Pressemitteilung

Antidepressiva – Betroffene brauchen fachmännische Beratung

Hamburg -

Antidepressiva beeinflussen den Stoffwechsel im Gehirn. Sie fördern beispielsweise die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen durch Botenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin. Mittlerweile stehen viele unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung, was eine individuelle Therapie ermöglicht. Das ist sehr wichtig, denn je nach Diagnose müssen Komorbiditäten, Lebensumstände oder persönliche Belastbarkeit mit in die Therapieentscheidung einfließen.


Die Diagnose und die Entscheidung der Therapie liegt beim Arzt, aber bei der Beratung, sowohl bei der Erstverordnung als auch bei einer langfristigen Therapie, kann das medizinische und pharmazeutische Personal maßgeblich zur Unterstützung des Patienten in Bezug auf die Compliance beitragen.

Informieren Sie den Patienten über eventuelle unerwünschte Wirkungen, die sowohl beim Einstellungsprozess als auch bei der langfristigen Therapie mit Antidepressiva auftreten können. Je mehr der Patient darüber weiß, desto besser kann er reagieren.


Folgende Punkte sind bei der Beratung besonders wichtig:

Vorurteile zur Einnahme von Antidepressiva müssen besprochen werden. Viele Patienten befürchten beispielsweise, dass sie die „chemische Keule“ handlungsunfähig macht.


Der Patient muss wissen, dass – falls das für sein Medikament zutrifft – viele Antidepressiva zwei bis vier Wochen brauchen, bis die antidepressive Wirkung einsetzt.


Der Patient benötigt einen Einnahmeplan. Wann soll welches Medikament eingenommen werden?


Der Patient muss über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten informiert werden.


Die möglichen Nebenwirkungen müssen bekannt sein und der Patient muss auf diese vorbereitet werden.

Besprechen Sie mit dem Patienten die richtige Einnahme der Medikamente und bereiten Sie ihn auch auf häufige Nebenwirkungen vor. Informieren Sie ihn, dass er bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sofort den Arzt aufsucht. Viele Nebenwirkungen treten nur anfangs auf!


Patienten, die trotz aller Anfangsschwierigkeiten, gut eingestellt sind, sollten konstant mit ein und demselben Medikament behandelt werden. Es erfordert viel Vertrauen seitens der depressiven Patienten, sich auf die Therapie einzulassen. Wenn diese jedoch erfolgreich ist, kann jede Veränderung der Medikation den Therapieerfolg gefährden. Wenn aufgrund von Rabattverträgen ein Patient ein anderes Medikament erhalten sollte, sollten Sie sofort den Arzt fragen, ob das wirklich erwünscht ist. Ist der Arzt nicht erreichbar, können Sie Pharmazeutische Bedenken äußern.


Mehr dazu erfahren Sie unter www.pharmazeutische-bedenken.de. Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zur Problematik der Therapie mit Antidepressiva.