Haiti - Hilfe für Erdbebenopfer

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. entsendet eine Apothekerin nach Haiti 19.01.2010 11:26 Uhr

Apothekerin Dr. Julia Micklinghoff bricht am Montag, dem 18.01.2010 gemeinsam mit einem Team der Partnerorganisation humedica e.V. nach Haiti auf. Im Krankenhaus der Organisation „Fondation pour les enfants d'Haiti“ wird sie bereits erwartet. Die Pharmazeutin wird die Abgabe der Medikamente vornehmen und die Lagerung der aus Deutschland gelieferten Arzneimittel koordinieren. „Ich bin froh, gemeinsam mit den Medizinern helfen zu können und auf relativ gute Arbeitsbedingungen zu stoßen“ sagt die 30-jährige aus Hannover. Das Klinikgebäude verfügt über einen OP-Saal, Labor und Röntgen und kann stationäre Patienten aufnehmen. Aufgrund von Personal- und Materialmangel mußte es nach dem Beben geschlossen werden. Das erste Hilfsteam von humedica e.V. konnte gleich nach der Ankunft am 15. Januar in diesem Haus mit der Versorgung der Schwerverletzten beginnen.
Deren Lage ist katastrophal. Ob Trinkwasser, Lebensmittel oder Strom - es fehlt schlicht an allem. Menschen schlafen auf dem Boden, ganze Straßenzüge sind eingebrochen. Nach wie können sich die Hilfskräfte nur mühsam in der Stadt bewegen.

Micklinghoffs Einsatz in Hait ist erst der Auftakt des Engagements der deutschen Pharmazeuten. Im Laufe der Woche wird Verstärkung eintreffen. Für Freitag, den 22. Januar ist der Abflug drei weiterer Apotheker geplant. Ein Emergency Health Kit ist bereits auf dem Weg in den Karibikstaat. Mit dieser standardisierten Zusammenstellung von Arzneimitteln wie Antibiotika, Schmerzmittel sowie Verbandmaterial und Wasserentkeimungstabletten nach den Richtlinien der WHO können bis zu 10.000 Menschen für ca. drei Monate versorgt werden. „Auf den Umgang mit den Emergency Health Kits und die Arbeit unter diesen schwierigen Bedingungen bereiten wir unsere Einsatzkräfte mit Schulungen vor“, berichtet Andreas Portugal, Projektkoordinator der Apotheker ohne Grenzen. „Gerade bei einer Katastrophe von einem solchen Ausmaß ist es wichtig, dass wir uns als Fachleute effizient um die Arzneimittelversorgung kümmern.“ Die Apotheker ohne Grenzen planen, ihr Engagement für die leidgeprüfte Bevölkerung Haitis auszuweiten und so lang wie notwendig fortzusetzen.

Dafür bitten sie gerade unter ihren Kollegen um Unterstützung:


Spendenkonto:
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Konto 0005077591
Dt. Apotheker- und Ärztebank
BLZ 30060601

Weitere Informationen: www.apotheker-ohne-grenzen.de


Hintergrundinformationen
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.

Neben langfristigen Projekten zur Verbesserung der Strukturen in der Gesundheitsversorgung engagieren sich die Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. auch in der Katastrophenhilfe. Schulungen bereiten die ehrenamtlich tätigen Pharmazeuten auf ihre Einsätze vor. Im Projekt IMPACT der WHO engagiert sich der Verband im Kampf gegen Arzneimittelfälschungen. In Deutschland informieren die Apotheker ohne Grenzen zum Thema Vermeidung von Arzneimittelspendenmüll.
Der im Jahr 2000 gegründete Verein zählt inzwischen über 800 Mitglieder.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
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