"Mit der dritten Auflage des Westfälisch-lippischen Apothekertag haben wir erneut ein echtes Fortbildungs- und Tagungs-Highlight präsentieren können und den Kolleginnen und Kollegen in berufspolitisch schweren Zeiten Rückenwind geben und neuen Schwung vermitteln können." Diese positive Bilanz zog Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening zum Ausklang des 3. Westfälisch-lippischen Apothekertages am heutigen Sonntag.
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe konnte als Ausrichter an den beiden Kongresstagen etwa 1.250 Fachbesucher begrüßen. Am Samstag wurden 850 und am Sonntag 920 Apotheker/innen, PTA und Fachaussteller gezählt, darunter 510 Gäste, die den WLAT an beiden Tagen besuchten.
"Unser Kongress hat belegt, dass Apotheker in der Prävention bereits eine wichtige Rolle spielen und zugleich aufgezeigt, in welchen Feldern und mit welchen Projekten sie sich noch stärker einbringen können", so Overwiening. Getreu der Devise des Festredners in der Auftaktverstaltung, Matthias Berg ("Wer sich nicht bewegt, wird bewegt") sei das persönliche Engagement der Apotheken-Teams für den Erfolg von Präventionsprojekten maßgeblich.
Dafür bedarf es, so die Kammerpräsidentin, ebenso wie für eine qualitativ hochwertiger Beratung und Betreuung rund um das Arzneimittel, aber auch fairer und stabiler Rahmenbedingungen: "Wenn Politik und Krankenkassen immer mehr Leistungen einfordern, uns aber ungerechten Spargesetzen wie das AMNOG und Bürokratie-Monstern wie die Rabattgesetze aussetzen, gefährden sie damit die Qualität der Arzneimittelversorgung." Overwienings Wunsch für die Zukunft: "Aus Wutapothekern, die sich mit immer Bürokratie, dem Ärger der Patienten und ungerechten Spargesetzen auseinandersetzen, müssen endlich wieder Mutapotheker werden, die ihre pharmazeutische Zukunft am Wohl der Patienten ausrichten können."
Mit Blick auf die Diskussion über die Zukunft des Berufsstandes machte Overwiening deutlich, dass es zu kurz gesprungen sei, wenn man Apotheken als "Fachgeschäfte für Gesundheit" einordne. "Mein Anspruch, unser Anspruch als Kammer ist: Apotheken sind weit mehr als Fachgeschäfte. Sie sind Kompetenzzentren für alle Fragen rund um das Arzneimittel und die Arzneimitteltherapie. Und unsere Apothekerinnen und Apotheker sind keine Fachverkäufer, sondern an den Hochschulen dieses Landes exquisit und umfassend ausgebildete Heilberufler."
Wo die Menschen älter und kränker werden, gehöre die nächste Apotheke "in Pantoffelnähe", also in fußläufige Entfernung, betonte die Schirmherrin des WLAT, NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens. "Sie sind mit diesem Kongress dem guten Ruf gerecht geworden, den die Apothekerkammer Westfalen-Lippe für ihr vielfältiges Fortbildungsangebot bundesweit genießt", so die Ministerin. "Dafür kann man Sie nur beglückwünschen." Steffens kritisierte die inhaltliche Struktur und handwerkliche Qualität des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes, gestand zugleich aber ein: "Als Landesregierung ist unser Einfluss auf die Gesundheitspolitik im Bund begrenzt." Mit Blick auf die heilberufliche Ausrichtung der Apotheke sagte sie - zugleich als Ansporn und Mahnung zu verstehen: "Wo Heilberuf draufsteht, da muss auch Heilberuf drinsein."
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