Im Zuge der aktuellen Lieferengpässe des Herpes Zoster-Totimpfstoff der Firma Glaxosmithkline (GSK) veröffentlichte das Paul Ehrlich-Institut nun die Handlungshinweise der ständigen Impfkommission (STIKO). Eine wirkliche Alternative in der aktuellen Situation kann nicht geboten werden.
Der Fokus der Verwendung von noch vorhandenen Impfdosen soll auf die Komplettierung bereits begonnener Impfserien, also die Verabreichung der zweiten Impfdosis im Zyklus, gelegt werden. Eine neue Impfserie sollte nur gestartet werden, wenn sichergestellt ist, dass auch die zweite Dosis im vorhergesehenen Zeitraum von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht werden kann. Kann für die zweite Impfung wegen mangelnder Verfügbarkeit des Impfstoffes der maximale Abstand von sechs Monaten zur ersten Impfung nicht eingehalten werden, sollte die zweite Impfung umgehend bei Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes nachgeholt werden. Mit dem Produkt Shingrix begonnene Impfserien sind auch mit dem gleichen Produkt fortzuführen beziehungsweise zu beenden. Die Verwendung des Lebendimpfstoffes Zostavax wird von der STIKO nicht empfohlen.
Der Lieferengpass wurde in dieser Woche durch das PEI bekannt gegeben. Derzeit kann GSK den erhöhten Bedarf an Impfstoffen nicht abdecken. Nach Aussage des Herstellers wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Verfügbarkeit des Impfstoffs gegen Gürtelrose baldmöglichst wieder sicherzustellen. Eine erneute Lieferung des Impfstoffs in der 10er-Packung wird in begrenzten Mengen im Juli erwartet. Die Einzeldosis wird voraussichtlich erst Ende des Jahres 2019 wieder verfügbar sein. GSK bestätigt, dass die Lieferengpässe nicht aus Gründen von Mängeln oder anderen Faktoren bezogen auf eine verminderte Qualität bestehen, sondern aufgrund von nicht ausreichenden Mengen der Inhaltstoffe. Einen Handlungshinweis zu Alternativ-Impfstoffen vom Robert-Koch-Institut (RKI) oder der STIKO gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Seit Mai 2018 hat GSK den rekombinanten Totimpfstoff Shingrix auf dem Markt. Die Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie und der Kostenübernahme ist ein Ritterschlag für die Vakzine. Hatte sich die STIKO im August 2017 gegen eine Empfehlung als Standardimpfung der bereits seit mehreren Jahren verfügbaren Lebendvakzine Zostavax (MSD) ausgesprochen. Die Experten führten als Begründung an, dass das Risiko, an Herpes Zoster zu erkranken, im Alter zunimmt, aber die Wirksamkeit des Impfstoffes ab.
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