Die Hungersnot in Ostafrika dominiert nicht mehr die Schlagzeilen der Presse, die Lage am Horn von Afrika hat sich bis dato aber noch nicht wesentlich entspannt. Nach wie vor sind Millionen von Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia unmittelbar bedroht und dringend auf Hilfe angewiesen. Die Unterstützung der Apotheker ohne Grenzen (AoG) konzentriert sich seit einigen Wochen auf den Norden Kenias. Dazu hat AoG seinem Partner AMREF Flying Doctors eine größere Lieferung an essenziellen Arzneimitteln und medizinischen Hilfsgütern im Wert von 72.000 Euro zur Verfügung gestellt.
AMREF engagiert sich seit Jahren in Ostafrika und arbeitet vor allem mit erfahrenen lokalen Mitarbeiten. Unter anderem betreibt die Nichtregierungsorganisation einen so genannten Outreach Service, durch den Arzneimittel, medizinische Geräte und Personal per Flugzeug in strukturschwache Regionen ausgeflogen werden. AMREF leistet in der Grenzregion Turkana im Norden Kenias Erstversorgung Hungernder.
Zur weiteren Stärkung des Outreach Services wird AoG AMREF zudem in einem mittelfristig angelegten Projekt mit pharmazeutischer Expertise zur Seite stehen, so Dr. Thomas Bergmann, AoG-Vorstandsmitglied und verantwortlicher Koordinator für Ostafrika. „Wir werden AMREF mit pharmazeutischem Know-How unterstützen, um z.B. Standards in Bestandsführung und Lagerverwaltung zu etablieren und lokales AMREF-Personal zu schulen und somit eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen“, so Bergmann.
Aus einem gemeinsamen Projekt mit LandsAid hatte sich AoG in den vergangenen Wochen zurückgezogen, da es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen war, eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung in den äthiopischen Lagern zu erhalten.
Wir sehen als Apotheker primär unsere Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass die pharmazeutischen Hilfsgüter sinnvoll ausgewählt, sachgerecht gelagert und an die Patienten abgegeben werden, so Andreas Portugal, verantwortliches Vorstandsmitglied für den Bereich der AoG-Nothilfe. Dazu stehen zahlreiche geschulte Apothekerinnen und Apotheker zu Verfügung, die bei Bedarf ihre Freizeit opfern, um ehrenamtlich vor Ort Hilfe zu leisten.
Hintergrundinformationen
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Neben langfristigen Projekten zur Verbesserung der Strukturen in der Gesundheitsversorgung engagieren sich die Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. auch in der Katastrophenhilfe. Schulungen bereiten die ehrenamtlich tätigen Pharmazeuten auf ihre Einsätze vor. Im Projekt IMPACT der WHO engagiert sich der Verband im Kampf gegen Arzneimittelfälschungen. In Deutschland informieren die Apotheker ohne Grenzen zum Thema Vermeidung von Arzneimittelspendenmüll.
Der im Jahr 2000 gegründete Verein zählt inzwischen über 950 Mitglieder.
Spendenkonto:
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
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Dt. Apotheker- und Ärztebank
BLZ 30060601
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Hohenlindener Str. 1
81677 München
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