Virtual Reality verändert Markenerlebnisse 22.12.2017 14:10 Uhr
So werden Virtual Reality und Augmented Reality in Zukunft Dein Unternehmen verändern
Was früher noch hauptsächlich in Science Fiction-Filmen zu sehen war, ist in jüngster Zeit in aller Munde: Virtual Reality. Das Eintauchen in digitale, von Computern generierte und lebensechte Welten schien lange eine realitätsfremde Utopie zu sein. Nachdem zahlreiche Hersteller aber voll funktionsfähige Virtual Reality-Brillen präsentiert haben und die Kommunikations- sowie Informationstechnologie immens vorangeschritten ist, wird aus der Zukunft plötzlich Gegenwart. Seit dem heurigen Jahr sind die entsprechenden Technologien reif für den Massenmarkt und die Investitionen in Virtual Reality- und Augmented Reality-Unternehmen sind sprunghaft angestiegen – bis zum Jahr 2025 wird von Goldmann Sachs ein Umsatz von rund 80 Milliarden US-Doller prognostiziert. Zahlreiche Unternehmen haben die Zeichen der Zeit schon erkannt und VR sowie AR zu einer strategischen Priorität erklärt. Und bereits jetzt zeigen sich unzählige höchstinteressante Anwendungmöglichkeiten dieser neuen Technologien, die sich nicht nur auf eine neue Dimension der Kommunikation beschränken.
Eine besonders interessante Studie zum Thema Digitalisierung – VR und AR: Nutzen und Potenziale hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusammen mit present4D erstellt. In dieser Studie wurden 400 VR- und AR-Anwendungen auf ihre Relevanz im Bereich B2B getestet. Davon wurden 260 relevante Beispiel definiert, analysiert und entlang einer standardisierten Wertschöpfungskette angeordnet. So werden Fragen nach der erreichbaren Wertschöpfung, den zu erwartenden Veränderungen von Leistungen und des Marktes sowie auf mögliche Einflüsse auf das Ertragsmodell beantwortet. Diese Informationen liefern Ihnen einen wertvollen Einblick in die momentane Situation sowie wichtige Informationen, um Ihr Unternehmen fit für die Zukunft zu machen.
Digitalisierung – das steckt hinter Virtual Reality und Augmented Reality
Obwohl beide Begriffe gerne synonym verwendet werden, meinen sie zwei völlig unterschiedliche Dinge. Virtual Reality sowie Augmented Reality bieten nicht nur verschiedene Erfahrungen, sondern verfügen auch über unterschiedliche Potenziale für Unternehmen.
Virtual Reality – VR
Unter Virtual Reality versteht man die Simulation einer lebensechten, nicht-physischen, interaktiven, von einem Computer generierten Umgebung mit allen physikalischen Eigenschaften der wirklichen Welt. Die virtuelle Realität kann mit allen Sinnen erfasst werden, während die Wirklichkeit vollständig ausgeblendet wird.
Ermöglicht wird dies durch eine entsprechende technologische Aurüstung, allen voran geschlossenen Systemen wie der VR-Brille. Anwender tauchen vollkommen in die künstlich generierte Welt ein und nutzen in dieser umfangreiche Interaktionsmöglichkeiten. Dies sorgt für intensives emotionales Erleben.
Augmented Reality – AR
Im Gegensatz zu VR handelt es sich bei Augmented Reality nicht um eine alternative virtuelle Welt, sondern um eine Erweiterung der bestehenden Wirklichkeit.
Von Computern generierte Informationen wie Bilder, Videos und auch Objekte ergänzen die reale Welt sowie die reale Wahrnehmung des Anwenders. Ebenso wie bei Virtual Reality geschieht auch dies über spezielle Brillen. Das Anpassen virtueller Elemente an die Wirklichkeit gilt als besondere Herausforderung der AR.
Das Beste aus zwei Welten: Augmented Virtuality – AV
Augmented Virtuality bezeichnet die Kombination von VR und AR. Experten sehen in dieser Verschmelzung der physischen sowie virtuellen Welt das größte Zukunftspotenzial. So könnten in Zukunft etwa von der realen Welt aus getätigte Anrufe in der virtuellen Welt angenommen werden – gerade hier bieten sich für Unternehmen unzählige Möglichkeiten.
Digitalisierung – so können die Potenziale von VR und AR für Unternehmen genutzt werden
Nachdem sich in Laufe der Entwicklung Virtual Reality sowie Augmented Reality als zwei eigenständige Technologien herauskristallisiert haben, lässt sich für die Zukunft eine Annäherung bis hin zur Verschmelzung beider Technologien vorhersagen.
Für Unternehmen gilt folgende Prämisse: Bevor wirklich neue Geschäftsmodelle entwickelt und etabliert werden können, wird es zunächst um die Optimierung der aktuellen Wertschöpfungskette gehen – zumindest so lange, bis die Technologie entsprechend ausgereift und auch eine dementsprechende Marktdurchdringung erreicht ist. Aber: Wenn Du mit Deinem Unternehmen auch in Zukunft bestehen möchtest, solltest Du bereits jetzt damit beginnen, Dich auf die kommenden Entwicklungen vorzubereiten.
Eines ist klar: Das volle Potenzial von AR, VR und AV ist heute noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Große Unterschiede gibt es hier vor allem auch in den einzelnen Fachbereichen, die die neuen Technologien sehr unterschiedlich stark nutzen:
- Transport und Logistik: 1%
- Service: 1%
- Produktion: 2%
- Forschung und Entwicklung/Produktentwicklung: 7%
- Projekmanagement und Verwaltung: 7%
- Human Resources Management: 12%
- Nutzung: 18%
- Marketing und Vertrieb: 52%
Anhand dieser Zahlen wird rasch ein steiles Gefälle zwischen den einzelnen Fachbreichen deutlich. Besonders hervorstechend ist das momentan besonders große Potenzial in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Darüber hinaus wir auch den Bereichen prozessbegleitende Anwendungen sowie Produktentwicklung ein sehr hohes Potenzial attestiert.
Digitalisierung – auf diese Weise wenden Unternehmen VR und AR bereits heute an
Einen noch detaillierteren Einblick in die Potenziale von VR sowie AR gibt ein Blick hin zu den Anwendungsbeispielen in den einzelnen Industrien. Vorweg kann festgestellt werden, dass das momentan größte Potenzial in den Bereichen interne Prozesse sowie in Vertrieb, Marketing und Aftersales liegt. Darüber hinaus lässt sich ein verstärkter Einsatz in Prototyping sowie Forschung und Entwicklung beobachten.
Zu den konkreten Anwendungsbeispielen zählen:
Prototyping, Design und Simulation (R&D): Ganze Prozessabläufe werden durch den Einsatz von VR und AR schneller und effizienter. Zudem ermöglichen die neuen Technologien standortübergreifendes Innovations- und Projektmanagement.
Marketing, Messen und Ausstellungen: Virtual Reality erlaubt es nicht nur, den Kunden ein bislang ungekanntes Produkterlebnis zu bieten, sondern ermöglicht es auch, sehr große und noch in der Planung befindliche Produkte zu präsentieren. Dabei überzeugen die Produktpräsentationen sowohl mit ihren ungeahnten technischen Möglichkeiten als auch mit der hohen Emotionalität
Lagermanagement: Auch in diesem Bereich versprechen VR und AR hohe Kosteneinsparungen, eine deutliche Steigerung der Effizienz um bis zu 25 Prozent sowie eine Senkung der Fehlerquote um rund 40 Prozent. So können AR-Awendungen sowohl in der Kommissionierung als auch im Lagermanagement eingesetzt werden.
Training und Ausbildung: Ob auf Mitarbeiter- oder Kundenseite, auch in diesem Bereich überzeugt das Potenzial von VR- und AR-Anwendungen. Präsenzveranstaltungen könnten bald ausgedient haben, was zu einer deutlichen Senkung der Aus- und Weiterbildungskosten führen würde. Seminare könnten wiederum um realistische Simulationen von Arbeitssituationen ergänzt werden.
Digitalisierung – was bringt die Zukunft? Eine Prognose
Experten sind sich einig: In Zukunft wird sich vor allem eine Verschmelzung von Virtual Reality und Augmented Reality durchsetzen. Diese Mischformen werden zusammen mit Plattformanwendungen dazu führen, dass völlig neue Geschäftsmodelle entstehen.
Auch darüber, was in Zukunft möglich sein könnte, gibt die Studie der KPMG AG und present4D Auskunft. So zeichnet sich ein interessantes Bild davon ab, was mit VR und AR schon bald Realität werden könnte.
Virtuelle Pop-up Stores
Virtuelle Pop-up Stores in den angesagtesten Locations großer Städte bieten den Kunden die Möglichkeit, ständig neue Marken und Produkte kennenzulernen und zu erleben. Darüber hinaus profitieren auch die Hersteller, denn sie erhalten Zugang zu den Kundendaten. Dieses Konzept eignet sich für den weltweiten Einsatz und hat vor allem Kunden, die keine bestimmte Marke anvisieren, als Zielgruppe. Durch den Einsatz von VR und AR lassen sich Werbung und Markenbildung ausbauen, die individuelle Beratung der Kunden stärker forcieren sowie die maßgeschneiderte Produktkonfiguration optimieren.
Auch die Wertschöpfungskette gestaltet sich äußerst vielfältig: So kann Wertschöpfung etwa durch die Immobilienbeschaffung, durch die Ausstattung der Räume mit entsprechender Technik, durch Vertrieb und Marketing oder auch durch Serviceleistungen für den Mieter entstehen. Die Finanzierung der Anwendungen erfolgt durch die Mieter der Räumlichkeiten, die die Wahl zwischen unterschiedlichen Modellen von der reinen Vermietung der Räumlichkeiten bis hin zum Komplettpaket haben.
Beim virtuellen Pop-up Store handelt es sich aber längst noch nicht um die einzige Prognose der Studie. So werden auch weitere Geschäftsmodelle wie etwa der VR-Immobilienmarkt skizziert. Auch für die Bekleidungsindustrie eröffnen sich durch VR und AR völlig neue Möglichkeiten – Vermessung, Beratung und Anprobe könnten in Zukunft virtuell stattfinden. Ein besonders interessanter Ansatz sind auch virtuelle Reisen, die insbesondere körperlich eingeschränkte Personen ansprechen sollen. Du siehst, die angedachten Möglichkeiten sind bereits heute äußerst attraktiv und zeigen deutlich, wie viel Potenzial in Virtual Reality und Augmented Reality steckt.
Digitalisierung – das VR-/AR-Ökosystem
Das auffälligste Kennzeichen von Virtual Reality- sowie Augmented Reality-Anwendungen ist sicherlich die allseits bekannte Brille. Diese ist nicht erst seit der großen Offensive in diesem Bereich vielen ein Begriff, sondern bereits aus zahlreichen Science Fiction-Filmen bekannt. Dabei ist die VR-Brille jedoch nur die sogenannte Kern-Hardware – neben ihr wird für VR- und AR-Anwendungen auch Peripherie-Hardware wie Sensoren und Controller benötigt. Letztendlich braucht es auch Softwareprovider und auch Content, um die Anwendungen zu unterstützen. So umfasst das VR-/AR-Ökosystem im B2B-Bereich eine ganze Reihe an Komponenten:
- Hardware: Primäre Hardware (VR- /AR-Brillen), Sekundäre Hardware (Motion Controller), Basistechnologien (Smartphones, Displays, PC), 360°-Foto/Videokameras, Tracking
- Software: Native Software (Treiber)
- VR-/AR-Firmenportale: Technologieentwickler, Anwendungsentwickler, App-Entwickler, Integration in die Unternehmens-IT
- App-Stores (Bilder, Videos): Content-Producer, Content-Provider, App-Entwickler, Asset-Stores
- App-Stores(Tools):Softwareentwickler, Softwarebibliotheken, Software Publisher, Asset Stores
Digitalisierung – wenn Science Fiction Wirklichkeit wird
Ein Blick hin zu den zu erwartenden Entwicklungen verrät: Im Bereich Virtual Reality und Augmented Reality wird Science Fiction wahrscheinlich bald zu Science Fact. So wagt die Studie der KPMG AG und present4D auch die allgemeine Entwicklung der Technolgie betreffend eine Prognose für die nächsten Jahre. Und diese zeigt ein überaus interessantes Bild.
- 2016: Durchbruch der VR-/AR-Technologie auf dem Massenmarkt
- 2017: Die Simulation digitaler Gerüche wird möglich
- 2018: Bewegungssimulatoren, VR-Themenparks und Pop-up Stores
- 2022: Full-Dive-VR (Perfekte Immersion), VR-Bekleidungsatelier; Zehn Prozent der Menschen sind über Kleidung (Wearable) im Internet der Dinge, eine Billion Sensoren mit dem Internet verbunden
- 2023: Erstes kommerzielles Handy zum Implantieren, 90 Prozent der Weltbevölkerung besitzen ein normales Handy
- 2024: Avatar-Mensch Interaktion in VR-Umgebung; Universalübersetzer für nahezu alle Sprachen
- 2025: Klassischer Bildschirm verschwindet (Brillendesign); Gedankensteuerung von Geräten, medizinische Nanobots werden entwickelt
- 2029: Die künstliche Intelligenz erreicht menschliches Niveau
- 2030: „Holodeck“ Ganzraum-Simulation, virtuelle Reisen; 50 Prozent der Haushalte mit 3D-Drucker, Durchbrüche bei der Gehirn-Computer-Schnittstelle
- 2037: Quantencomputer sind inzwischen verbreitet
- 2040: Menschliches Gehirn mit direktem Anschluss zur VR-Technik
- 2044: Digitales Lebensarchiv (Full Life Recording)
- 99 Prozent des Wissens ist neu im Vergleich zu 2005
- 2058: Supercomputing Power – Simulation der Leistung von einer Milliarde Gehirnen in Echtzeit
- 2065: Self-assembling Buildings
- 2070: Weite Verbreitung der Kernfusion
- 2081: Memory Back-up des Gehirns
- 2098: Verbot von Bargeld
- 2099: Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt unter 20 Stunden in der Woche
Die Zukunftsforscher der KPMG AG empfehlen allen Führungskräften und Entscheidungsträgern angesichts der prognostizierten Entwicklungen, Virtual Reality sowie Augmented Reality bereits jetzt ins Visier zu nehmen, um auch zukünftig mit ihrem Unternehmen vorne dabei zu sein.
Die Entwicklungen in den Bereichen Virtual Reality sowie Augmented Reality werden in Zukunft wohl alle Bereiche des Lebens durchdringen und diese zum Teil bis in ihre Grundfesten erschüttern und verändern. Selbstverständlich werden Unternehmen nicht von diesen Entwicklungen verschont bleiben. Dabei werden einige Industriebereiche wahrscheinlich eher betroffen sein als andere. Vor allem Unternehmen, auf die folgende Aspekte zutreffen, werden höchstwahrscheinlich im Mittelpunkt der zu erwartenden Entwicklungen stehen:
- Unternehmen mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten
- Unternehmen, die informationsintensive und stark emotional behaftete Produkte herstellen
- Unternehmen mit komplizierten Prozessabläufen
- Unternehmen, die einen steigenden Bedarf an Kompetenzen und Qualifikationen ihrer Mitarbeiter haben
- Unternehmen mit reiseintensiven Tätigkeiten
- Unternehmen, die sich mit vielen sicherheitsrelevanten Aspekten auseinandersetzen müssen
Sollte Dein Unternehmen in diese Kategorie fallen, empfehlen wir Dir, Dich bereits jetzt mit Virtual Reality sowie Augmented Reality und den daraus entstehenden Mischformen auseinanderzusetzen. Und dabei geht es nicht nur darum, Potenziale zu erkennen, sondern auch darum, Schwachstellen sowie Risikobereiche zu identifizieren, um potenzielle Fehlerquellen rechtzeitig zu beseitigen. So bist Du mit Deinem Unternehmen perfekt auf die kommenden Entwicklungen vorbereitet und kannst mit diesem auch in Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen.
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