach Ostern mit chaotischen Zuständen in den Apotheken. Schon jetzt greift jede:r vierte Befragte auf zusätzliche Großhändler oder Lieferanten zurück, 20 Prozent nutzen die Option der Einzelimporte. Ein Viertel nutzt den Arzneimittelaustausch mit Kolleg:innen oder verwendet Rezepturen, etwa jede:r Zehnte gab an, auch Defekturen herzustellen. 80 Prozent finden allerdings nicht, „dass man mit Rezepturen Engpässe gut abfedern kann“.

Am heutigen 13. März um 20 Uhr wird sich APOTHEKE LIVE (kostenfreie Anmeldung hier) zu dem brisanten Thema ausführlich widmen. „Mit meinungsstarken Akteur:innen wie Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, Wolfgang Späth, Vorstand der Hexal AG und anderen zugeschalteten Gäst:innen haben wir eine fachkundige Gesprächsrunde zusammengestellt, die die aktuelle Situation in einem realistischen Licht darstellt, offene Fragen beantworten und Lösungsvorschläge liefern wird“, sagt Thomas Bellartz, Herausgeber APOTHEKE ADHOC.

Das Sonderformat „APOTHEKE LIVE: Ist Lauterbach noch Herr der Lage“ wird am Montag, den 13. März, um 20 Uhr hier gesendet: https://webinar.apotheke-adhoc.de/webinar/lauterbach-noch-herr-der-lage/ Die Teilnahme ist kostenfrei und beinhaltet die Möglichkeit, live Fragen an die Beteiligten zu stellen und sich so in die Diskussion mit einzubringen.

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Pressekontakt: 
Minna Liebmann
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