Rotes A als rotes Tuch

Vandalismus: Fünf Apotheken-A zerstört

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Berlin -

Ein Bild der Zerstörung bot sich einem Berliner Apotheker. Gleich alle fünf Apotheken-A-Konstruktionen vor dem Haus wurden an einem Wochenende zerstört. Vom Täter fehlt noch jede Spur.

Fünf in Metall gefasste Apotheken-Symbole stehen auf Betonsäulen vor dem Haus. Davor gesetzt sind die Buchstaben aus transparentem Hartplastik, sie werden normalerweise nachts aus dem Inneren beleuchtet. Bis vor Kurzem: „Am vorletzten Wochenende irgendwann zwischen Samstag 14 Uhr und Montag 8.30 Uhr muss der Täter zugeschlagen haben“, hat Besitzer Fatih Kaynak nachrekonstruiert.

Nicht zum ersten Mal seien die Buchstaben Ziel von Vandalismus gewesen: „Es kam schon vor, dass sie eingedrückt wurde, aber dies ist das erste Mal, dass sie alle auf einmal kaputt gemacht worden sind und dann auch noch mit so einer Wucht.“ Die Polizei habe deutlich sichtbare Spuren von Fußtritten aufgenommen. Ganz unverletzt scheint der Täter nicht davon gekommen zu sein: „Es wurden Blutspuren festgestellt, sie werden näher untersucht.“

Das Charlottenburger West-End ist eigentlich nicht als sozialer Brennpunkt bekannt. „Wer weiß, was den Täter geritten hat.“ Der Täter müsse nicht gerade leise bei seinem Zerstörungswerk vorgegangen sein, doch von den Nachbarn habe keiner den Vorfall gemeldet. So lange die Reparatur noch nicht stattgefunden hat, ist das volle Ausmaß der Zerstörung noch durch transparente Folien zu erfassen. „Meine Kunden sind ganz erschrocken. ‚Wie kann so etwas nur passieren, das tut uns leid, alles Gute‘, höre ich viel.“

Seit 2012 ist Kaynak Besitzer der Kranich-Apotheke. Nur einmal vor ein paar Jahren hat er sich bislang mit kriminellen Übergriffen auseinandersetzen müssen: „Damals hatten wir ein Gerüst vor der Apotheke, da wurde bei uns eingebrochen“, erzählt Kaynak. „Aber der oder die Täter sind sofort wieder raus, als die Alarmanlage losging. Entwendet wurde nichts, aber die große Fensterscheibe war zerstört.“

Nach Vorfällen wie diesen gelte es so bald wie möglich zur Tagesordnung zurückzufinden. „Ich kann mich nur vorübergehend aufregen, dafür ist das Leben zu kurz“, sagt der Apotheker. „In solchen Situationen muss man so schnell wie möglich eine Lösung finden. Die Welt dreht sich weiter. Richtig lustig ist das nicht, aber ich versuche, es mit Humor zu nehmen.“

So hat er die unfreiwilligen „Installationen“ vor der Tür mit guten Ratschlägen versehen: „Zerstörungswut löst keine Probleme. Sprechen Sie uns an, wenn Sie unter Depressionen, Aggressionen oder Ängsten leiden.“

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