Mitteilung

AMTS geht Arzt und Apotheker etwas an 30.06.2014 10:20 Uhr

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

fast schon seit einem Jahrzehnt wird im Gesundheitswesen über die Steigerung der Versorgungseffizienz durch eine bessere Vernetzung – beispielsweise von niedergelassenen Ärzten mit Präsenzapotheken – debattiert. Das Grundprinzip ist einfach, die Zielstellung einleuchtend: Durch eine verbesserte Vernetzung sollen die Menschen in unserem Gesundheitswesen noch effektiver als bislang versorgt und bestenfalls sogar unnötige Kosten eingespart werden.

Dies ist nur dann möglich, wenn die Leistungserbringer dazu tatsächlich bereit sind – was eine „integrierte Denkweise“ voraussetzt.


AMTS mit Präsenzapotheken ist wichtig und richtig!



Vor diesem Hintergrund beobachten wir mit allergrößter Sorge, dass die Ärzte auf dem Deutschen Ärztetag die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) glasklar als „genuin ärztliche Aufgabe“ für sich proklamiert haben. Da ist uns die Denkweise der ABDA in Ansehung des ABDA/KBV-Modells sympathischer – ohne das Modell damit inhaltlich bewerten zu wollen. Unser Gesundheitswesen ist leider immer noch von finanziellen Verteilungskämpfen geprägt. Andere Argumente sind für die Haltung der Ärzte schlichtweg nicht zu finden. Dabei sind wir die Arzneimittelfachleute. Die Präsenzapotheken müssen zwingend an Maßnahmen zur Steigerung der AMTS mitentwickeln und in Praxis mitwirken – bestenfalls im Zusammenspiel mit den niedergelassenen Ärzten. Nur so kann die AMTS zum Wohl der Patienten verbessert werden.

Daher müssen alle Präsenzapotheken beim Thema AMTS an einem Strang ziehen – und zwar jetzt. Es geht ums Ganze. Politik und Ärzte müssen Präsenzapotheken als das sehen, was sie tatsächlich sind: Kompetenzzentren für die Arzneimittelversorgung.


MVDA und LINDA als treibende Kräfte verstehen


Dazu muss auch in unseren eigenen Reihen „integriert gedacht“ werden. Wir sind stolz darauf, dass einige unserer Mitglieder daran mitgewirkt haben, die Zukunftsstrategie LINDA 2020+ zu entwickeln – nach dem Prinzip „von Apothekern für Apotheker“. Diese Zukunftsstrategie berücksichtigt das Thema Verbesserung der AMTS am Beispiel des Interaktionsmanagements. Näheres dazu wird die LINDA AG noch im Herbst laufenden Jahres bekanntgeben.

Für uns ist wichtig, dass das Engagement des MVDA für das Interakti-onsmanagement dazu beiträgt, die Verbesserung der AMTS in Deutschland insgesamt weiter voranzutreiben.

Mit kollegialem Gruß

Wolfgang Simons
Agger Apotheke,
Gummersbach
Präsident MVDA e.V.


Ulrich Ströh
Belvedere Apotheke,
Kiel
Vizepräsident MVDA e.V.