Stets aktive Handys und möglichst wenig Aufwand – Nutzerverhalten der Kunden unter die Lupe genommen 22.08.2017 12:19 Uhr
Die Welt wird ständig schneller und digitaler. Kulturen rücken durch die Globalisierung zusammen und sind sich doch fremder als eh und je. Höher, weiter, besser gilt schon lange nicht mehr nur für die technische Entwicklung, sondern auch für viele Arbeitnehmer und Privatpersonen, was zu mehr psychischen und auch physischen Erkrankungen, Stress, Überarbeitung und Zeitmangel führt. Um Marketing gezielt und wirksam einsetzen zu können, müssen wir unsere Kunden verstehen lernen und uns ihren Wünschen, Bedürfnissen und Anforderungen anpassen.
Wer ist eigentlich dieser Otto Normalverbraucher?
Jede Apotheke hat natürlich ihre ganz besondere Ausrichtung und damit auch ihre persönlichen Stammkunden. „Den“ Apothekenkunden gibt es wohl kaum, da Gesundheit ein Thema ist, das durch alle Generationen und Geschlechter geht. Ob jung oder alt, unser durchschnittlicher Kunde ist auf jeden Fall eins: Er ist zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit online. Laut einer Studie von ARD/ZDF im Oktober 2016 sind 84% der Deutschen online unterwegs (58 Millionen). Das entspricht einem Zuwachs von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr davor. Die Mehrheit (65%) nutzt das Internet sogar täglich.
Hierbei wird immer weniger von zuhause aus gesurft. 2016 war das Smartphone bereits das am häufigsten genutzte Gerät für den Internetzugang. Wenn Deine Klientel tendenziell jünger ist, so kannst Du Dir sogar sicher sein, dass so gut wie alle ein internetfähiges Smartphone besitzen und auch regelmäßig nutzen, so die Studie von ARD/ZDF. Die jährlich durchgeführte Studie Mobile Effects von BurdaForward bestätigt dies und zeigt sogar, dass die Smartphone-Nutzung sich zwischen 2012 und 2015 verdoppelt hat. Inzwischen seien 81,5% aller Mobiltelefone in Deutschland Smartphones. Die mobile Nutzung für das Internet sei im gleichen Zeitraum um 175,2% gestiegen.
Wer online lebt, kauft auch online ein
Deshalb ist die (mobile) Internetnutzung für uns so interessant: Neben der Beratung spielt auch der Verkauf von Produkten eine wichtige Rolle. Und um zu verkaufen, muss man heutzutage online vertreten sein. Die Studie der ForwardGroup sagt auch aus, dass 61,4% der Deutschen bereits online shoppen. Eine repräsentative Umfrage der Bitkom im November 2016 ergab, dass dies ebenfalls für Online-Apotheken gilt. Die Umfrage ergab, dass im letzten Jahr 55% aller Internetnutzer (insgesamt 31 Millionen Kunden) ihre Ware in Versand- und Online-Apotheken bestellt haben. Auch die Nutzung von Gesundheits-Apps und der generelle Zusammenhang von mobilen Daten und Gesundheit steigt laut einer weiteren Bitkom-Studie rapide an. So nutzen bereits 45% der Smartphone-Besitzer Gesundheits-Apps und 75% der Befragten haben ihre Befunde entweder bereits digital ausgehändigt bekommen (32%) oder würden es gern zukünftig (43%).
Bequemlichkeit und Digitalisierung
Dies lässt auf zwei Dinge schließen. Erstens: Viele Kunden, die wir gewinnen bzw. nicht verlieren möchten, haben scheinbar die Möglichkeit und auch das Bedürfnis, ihre Einkäufe online zu erledigen. Zweitens: Wer sich einen Weg sparen und stattdessen mit einem Klick die Ware liefern lassen kann, der tut dies auch gern. Der Trend geht also zur Digitalisierung aus Bequemlichkeit. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, sieht man sich die Zahlen von Burn-out-Erkrankungen in Deutschland an (Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen zufolge derzeit etwa 13 Millionen).
Die 40-Stunden-Woche ist nicht mehr unbedingt die Norm und viele Menschen sind gestresst und ausgelaugt. Sie wollen nach der Arbeit schnellstens nach Hause und nicht noch Erledigungen tätigen. Und genau das ist Deine Chance. Hole Deine Kunden dort ab, wo sie stehen.
Was heißt das für den Apotheker?
Kurz gesagt: dass Du Dich den Bedürfnissen der Kunden anpassen musst. Wenn Deine Kunden nicht gerne Extrawege machen, komme ihnen doch einfach entgegen. Wenn die Mehrheit der Kunden gern online einkauft, solltest Du ihnen eine Vorbestellfunktion oder sogar einen Online-Shop bieten. Für den Kunden kann es leichter sein, sich bei der Konkurrenz umzusehen und dort eine langfristige Alternative zu finden, bei der Online-Bestellungen möglich sind.
Ein Online-Shop, eine Website mit Vorbestellfunktion, ein Newsletter mit den neuesten Infos für Deine Kunden – die Digitalisierung bietet viele Chancen für Dich.
Mobile Werbung
Neben einem Online-Shop kann zum Beispiel auch Dein Marketing durch die Digitalisierung leichter, schneller und effizienter werden. Sieh die Digitalisierung am besten als neue Verkaufschance für Dich. 23 Millionen Menschen sind täglich auf Facebook aktiv. Dies teilte Facebook in seiner letzten hausinternen Studie mit. Mit einer einzigen Werbekampagne in dem sozialen Netzwerk kannst Du also sehr viele Menschen auf einen Schlag erreichen. Soziale Medien, ob nun Facebook, Twitter oder Instagram, eignen sich hervorragend, um schnell viele Menschen zu erreichen, und können somit für gezieltes Marketing eingesetzt werden. Auch ein Newsletter oder eine eigene Website können Dir dabei helfen, Kundenbindung zu betreiben, Deine Kunden ausgiebig zu informieren oder die neusten Angebote zu bewerben. Neben der Werbung und dem Umsatz bietet die Digitalisierung auch Dir als Pharmazeut und Verkäufer viele hilfreiche Tools, die Dir den Alltag in Deiner Apotheke erleichtern können.
Zielgruppenmarketing ist nach wie vor ein Kernelement einer guten und funktionierenden Werbung und sollte über all dem nicht vergessen werden. Sei Dir aber bewusst darüber, dass ein Großteil Deiner Zielgruppe inzwischen online verkehrt und der für die Kunden bequemere Weg oft der ist, der letzten Endes gewählt wird.
Weitere Informationen zu der erwähnten Bitkom-Studie findest Du in diesem Beitrag.