Neue Studie beweist:

Apothekenbasierte Medikationsbetreuung wirkt nachhaltig 10.10.2013 15:02 Uhr

Eine aktuelle Studie der GesuCare GmbH belegt: Die apothekenbasierte Medikationsbetreuung führt bei Polymedikationspatienten zu einer optimierten Medikation, einer höheren Therapietreue (Adherence) und zu Kosteneinsparungen. Die Studienergebnisse wurden am 8. Oktober 2013 in Berlin vorgestellt.

„Wir wissen, dass Polymedikationspatienten eine gezielte Medikationsbetreuung benötigen. Die genauen Mechanismen, die zu einer höheren Adherence führen, wurden bislang jedoch noch nicht in der Praxis erprobt und wissenschaftlich evaluiert“, sagt Martin Halm, Apotheker und Geschäftsführer der GesuCare GmbH. Nach Einschätzung von Herrn Halm bedeuten die Ergebnisse der Studie einen Durchbruch in der praktischen Umsetzung von Adherence-Programmen und in der Bereitstellung von integrierten Versorgungskonzepten: „Unsere Studie zeigt ganz konkret, wie sich die Arzneimitteltherapie verbessern und die Therapietreue erhöhen lässt.“ Zudem spiele das pharmazeutische Know-how und das Engagement der Apotheke vor Ort bei einem solchen Betreuungsprogramm eine zentrale Rolle. Deshalb lasse sich eine gezielte Medikationsbetreuung nur apothekenzentriert umsetzen, so Herr Halm weiter.

Im Rahmen der vorgestellten Feasibility-Studie wurden 142 Patienten in randomisierter Form über 12 Monate nach den Vorgaben eines individuellen Interventionsplanes betreut. Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 70 Jahren, die Patienten erhielten 7,5 Dauermedikationen. „Zu Beginn haben wir von jedem Patienten ein Medikationsprofil erstellt sowie einen Polypharmazie-Check durchgeführt, dessen Ergebnisse sowohl die Probanden als auch die betreuenden Ärzte erhielten. Neben- und Wechselwirkungen, praktische Schwierigkeiten bei der Medikamenteneinnahme, administrative Probleme oder auch Defizite beim Wissen über die Erkrankungen wurden als potenzielle Ursachen der Nicht-Umsetzung der Medikationstherapie über eigene Fragebögen erfasst. Bei „kritischen Ursachenmustern“ diskutierten die teilnehmenden Offizin-Apotheken die Probleme mit den Probanden im Interventionsarm der Studie. Zur Kontrolle beobachteten wir eine Gruppen von Patienten, die weder einen Polypharmazie-Check noch eine praktische Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme erhielten“, erklärt Prof. Thomas Wilke von GesuCare, der die Studie wissenschaftlich begleitet und mit einem zentralen Expertenteam kontinuierlich evaluiert hat.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein gezieltes Medikationsmanagement bei den Probanden die Therapietreue steigerte. Die Adherence-Messung konnte darüber hinaus Probleme bei der Einhaltung der Therapietreue aufdecken und geeignete Lösungen aufzeigen. „Unsere Studienergebnisse belegen, dass von einer apothekenbasierte Medikationsbetreuung nicht nur die Patienten, sondern auch Krankenkassen und Versicherungen durch deutliche Kosteneinsparungen profitieren, ohne dass darunter die Arzneimitteltherapie leidet. Das Gegenteil ist der Fall“, berichtet Herr Halm weiter.

„Aufschlussreich ist zudem, dass eine integrierte Versorgung mit Wochenblistern die Medikationsqualität und die Therapietreue erhöht und gleichzeitig dazu führt, Arzneimittelkosten zu reduzieren“, betont Herr Halm. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die apothekenbasierte Medikationsbetreuung für verschiedene Patientengruppen ein wichtiger Mechanismus für die Adherence darstellt. „Ebenso konnten wir eine hohe Akzeptanz bei den teilnehmenden Apotheken feststellen, da sich das GesuCare-Betreuungsprogramm einfach in den Apothekenalltag integrieren lässt“, ergänzt Herr Halm. „Die apothekenzentrierte Medikationsbetreuung ist somit als wichtiger Erfolgsfaktor für die Therapietreue zu bewerten. Daher sollte die Betreuung von Polymedikationspatienten möglichst flächendeckend angeboten werden“, so Herr Halm.

Die Studie wurde von der GesuCare GmbH mit Unterstützung der ALIUD PHARMA GmbH durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wurde sie vom Institut für Pharmakoökonomie und Arzneimittellogistik an der Hochschule Wismar.http://www.gesucare.dehttp://www.aliud.de/