Erst im Januar 2012 hatte Dr. Gerhard Gensthaler, Geschäftsführer von Apotheker helfen e.V., die Mutter-Kind-Station (Maternité) in Toubab Dialaw im Senegal eröffnet. Mittlerweile haben dort bereits 20 Kinder das Licht der Welt erblickt. Den Anfang machte Anfang Juli ein kleines Mädchen namens Eddi. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Einrichtung vor Ort so gut angenommen wird“, sagt Gensthaler. „Die Erfahrungen der ersten Geburten haben uns zudem gezeigt, wie wir die Einrichtung für Mutter und Kinder noch verbessern können.“ Im Senegal arbeitet Apotheker helfen e.V. mit InFa-Internationale Familienhilfe e.V. zusammen.
Eddi ist das zweite Kind für die 21-jährige Ndayia Traore. Die junge Mutter stammt aus dem Nachbardorf Yenne Tode, rund 15 Kilometer von der Mutter-Kind-Station entfernt. Ihr Mann arbeitet als Fischer. Sie kam bereits zwei Tage vor der Geburt in die Maternité, begleitet von ihrer Mutter und einer Schwester. Die Einrichtung war für Ndayia nicht neu: Gemeinsam mit rund 120 Schwangeren aus dem Umkreis hatte sie bereits einen Geburtsvorbereitungskurs besucht, den die verantwortliche Hebamme dort anbietet. Die Geburt verlief ohne Komplikationen. Bereits einen Tag danach wurden Mutter und Tochter von der gesamten Familie abgeholt. „Auch die anderen 19 Geburten sind gut verlaufen“, berichtet Apotheker Gensthaler nach einem Telefonat mit der Hebamme. „Besonders freuen wir uns über ein Zwillingspärchen. Dass diese beiden Geschwisterchen gesund zur Welt gekommen sind und auch die Mutter wohlauf ist, gilt in der Region als positives Zeichen für die Familie, das Dorf und unsere Maternité.“
Auch die Behörden sind auf die Einrichtung aufmerksam geworden, die in zweijähriger Bautätigkeit von Apotheker helfen e.V. und InFa-Internationale Familienhilfe e.V. erstellt wurde. Bei mehreren Besuchen lobten die Vertreter der lokalen Gesundheitsämter die Infrastruktur und hygienischen Bedingungen. Sie verliehen der Mutter-Kind-Station den Status eines „poste de santé“. Die Station erhält dadurch zusätzliche Gelder von der Kommune. Der neue „poste de santé“ kann damit in Kürze auch eine Arztstelle ausschreiben.
Derzeit werden die Gebäude wetterfest gemacht. Gensthaler: „Nun beginnt im Senegal die Regenzeit. Wir bringen deshalb an allen Fenstern Moskitonetze an.“ Die Mückenplage und die damit verbundene Ansteckungsgefahr für Malaria stellen besonders für Neugeborene eine Bedrohung dar. „Außerdem müssen wir weitere Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort schaffen. Da die Schwangeren in der Regel von zahlreichen Familienmitgliedern begleitet werden, müssen wir dringend für eine Unterkunft sorgen.“