Medizinisches Cannabis in Apotheken: Hoher Aufwand für wenig Geld? 06.05.2020 10:41 Uhr
Medizinisches Cannabis darf seit mehr als drei Jahren ärztlich verschrieben und zulasten der Krankenkassen abgerechnet werden. Der Markt rund um Blüten, Dronabinol und Vollspektrumextrakte gilt seither als Zukunftsmarkt. Das bestätigt auch ein Großteil (57 Prozent) des Apothekenpersonals, wie die neue Cannabis-Studie von aposcope zeigt. Zwei Drittel der mehr als 500 befragten Apotheker*innen und PTA (68 Prozent) sind außerdem überzeugt, dass der Markt in den nächsten drei Jahren weiter wachsen wird.
Die Legalisierung von Cannabis als Therapieoption befürwortet mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer*innen (54 Prozent). Der Anteil der Befürworter ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr (61 Prozent) leicht zurückgegangen. Hinzu kommt, dass die deutliche Mehrheit der Befragten (88 Prozent) der Meinung ist, dass die Leistungen der Apotheken rund um die Abgabe von medizinischem Cannabis besser honoriert werden sollten – auch aufgrund des hohen Aufwandes, der für die Apotheke entsteht.
Hohe Aufwände erzeugen vor allem Dokumentation (91 Prozent), Herstellung von Rezepturen (86 Prozent), Identitätsprüfung (84 Prozent), Beratung der Patienten (81 Prozent) sowie Rezeptabrechnung (80 Prozent). Deswegen würden es 90 Prozent der Apotheker*innen und PTA befürworten, wenn Medizinisches Cannabis nur als Fertigarzneimittel angeboten wird, um damit den Aufwand zu reduzieren, beispielsweise durch den Wegfall der Identitätsprüfung.
Zudem zweifeln die Befragten am wirtschaftlichen Nutzen für die Apotheke: 29 Prozent sehen einen eher geringen, weitere 11 Prozent einen geringen oder sehr geringen Nutzen. Demgegenüber finden nur knapp ein Drittel der Befragten Rezepte über Cannabiszubereitungen lukrativ: 19 Prozent halten den wirtschaftlichen Nutzen für die Apotheke für eher hoch, weitere 10 Prozent für hoch und nur 3 Prozent für sehr hoch. 27 Prozent konnten dazu keine Einschätzung abgeben.
In Bezug auf die Kooperation mit Lieferanten zeigt sich, dass Lieferfähigkeit, Produktqualität und Vertrauenswürdigkeit die wichtigsten Anforderungen des Apothekenpersonals sind. Doch wie beurteilen die Apothekenteams die aktuelle Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert die neue aposcope-Studie „Zukunftsmarkt Medizinisches Cannabis – Insights aus der Apotheke 2020“, die am 5. Mai 2020 erschienen ist. Jetzt Ergebnisse bestellen und weitere Insights sichern!
Hinweis zur Methodik: Für die aposcope-Studie „Zukunftsmarkt Medizinisches Cannabis – Insights aus der Apotheke 2020“ wurden vom 20. bis 21. April 2020 insgesamt 505 verifizierte Apotheker*innen und PTA online befragt. Dabei beantworteten die Teilnehmer*innen mehr als 40 Fragen zu verschiedenen Themen rund um das Arzneimittel. Neben der Einstellung zu Cannabis als Therapieoption und den Herausforderungen bei der Rezeptbelieferung wurden außerdem die Bereiche Information/Fortbildung, Organisation im Team und Zusammenarbeit mit Ärzten sowie die Meinungen der Panelisten zu verschiedenen Anbietern abgefragt. Die gesamte Studie mit weiteren aufschlussreichen Informationen inklusive detaillierten Daten und Diagrammen kann zum Preis von 990,00 Euro netto unter marktforschung.aposcope.de erworben werden. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Apothekenlandschaft. Alle Informationen zur Studie gibt es hier.
aposcope. Apotheke verstehen.
Wir erheben und analysieren Daten von Apothekerinnen, Apothekern und PTA. Ein eigenes Online-Panel ermöglicht Unternehmen und Organisationen, die am Apothekenmarkt interessiert sind, die Perspektive des pharmazeutischen Personals einzunehmen. aposcope vertieft das Verständnis für den Zielmarkt und hilft, effiziente Entscheidungen zu treffen. aposcope ist ein Marktforschungsangebot der EL PATO Medien GmbH, die in Berlin mit mehr als 60 Mitarbeitern Medien und andere Formate für den deutschsprachigen Gesundheitsmarkt betreibt.